1984 ist nämlich das Gründungsjahr der Band, die in ihren Anfangstagen noch unter dem Namen "Tennessee River Boys" im Opryland-Themenpark in Nashville auftrat. Mit Sänger Marty Roe, Gitarrist Jimmy Olander, Schlagzeuger Brian Prout, Keyboarder Dan Truman und Gene Johnson an der Mandoline hat sich an der Besetzung bis heute nichts verändert. Dies gilt auch für Bassist Dana Williams, der Diamond Rio 1989 komplettierte.
Bei Arista-Nashville, dem Label, das zu jener Zeit unter anderem mit Brooks & Dunn oder Alan Jackson richtig durchstartete, unterschieben die Musiker einen Vertrag und 1991 erschein das schlicht mit dem Bandnamen betitelte Debüt. Die von Chapin Hartford, Jim Foster und Don Pfrimmer geschriebene Debüt-Single "Meet In The Middle” avancierte gleich zu einem riesigen Erfolg. Diamond Rio sicherten sich damit den Eintrag in die Geschichtsbücher als erste Gruppe innerhalb der Countrywelt, die gleich mit ihrer ersten Single auf Platz 1 landete.
Bisher schafften es insgesamt 33 Singles in die Billboard Charts. Unvergessen sind bis heute Nummern wie das fröhliche "How Your Love Makes Me Feel” (1997) sowie das aus heutiger Sicht etwas angestaubt klingende "Norma Jean Riley” (1991) oder ihre vielleicht beste Ballade "One More Day” (2001).
Ermutigt durch die Erfolge in den Staaten versuchte das Label, die Gruppe auch in Deutschland zu etablieren. So erschien 1996 der Song "She Misses Him On Sunday The Most” nur hierzulande als Single. Ein kleiner, aber dennoch beachtlicher Erfolg stellte sich Ende 1997 ein, als das erste "Greatest Hits"-Album immerhin Rang 60 in den Media Control Charts erreichen konnte. Bei "Geld oder Liebe", der damaligen TV-Show von Jürgen von der Lippe, absolvierten Diamond Rio sogar einen Promo-Auftritt vor einem Millionenpublikum, dem später noch ein Konzert in Köln folgte.
Seit Frühjahr 1998 ist die Formation mit dem unverkennbaren Harmoniegesang ein offizielles Mitglied der Grand Ole Opry. Zu Beginn des neuen Jahrtausends agierte die Band weiter recht erfolgreich in der Country-Szene und zeigte mit Songs wie "Stuff" Mut, auch einmal ungewöhnlichere Tracks aufzunehmen. Die Fans trugen diese Experimente nur bedingt mit und Erfolge auf dem Niveau der Anfangstage konnten immer seltener wiederholt werden, so endete 2006 die Zusammenarbeit mit Arista. Beim christlichen Label "Word Entertainment" fand die Band schnell ein neues Zuhause. Nach einem Weihnachtsalbum erschien 2009 das bislang letzte Studio-Album "The Reason". Die Verkaufszahlen dieser CD, für die die Musiker so viele eigene Songs wie nie zuvor aufnahmen, kamen nicht annähernd an die früheren Erfolge heran. Doch - Grund zur Freunde sollte es dennoch geben.
Nachdem Diamond Rio zu ihrer Hochzeit etliche Male für einen Grammy® nominiert gewesen waren und am Ende leer ausgingen, gelang es ihnen 2011 ausgerechnet mit ihrer ersten Gospel-Veröffentlichung, einen Grammy® für ihre schon umfangreiche Trophäensammlung abzustauben. "Ehrlich gesagt habe ich nicht mehr damit gerechnet, dass wir diese besondere Auszeichnung noch einmal erreichen. Das dieses mit unserem persönlichsten Album gelungen ist, macht die Sache für uns noch wertvoller", so Marty Roe.
Seit der Preisverleihung vor drei Jahren haben Diamond Rio in den USA zwar viele Konzerte und Festivals gespielt - neues Material scheint aber derzeit immer noch nicht in der Pipeline zu sein. Bis Mitte Oktober 2014 sind Diamond Rio auf ihrer aktuellen Tour unterwegs.
Die Band ist zwar in allen modernen Medien zu finden, aber die letzte News auf der offiziellen Homepage ist bereits ein knappes halbes Jahr alt und einen offiziellen Fanclub scheint es derzeit nicht zu geben. So deutet aktuell vieles darauf hin, dass Diamond Rio ihr 30-Jähriges Bestehen weder feierlich noch in Form eines neuen Albums begehen werden. Viele ihrer Fans werden dies bedauern und die Band muss sich nicht wundern, langsam aber sicher immer weiter in Vergessenheit zu geraten.