Court Yard Hounds - Amelita

CD Cover: Court Yard Hounds - Amelita
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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
Userwertung

Drei Jahre nach ihrem Debüt präsentieren Emily Robison und Martie Maguire - die beiden Ex-Dixie-Chicks - ihr neues Album "Amelita". Wieder unter der Produzenten-Regie von Jim Scott. Ansonsten aber hat sich einiges getan und verändert, seit ihrem Erstling vor drei Jahren. So ist Emily Robison beispielsweise mittlerweile geschieden, und wie sie sagt, "offen für neue Ideen." Sie sehe das Leben jetzt mit anderen Augen - und das höre man auch: "Es klingt nicht nur hoffnungsvoller, sondern auch nach mehr Lebensfreude", beschreibt sie selbst die neue CD.

Sie hat damit absolut Recht. Die beiden Schwestern verströmen im Verlauf der elf neuen Titel eine satte Portion Begeisterung, Leidenschaft, Experimentierfreudigkeit und Spaß. Und natürlich jede Menge musikalisches Talent.

Während ihre Ex-Dixie-Chicks-Kollegin Natalie Maines bei ihrem letzten Album "Mother" ganz klar die Rock-Karte zückte, bleiben Emily und Martie deutlich näher dran an ihren Country- und Folk-Roots. Was nicht heißt, dass die beiden nicht ab und an, wie es so schön heißt, die Sau raus lassen. Man nehme nur "Phoebe", ein knalliger Folk-Rocker mit flotten, wuchtigen Beats und einer schwirrenden Fiddle. Starker Song! In die gleiche Kerbe schlägt auch das an Sheryl Crow erinnernde "Watch Your Step".

Stellvertretend für den neuen, positiven Kurs der blutsverwandten Court Yard Hounds stehen der gut gelaunte Opener "Sunshine" und der nachfolgende Titeltrack mit munteren, verspielten Tex-Mex-Elementen. Stichwort "verspielt". Das Attribut verdienen sich auch weitere Titel, allen voran der putzige Folk-Song "The World Smiles" mit seinen zirpenden Banjo-Linien und den feengleichen Harmony-Vocals. Richtig süüüß!

Bei so viel guter Laune und positiver Energie könnte man fast glauben, Emily Robison will es ihrem Ex mit dieser CD zeigen: schau her, so gut geht’s mir ohne dir. Kann sein, dass dem so ist. Zum Glück - und auch im Dienste der Glaubwürdigkeit - steuert sie dann doch noch ein Stück Vergangenheitsbewältigung bei: "Divided" heißt der ruhige Track, in dem dann doch Moll-Stimmungen überwiegen, um eine Trennung angemessen zu vertonen. Eine schöne, nachdenkliche Ballade, bei der sich das genaue Hinhören auf alle Fälle lohnt.

Von den elf Titeln geht der Löwenanteil auf das Songschreiber- und Lead-Vocals-Konto von Emily Robison. Bei sieben Tracks kam Martie als Co-Autorin zum Zuge, das rockige "Road to You" schrieb sie komplett alleine. Dass ihre Qualitäten fast zu kurz bei der CD kommen, belegt der vielleicht schönste Song des Albums: "Guy Like You". Den schrieb sie nicht nur zusammen mit Gitarrist Martin Strayer, sie übernahm hier - ausnahmsweise - auch die Lead-Vocals. Und: sie macht das grandios!

Fazit: Näher dran als Natalie Maines an den Dixie Chicks - aber immer noch weit, weit weg vom einstigen Sound des Trios. Dennoch ein starkes Album der Schwestern.

Label: Columbia (Sony) VÖ: 12. Juli 2013

  • Titelliste

01 Sunshine 07 Phoebe
02 Amelita 08 Divided
03 The World Smiles 09 Gets You Down
04 Aimless Upward 10 Watch Your Step
05 Guy Like You 11 The Road You Take
06 Rock All Night


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