Weit weniger verrückt als der Name ist allerdings die Musik der Band. Diese nahm das mittlerweile eingeschworene Team in den FAME Studios in Muscle Shoals, Alabama auf. Die Produktion übernahm Jason Isbell gemeinsam mit seiner Band und dem Centromatic/South San Gabriel-Schlagzeuger Matt Pence, der auch musikalisch auf dem Album mitwirkte. Alle elf Albumtitel stammen aus der Feder Jason Isbells, während Musiker wie Charles Rose, Harvey Thompson und Vinnie Ciesielski in "No Choice in the Matter" als Gaststars fungieren.
Der blecherne Song "Seven-Mile Island" eröffnet das Album und stellt gleich zu Beginn Isbells Talent als Songwriter unter Beweis. In dem Tribut an den populären Mundharmonika-Spieler Topper Price werden viele kleine Geschichtsfragmente angerissen und zu einem poetischen Ganzen zusammengefügt. In dem ruhigeren und eindringlichen "Sunstroke" kommt dagegen Isbells angenehm warme Stimme besser zur Geltung und wird auf schöne Weise von einem sanften Piano begleitet. Isbells Facettenreichtum wird schließlich mit "Good" abgerundet, einem fetzigen und etwas verwirrenden Rocksong. Deutlich stimmiger klingt da schon wieder die Herzschmerz-Ballade "Cigarettes and Wine" mit ihren wehmütig getragenen Melodien.
Seinem Konzept, abwechselnd langsame und schnellere Songs zu spielen, bleibt Isbells auch mit dem optimistischen "However Long" treu. Nach einem rhythmischen Schlagzeug-Bass-Duell driftet die Midtempo-Nummer in den anonymen Mainstream ab. Unterbrochen von dem nachdenklichen Instrumentalstück "Coda", folgt mit "The Blue" ein fast schon herzzerreißend melancholischer Song mit coolem, sehr eingängigem Beat, der durchaus als Hit durchgehen könnte. Einen ebenfalls gelungenen Ausflug in den Soul liefert Jason Isbell mit "No Choice in the Matter" und auch das unschuldig süße "Streetlights" kann sich alle Mal hören lassen. Rockigere Nummern wie "Soldiers Get Strange" über einen aus dem Krieg zurückkehrenden Soldaten stehen dem Songschreiber dagegen weniger gut zu Gesicht. Dennoch hofft man, dass der schon fast als Drohung zu verstehende Titel des letzten Songs, "The Last Song I Will Write", nicht allzu ernst zu nehmen ist. Denn Isbell liefert hier mit seiner Band eine trotz einiger Tiefpunkte stimmungsvolle und eingängige Platte.
Fazit: Keine musikalische Offenbarung, aber durchaus ein abwechslungsreiches Album, das so manche Überraschung parat hält und nicht nur eingeschworene Drive-By Truckers-Fans zufrieden stellen wird.
Label: Lighning (Soulfood Music) | VÖ: 15. Mai 2009 |
01 | Seven-mile island |
02 | Sunstroke |
03 | Good |
04 | Cigarettes and wine |
05 | However long |
06 | Coda |
07 | The Blue |
08 | No choice in the matter |
09 | Soldiers get strange |
10 | Streetlights |
11 | The last song I will write |