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Als langjährige Gesangspartnerin von Chip Taylor ist Carrie Rodriguez bekannt geworden und konnte somit ihre herausragenden Qualitäten als Fiddlespielerin und als Sängerin einem breiteren Publikum vorstellen. "Seven Angels on a Bicycle" ist nun ihr Debüt-Album als Solokünstlerin. Dennoch hinterlässt Chip Taylor Spuren auf "Seven Angels on a Bicycle". Er ist an 11 der 12 Tracks fassenden CD als Autor verantwortlich, wobei Carrie an vier Titeln mitgearbeitet hat. Außerdem ist er mit Carrie Produzent des Albums und hat die Akustik-Gitarre mit eingespielt.
Dennoch erwartet den Zuhörer ein interessantes Album, welches sich in vielen Nuancen von den Duettgeschichten mit Chip Taylor abhebt, aber dennoch den Fingerabdruck von Chip Taylor erkennen lässt. Musikalisch begegnet man dem Bluegrass, Country, Jazz, Blues und leichtem Pop. Dadurch wird die Klangfarbe des Albums erheblich erweitert und macht das Zuhören umso spannender. Obwohl Carrie nicht die stärkste Stimme hat, weiß sie diese jedoch gekonnt einzusetzen. Fans von ihr werden nicht enttäuscht sein mit "Seven Angels on a Bicycle". Neulinge werden sich erst einmal mit dem melancholischen Sound anfreunden müssen, um Zugang zu den Songs zu erhalten, deren Texte leider nicht abgedruckt sind. Deutlich zu hören ist die Symbiose ihrer beiden Lebensmittelpunkte. Der warme Austin-Sound trifft auf den kultivierten New York Sound und vermischt sich mit den angesprochenen Stilen zu etwas ganz neuem.
Einfluss auf diese Stile haben sicherlich auch ihre Musiker gehabt, die sich aus dem Jazzgitaristen Bill Frisell, dem Bassisten Viktor Krauss (der Bruder der Bluegrassqueen Alison Krauss), dem Pedal- und Lapsteel-Spieler Greg Leisz, dem Saxophonisten Javier Vercher (er ist auch der Mann von Carrie), Chip Taylor (Akustik-Gitarre) und dem Drummer Kenny Wollesen zusammensetzen.
Anspieltipps für Neulinge sind das von Dirk Powell geschriebene Bluegrassbehaftete "Waterbound", die Folk-Country-Titel "Never Gonna be Your Bride" sowie "I Don't Want to Play House Anymore" und die Neunminütige Schlussnummer "St. Peters". Viele der Titel haben einen langen Entwicklungsweg. Selten wird bei den 12 Titeln gleich in das Thema eingestiegen. Bei "Waterbound" erschallt die Fiddle erst nach fast zwei Minuten und gibt neuen Drive in den Song.
Fazit: Ein Debüt-Album ist "Seven Angels on a Bicycle" nur in der Hinsicht, das Carrie Rodriguez alleine die Gesangparts hat. Die Nähe zu Chip Taylor und dessen Musik ist zwar nicht allgegenwärtig aber dennoch zu spüren, was nicht als negativ eingestuft werden muss. Mit "Seven Angels on a Bicycle" ist ein gutes Album herausgekommen, dass aber dennoch nicht der ganz große Wurf ist im Hinblick auf ihre "Vorgänger". Das sämtliche Texte fehlen ist schade. Gerade im Singer-/Songwriter-Feld sind diese ein wichtiger Bestandteil.Label: Train Wrecker (in-akustik) | VÖ: 17. November 2006 |
Titelliste
Links
01 | Seven Angels On A Bicycle | 07 | I Don't Want To Play House Anymore |
02 | Never Gonna Be Your Bride | 08 | Before You Say Another Word |
03 | Dirty Leather | 09 | Big Kiss |
04 | He Ain't Jesus | 10 | Got Your Name On It |
05 | Waterbound | 11 | He's Already Gone |
06 | 50s French Movie | 12 | St. Peters |