Mit "Unglorious Hallelujah" gelingt es Chip Taylor durch sein signifikantes und pointiertes Songwriting ausdrucksstarke Songs zu präsentieren, die nicht nur vom Krieg ("I Believe In That", "Hallelujah Boys", "Jackknife (Livin' Out In The Fields") und Gewalt ("Unglorious Hallelujah") und seinen Auswirkungen handeln, wie einem das Cover des Albumtitels im ersten Moment suggerieren will. Es ist auch ein melancholischer Rückblick auf sein eigenes Leben ("What Would Townes Say About That", "James Wesley Days", "Christmas in Jail"), welches er ungeschönt in den 12 Songs offen legt. Zu jedem der Titel gibt Chip, der eigentlich James Wesley Voight heißt, Auskunft über Entstehung und Aussage und lässt dem Zuhörer tief in seine 62 Jahre alte Seele blicken.
Musikalisch ist es sparsam arrangiert sowie sehr ruhig und getragen gehalten. Die Mundharmonika ist allgegenwärtig und vermittelt ein Gefühl der Einsamkeit, welches durch die warme und fast schon hypnotische Stimme Taylors verstärkt wird. Sein Ohr den Songs zu verweigern ist fast nicht möglich, zu faszinierend ist das was Chip zu sagen hat und die Art wir er es sagt.
Auf dem zweiten Werk "Red, Red Rose & Other Songs of Love, Pain and Destruction" ist die Stimmung eine andere. Lockerer und schneller die Songs, die von eben Liebe, Schmerz und Zerstörung handeln und somit eine weitere Tür in das Innenleben von Chip Taylor aufstoßen. Auch hier hat Taylor zu jedem Song ein paar Zeilen geschrieben über die Entstehung und seinen Gefühlen zu dem Titel. "Red, Red Rose & Other Songs of Love, Pain and Destruction" handelt im Gegensatz zu "Unglorious Hallelujah" mehr von zwischenmenschlichen als von welt- oder sozialpolitischen Problemen.
Fazit: Chip Taylor zählt zu den ganz großen amerikanischen Songwritern, was er mit seiner aktuellen Produktion erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt. Songs mit Tiefe und Seele, die Berühren, zum Nachdenken anregen aber auch manchmal nur kleine Geschichten erzählen. Songs für ein besonderes Publikum, das offen ist und sich auf Songs und Melodien einlassen kann. Die Masse wird bei Chip Taylor nicht bedient und radiotaugliche Songs sind auch nicht sein Metier. Wer sich aber auf das Abenteuer Chip Taylor einlässt wird seine Geschichten und seine Stimme lieben...Label: Train Wrecker (in-akustik) | VÖ: 22. September 2006 |
Titelliste
Links
Disc 1 | Disc 2 | ||
01 | I Don't Believe In That | 01 | Red, Red Rose |
02 |
What Would Townes Say About That | 02 | One Thing I Wanna Tell You |
03 | James Wesley Days | 03 | Bippity Boo |
04 | Unglorious Hallelujah | 04 | If I Stop Loving You |
05 | This Old Town | 05 | Little Darts |
06 | Christmas In Jail | 06 | One More Lousy Picture Show |
07 | Daddy Why'd You Take My Guitar Away | 07 | The Trouble With Scientists |
08 | Hallelujah Boys | 08 | Magic Girl |
09 | Jackknife | 09 | It's Different Now |
10 | I Need Some Help With That | 10 | Santa Cruz |
11 | Michael's Song | 11 | Bride In Pink |
12 | Thursday Night Las Vegas Airport | 12 | IDon't Know Why I Love You ( I Just Do) |