Dustin Lynch: Sänger mit Sieger-Gen
Erfolge machen gelassen. Man muss nichts mehr beweisen. Man hat längst gezeigt, dass man es draufhat, dass man Teil des Spiels ist, dass man die Hand an der Kurbel hat, um am großen Rad zu drehen. Dustin Lynch ist gelassen. Und das hört man den zwölf Tracks seines neuen Albums "Blue in the Sky" auch an. Hektik? Protzige Arrangements? Verrückte Regie-Einfälle? Alles Fehlanzeige. Der Stetson-Träger, damit ist er heute eines der letzten Exemplare einer offenbar aussterbenden Spezies, hat sich für sein fünftes Studio-Album ein Konzept zurecht gelegt: Musik, die den Hörern "ein gutes Gefühl" geben und Lust auf einen guten Drink mit Freunden machen soll. Hey, guter Plan! Blues und dunkle Gedanken hatten wir zuletzt schließlich genug. Also lasst uns feiern. "Blue in the Sky" liefert dazu den Soundtrack.
Mit Songs wie dem Opener "Party Mode". Fünf Autoren (darunter Ryan Beaver) verantworten den netten, stimmungsvollen Track in dem es - klar - um die Party-Kultur in eher kleineren Städten geht. Musikalisch eher konventionell angelegt verströmt der Song, nicht zuletzt durch Dustin Lynchs klasse Gesang, eine angenehme Atmosphäre. Eine gehörige Schippe legt Lynch mit dem nächsten Song drauf - mit dem Duett mit MacKenzie Porter "Thinkin 'Bout You". Der von Lynch co-komponierte Love-Song hat als Single-Vorbote bereits für Furore gesorgt: über 300 Millionen Mal wurde der gefühlvolle Track bereits gestreamt. Auf diesem hohen Level kann sich auch das nachfolgende "Stars Like Confetti" halten. Kein Wunder, schließlich geht der süffige Country-Pop-Track auf das Konto von Josh Thompson, Thomas Rhett und Zach Crowell, dem Produzenten der CD.
"Blue in the Sky": Soundtrack für's Feiern und Chillen
Nach dem an den alten Tim McGraw-Hit "Just to See You Smile" (Jahrgang 1997!) erinnernden "Somethin' That Makes You Smile” kreuzt Lynch in den nächsten zwei Tracks in ruhigen, sonnenbeschienenen Gewässern: "Break It on a Beach" erinnert mit tiefenentspannter Grundhaltung und so manchem Karibik-Zitat genauso an Kenny Chesney wie das anschließende "Tequila on a Boat", für das er Chris Lane mit an Bord holte. In der zweiten Album-Hälfte verlässt der Country-Star gelegentlich mal die Komfort-Zone. Beispielsweise bei dem rockigeren "Tennessee Trouble" oder bei dem ganz auf Redneck gepolten "Huntin' Land", bei dem ihm der noch eher unbekannte Riley Green zur Seite steht.
Ganz bei sich und bei den angekündigten Good Vibrations ist der Sänger und Songschreiber indes wieder bei "Summer Never Ended", das u.a. Ben Hayslip mitkomponierte. Für den zupackenden und dazu sehr authentischen Schlusspunkt von "Blue in the Sky" sorgt "Not Every Cowboy".
Fazit: Das richtige Album zur richtigen Zeit: Mit "Blue in the Sky" singt Dustin Lynch erfolgreich gegen die Probleme des Alltags an. Ein CD gewordener Stimmungsaufheller vom Hitman aus Nashville.
Label: Broken Bow / BMG (Warner) | VÖ: 11. Februar 2022 |
01 | Party Mode |
02 | Thinking 'Bout You (mit MacKenzie Porter) |
03 | Stars Like Confetti |
04 | Somethin' That Makes You Smile |
05 | Break It on a Beach |
06 | Tequila on a Boat (mit Chris Lane) |
07 | Tennessee Trouble |
08 | Summer Never Ended |
09 | Back Road TN |
10 | Huntin' Land (mit Riley Green) |
11 | Pasadena |
12 | Not Every Cowboy |