"Ich habe gesungen, seit ich sprechen konnte", sagt die junge Sängerin, die im Kinderartenalter erstmals an einem Talentwettbewerb teilnahm. Rund zwölf Jahre später lernten dann ganz viele Amerikaner das Mädchen in der 15. Staffel der US-Ausgabe der Casting-Show The Voice kennen. Nach ihrer Version von "If I Die Young", dem ersten Hit von The Band Perry, wollten gleich drei der vier Juroren das Talent in ihr Team losen. Chevel, die ihren Namen dem Mittelklasse-Pkw Chevrolet Chevelle verdankt, entschied sich nicht für Country-Sänger Blake Shelton als Mentor, sondern für Sängerin Kelly Clarkson. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigen sollte.
Chevel Shepherd verzauberte in der Show nicht nur mit Lockenpracht, glänzenden blauen Augen und toller Stimme, sondern ebenso mit einem großen Herz für klassische Country-Klänge. Die aus Flora Vista, einem Ort im Nordwesten des US-Bundesstaates New Mexico kommende Schülerin unterhielt Woche um Woche ein Millionenpublikum mit Klassikern wie Loretta Lynns "You're Lookin' at Country" oder "Blue", mit dem LeAnn Rimes ihre Karriere startete. Der Sieg gelang mit "It's a Little Too Late" - einem Hit von Tanya Tucker aus dem Jahr 1993.
Erste EP "Everybody's Got a Story" überzeugt mit klassischem Sound
An Bord der ersten EP "Everybody's Got a Story" hat die 1,50 Meter kleine Sängerin mit der großen Stimme unter anderem Studio-Cracks wie Dan Dugmore an der Pedal Steel und Aubrey Haynie an der Fiddle. Im Frühsommer 2020 ist das Werk auf CD bereits als Independent-Release im Familienvertrieb erschienen, nun gibt die Songs digital zu kaufen. Die Lieder zeigen, welches Talent in der jungen Dame steckt. Ein besonderes Highlight ist das ultra-traditionelle "Mama Got the Chair", das nicht nur wegen des ungewöhnlichen Titels direkt an George Straits "The Chair" aus dem Jahr 1985 erinnert. Vielmehr ergänzt die Nummer von Nora Collins, Nick Donley und Dave Fenley die darin erzählte Geschichte, nur dass dieses Mal die Romanze - Jahre später - aus der Sicht der Frau geschildert wird. Eine schöne Idee, die hier musikalisch wunderbar umgesetzt wird.
"Ich liebe das Geschichtenerzählen in der klassischen Country-Musik. Das ist etwas echtes und ich möchte diese echte Musik zurückbringen", sagt der Teenager, der neben Carrie Underwood auch Loretta Lynn, Dolly Parton und Tanya Tucker als Einflüsse für die eigene Musik aufzählt. Eine nicht minder berührende Geschichte erzählt "The Letter". Da singt die junge Sängerin so ergreifend über den Schmerz und die Hoffnung eines jungen Mädchens, das seine Mutter verloren hat, dass man besser ein Taschentuch in der Nähe haben sollte.
Im Up-Tempo-Bereich weiß Chevel Shepherd ebenfalls zu überzeugen. So wie beim von Kacey Musgraves, Shane MacAnally und Brandy Clark geschriebenen Titeltrack "Everybody's Got a Story" oder der altersgerechten Schwärmerei für die starken Typen auf dem Land bei "Southern Boy".
Fazit: Mit "Everybody's Got a Story" legt Chevel Shepherd einen starken, sehr traditionell klingenden Einstand vor. Mit Spannung dürfen die ersten eigenen Songs des Teenagers mit der besonderen Stimme erwartet werden./p>
Label: Eigenvertrieb (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 26. März 2021 |
01 | Everybody's Got a Story |
02 | Southern Boy |
03 | Mama Got the Chair |
04 | Good Boy |
05 | Just Like the Circus |
06 | The Letter |
07 | Snakes |