George Jones Museum in Nashville schließt

George Jones Museum

Das George Jones Museum schließt im Zuge der Covid-19 Pandemie

"Es waren schwierige zwei Jahre für viele - unser Business war da keine Ausnahme." Davon spricht der Instagram-Post des George Jones Museum in Nashville. Mit diesen Worten leiten die Verantwortlichen ein, was viele wohl nicht zu verhindern war: Das George Jones Museum muss schließen. Doch nicht nur die Pandemie belastete das Geschäft.

Die Beschreibung der letzten zwei Jahren, die von "schweren zwei Jahren" spricht, ist sicherlich eine Untertreibung. Nicht nur hatten die Betreiber des Museums, in das auch ein Restaurant und eine Bar integriert ist, mit den Beschränkungen durch die Covid-19 Pandemie zu kämpfen, am zweiten Weihnachtsfeiertag 2020 erschütterte eine Explosion Downtown Nashville. Glücklicherweise sprachen die Betreiber damals davon, dass sie nicht die vollen Auswirkungen der Explosion zu spüren bekamen, jedoch sei das George Jones Museum damit konfrontiert, einen weiteren Berg zu erklimmen. Mit weitreichenden Schäden sahen sich zum damaligen Zeitpunkt unter anderem der BB King's Blues Club, Leon's Candy Story, Big Shotz, Benchmark und das Coyote Ugly konfrontiert.

Doch das George Jones Museum kämpfte sich mit viel Kraft durch auch diese Tragödie und hielt ein weiteres Jahr den Betrieb nach Möglichkeiten am Laufen. Seit 2015, zwei Jahre nach dem Tod von George Jones, konnten Fans des "The Race Is On"-Sänger im George Jones Museum das Leben des Künstlers feiern. Laut des Instagram-Postings war die Intention des Museums einen Raum für Fans des Possums zu schaffen, sein Leben und seine Musik zu feiern, großartiges Essen zu genießen, Getränke und Live-Musik zu erleben und all das vor einer der atemberaubendsten Kulissen. Für viele Erfahrungen und geteilte Geschichten mit vielen Fans der Country Music bedankten sich die Betreiber.

Von Starday Records über die Grand Ole Opry bis zur Johnny Cash Show

Die Karriere von George Jones liest sich wie aus einem Buch. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, lernte Jones bereits in früher Kindheit das Gitarre spielen und fand seine Liebe zur Musik. Mit Unterbrechung seines Einsatzes für die Marine, begann seine Karriere mit dem Aufeinandertreffen mit Sonny Burns. Mit Burns trat Jones erstmals bei KNUZ Houston Hometown Jamboree auf, worauf weitere Auftritte in örtlichen Kneipen und Bars folgten. 1953 spielten Jones und Burns zudem seine erste Platte bei Starday Records ein.

Über Starday Records fand Jones einen großen Förderer in Harold Daily, damals Teilhaber der Plattenfirma. Daily wurde Jones' Produzent und Manager, wenn auch die erste Single aus dieser Zusammenarbeit, "No Money in This Deal", ein kommerzieller Misserfolg wurde. Einige Fehlschläge später gelang Jones ein erster Chart-Erfolg mit "Why, Baby, Why" im Jahre 1955. Nach diesem Song, der es auf Platz vier der Country-Charts schaffte, folgten weitere Top-10-Platzierungen, bevor "White Lightning" die erste Nr.1-Platzierung einbrachte (1959). Aus Genre-Sicht war Jones damals mit Singles wie "Thumper", "Rock It, How Come It" oder "Who Shot Sam?" eher in Richtung Rockabilly gedriftet. Es folgten Anfang der 1960er-Jahre einige Wechsel der Plattenfirmen, zu United Artists Records und später zu Musicor. In dieser Zeit lieferte Jones stetig erfolgreiche Chartplatzierungen ab, die ihn auch verstärkt zu Fernseh-Auftritten behalfen. 1962 spielte er in der "Pet Milk" Grand Ole Opry, 1965 folgte die Mitwirkung in dem Musikfilm "Country Music on Broadway" und schließlich trat Jones 1970 auch in der Sendung "That Good Old Nashville" auf. Seine Hits brachten ihn sogar in die "The Johnny Cash Show".

Erst 1968 kam Jones nach Nashville und lernte dort Tammy Wynette kennen. Die beiden heirateten 1969 und es folgte unter anderem ein weitere Plattenfirma-Wechsel, zu Epic Records. Dort war auch Wynette unter Vertrag. Trotzdem kriselte die Ehe schnell und Streitigkeiten wurden zumeist öffentlichkeitswirksam ausgetragen, leider unter stetem Einfluss von viel Alkohol. Aus dieser Zeit stammt schließlich auch die Legende des Rasenmähers. 1975 wurde die Ehe zwischen den beiden schließlich geschieden, jedoch nahmen sie noch weiterhin Platten miteinander auf. Jones‘ Alkoholprobleme führten jedoch im weiteren Verlauf seiner Karriere des Öfteren zu abgesagten Konzerten und seinem daraus resultierenden Spitznamen "No-Show Jones". Seine Erfolgen wurden nicht zuletzt auch wegen seiner Kokainabhängigkeit zur Seltenheit.

Die vierte Ehe rettet Jones

Mit Beginn der 80er-Jahre begann sich das Blatt für George Jones zu wenden. 1983 heiratete er, mittlerweile zu vierten Mal, seine Ehefrau Nancy und mit ihrer Hilfe gelang es Jones seine Suchtproblematiken zu besiegen. Nancy war es auch, die die Idee zum George Jones Museum hatte und es von Anfang an betrieb.

Im Musik-Geschäft gelangen ihm keine nennenswerten Erfolge mehr. 1992 wurde Jones in die Country Music Hall of Fame aufgenommen und 1995 veröffentlichte er seine Biografie "I Lived to Tell it All". 1998 führte ein schwerer Autounfall beinahe zum Tod des Künstlers, wobei genau aus dieser Zeit eines seiner besten Alben stammt: "Cold Hard Truth". Auch im hohen Alter gab Jones noch etwa 100 Konzerte jährlich und veröffentliche zudem 2008 das Album "Burn Your Playhouse Down: The Unreleased Duets", welches es auf Platz 15 der Country-Charts schaffte. 2013 verstarb der Künstler im Alter von 81 Jahren in einem Krankenhaus in Nashville.

vgw
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