Rosanne Cash

Rosanne Cash

Die Geschichte der Musik ist übersät mit den Karrieren der Kinder berühmter Musiker, Künstler, denen es gelingt, sich ein wenig Ruhm zu schaffen - weniger aufgrund ihres Talents als vielmehr aufgrund der Erkenntnis, dass ihre berühmten Namen dies möglich machen. Die wohl größte Ausnahme davon war Rosanne Cash, die Tochter von Johnny Cash, deren eigentümliche und innovative Musik sie zu einer überragenden Sängerin/Songwriterin ihrer Zeit gemacht hat.

Rosanne wurde am 24. Mai 1956 als Tochter ihres Vaters und dessen erster Frau, Vivian Liberto, geboren. Nach der Trennung der Eltern in den frühen 1960ern wuchs Rosanne bei ihrer Mutter in Süd kalifornien auf. Sie blieb weitestgehend unbeeinflusst von der Musik ihres Vaters, bis sie sich nach dem Abschluss der Highschool der Roadshow ihres Vaters anschloss; während der nächsten drei Jahre kümmerte sie sich zunächst um die Schmutzwäsche auf der Tour und schaffte dann den Aufstieg zur Künstlerin, zunächst als Background-Sängerin und dann hin und wieder auch als Solistin. Dennoch blieb Cash unsicher, ob sie tatsächlich eine Musikkarriere einschlagen sollte und begann, Schauspielunterricht zu nehmen; da sie nicht nur aufgrund ihres familiären Hintergrunds vorankom-men wollte, arbeitete sie auch als Sekretärin in London und unternahm zahlreiche Auslandsreisen.

Nachdem sie 1978 ein nach ihr benanntes Solo-Album in Deutschland auf den Markt brachte - mit dem sie später nichts mehr zu tun haben wollte - unterzeichnete Cash bei Columbia Records und begann mit dem Texas-Singer/Songwriter Rodney Crowell zusammenzuarbeiten, der drei Songs für ihr US-Debüt-Album "Right or Wrong" von 1979 produzierte. Das Album brachte drei Top-25-Titel hervor, darunter auch "No Memories Hangin' Round", ein Duett mit Bobby Bare. Im gleichen Jahr hei-ratete sie Crowell. 1981 gelang Cash der kommerzielle Durchbruch mit dem Album Seven Year Ache; hieraus gingen nicht nur drei Nummer-Eins-Singles hervor, der Titelsong schaffte es sogar in die Top 30 der Billboard-Pop-Charts. Das Folgealbum von 1982 Somewhere in the Stars wurde in aller Eile während Cashs Schwangerschaft aufgenommen. Obwohl das Album nicht an den Erfolg von Seven Year Ache anknüpfen konnte, produzierte es zwei weitere Top-Ten-Singles, "Ain't No Money" und "I Wonder".

Nach dreijähriger Abwesenheit kehrte Cash mit ihrem bislang bedeutendsten künstlerischem Statement zurück in "Rhythm & Romance", einer geschickten Verschmelzung von Country und Pop, das große Anerkennung in beiden Lagern fand. Das Album bescherte ihr zwei weitere Nummer-Eins-Hits, "I Don't Know Why You Don't Want Me" (das sie mit Crowell zusammen geschrieben hat) und einer Cover-Version von Tom Pettys "Never Be You". 1987 bringt Sie King's Record Shop heraus, eine Betrachtung von Country Music Traditionen, das vier aufeinanderfolgende Nummer-Eins-Hits hervor-brachte: John Hiatts "The Way We Make A Broken Heart", "Tennessee Flat Top Box" (ein Hit ihres Vaters aus dem Jahre 1961), "If You Change Your Mind" und John Stewarts "Runaway Train". Auch das Duett "It's Such A Small World" mit Crowell aus seinem Album Diamonds & Dirt schaffte es an die Spitze der Charts; es überraschte nicht, dass sie im Jahre 1988 zur Top-Künstlerin der Billboard Charts ausgerufen wurde.

Im darauffolgenden Jahr bringt Cash die Compilation Hits 1979-1989 heraus; einer der wenigen neuen Songs auf dem Album ist die Cover-Version des Beatles-Hits "I Don't Want to Spoil the Party", der fünfte Nummer-Eins-Hit in Folge. In ihrer Ehe mit Crowell kriselte es zunehmend bis 1990; das Album Interiors, das im darauffolgenden Jahr veröffentlicht wurde und hauptsächlich die Beziehung des Ehe-paares behandelte, fand zwar großen Anklang bei den Kritikern, war kommerziell aber eher ein Flop; nur der Top-40-Hit "What We Really Want" ging daraus hervor. 1991 ließen sich Cash und Crowell scheiden; mit der Veröffentlichung von The Wheel im Jahr 1993 liefert Cash ein unerschrockenes Eingeständnis über das Scheitern ihrer Ehe. Das Album galt als ihr bis dahin musikalisch facetten-reichstes Werk. Nach dreijähriger Abwesenheit kam Cash 1996 mit einem Racheakt zurück: Sie veröffentlichte nicht nur ihr erstes Buch - eine Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel "Bodies of Water - sondern brachte mit dem Album 10 Song Demo, einer Kollektion von elf kaum nachbearbeiteten Aufnahmen, auch ihre erste Veröffentlichung unter dem Label Capitol Records heraus. Im Jahr 2003 kehrt Cash mit Rules of Travel zurück, einem Album, an dem sie fünf Jahre lang gearbeitet hat und ihr erstes reines Studioalbum seit "The Wheel" war.

In dem 2005er Biopic "Walk The Line" wurde die Rolle von Rosanne Cash von der Schauspielerin Hailey Anne Nelson übernommen.

2006 erschien ihr Album "Black Cadillac", das sie ihren Eltern sowie ihrer Stiefmutter June Carter widmete, die alle seit Veröffentlichung ihrer letzten CD gestorben waren. In den Songs lässt Szenen aus dem Leben ihrer Familienmitglieder wieder aufleben, darunter ihres Vaters Zeit als Militärfunker ("Radio Operator"), dessen Kennenlernen mit seiner ersten Frau ("I Was Watching You") und Johnny Cashs Wohnsitz mit seiner zweiten Frau in Hendersonville ("House on the Lake"). Der letzte Titel der CD besteht aus 71 Sekunden Stille für ihre verstorbenen Eltern. das Album schaffte es bis auf Platz 18 der Billboard Country Album Charts und bis auf Platz 78 der Billboard Top 200 Charts (alle Genres). Das Album wurde 2007 mit einer Grammy-Nominierung, in der Kategorie "Best Contemporary Folk Album", bedacht.

Ende 2009 veröffentlichte Rosanne Cash in den USA ihr zwölftes Studioalbum "The List", das in Deutschland erst Anfang 2010 erschien. Nach Aussagen von Rosanne Cash enthält es zwölf Titel aus einer von ihrem Vater Johnny Cash 1973 erstellten, 100 Titel umfassenden Liste der wichtigsten Country-Songs. Ihr Vater überreichte ihr die Liste zu ihrem 18. Geburtstag. Das Album enthält ausschließlich Cover-Versionen, unter anderem von Bruce Springsteen, der Carter Family, Merle Haggard und Bob Dylan. Als Gastmusiker sind unter anderem Rufus Wainwright, Jeff Tweedy, Bruce Springsteen und Elvis Costello zu hören. Das Album war chartmäßig deutlich erfolgreicher als seine Vorgänger. Es landete auf Platz 8 der Billboard Country Album Charts, auf Platz 2 der Billboard Folk Album Charts, auf Platz 8 der Billboard Top Rock Albums und auf Platz 22 der Billboard Top 200 Charts (alle Genres). Auch in Deutschland konnte sich das Album platzieren - es landete auf Platz 88 der Media Control Album Charts. Auch dieses Album erhielt eine Grammy-Nominierung, in der Kategorie "Best Americana Album".

  • Discografie

  • DVD

  • Charts (Album)

  • Charts (Single)

  • Film- und TV-Auftritte

Cover Jahr Album
Anmerkung

CD Cover: Rosanne Cash - The River And The Thread 2014 The River And The Thread (Blue Note) CD-Besprechung

CD Cover Rosanne Cash The List 2010 The List (Manhattan) CD-Besprechung

2006 Black Cadillac (Capitol Nashville) CD-Besprechung

2005 The Very Best of Rosenne Cash (Columbia Nashville)

2003 Rules of Travel (Capitol Nashville)

2002 Super Hits (Columbia Nashville)

 1999 What Kinda Girl Live

1996 10 Song Demo (Capitol Nashville)

1995 Retrospective (Columbia Nashville)

1993 The Wheel (Columbia Nashville)

1990 Interiors (Columbia Nashville)

1998 King's Record Shop (Columbia Nashville) 1xgold(USA)

1985 Rhythm & Romance (Columbia Nashville)

1982 Somewhere in the Stars (Columbia Nashville)

1981 Seven Year Ache (Columbia Nashville) 1xgold(USA)

1979 Right or Wrong (Columbia Nashville)

Cover Jahr Album
Anmerkung

JohnnyCash-DVDTheManHisWorldHisMusic 2004 Johnny Cash - The Man, His World, His Music  

Jahr Album Chart
Höchste Platzierung
2011 The Essential Rosanne Cash Country Albums 64
2009 The List Country Albums 5
2009 The List The Billboard 200 22
2009 The List Top Digital Albums 8
2009 The List Top Rock Albums 8
2006 Black Cadillac Country Albums 18
2006 Black Cadillac The Billboard 200 78
2006 Black Cadillac Top Internet Albums 78
2003 Rules Of Travel Country Albums 16
2003 Rules Of Travel The Billboard 200 130
2003 Rules Of Travel Top Internet Albums 143
1993 The Wheel Country Albums 37
1993 The Wheel The Billboard 200 160
1990 Interiors Country Albums 23
1990 Interiors The Billboard 200 175
1989 Hits 1979 - 1989 Country Albums 8
1989 Hits 1979-1989 The Billboard 200 152
1987 King s Record Shop Country Albums 6
1987 King s Record Shop The Billboard 200 138
1987 King's Record Shop Country Albums 6
1985 Rhythm And Romance Country Albums 1
1985 Rhythm And Romance The Billboard 200 101
1982 Somewhere In The Stars The Billboard 200 76
1981 Seven Year Ache Country Albums 1
1981 Seven Year Ache The Billboard 200 26
1980 Right Or Wrong Country Albums 42

Jahr Single Chart
Höchste Platzierung
1991 On The Surface Country Singles 69
1990 What We Really Want Country Singles 39
1989 Black And White Country Singles 37
1989 I Don t Want To Spoil The Party Country Singles 1
1988 If You Change Your Mind Country Singles 1
1988 Runaway Train Country Singles 1
1987 Tennessee Flat Top Box Country Singles 1
1987 The Way We Make A Broken Heart Country Singles 1
1986 Hold On Country Singles 5
1986 Second To No One Country Singles 5
1985 I Don t Know Why You Don t Want Me Adult Contemporary 16
1985 I Don t Know Why You Don t Want Me Country Singles 1
1985 Never Be You Country Singles 1
1983 I Wonder Country Singles 8
1983 It Hasn't Happened Yet Country Singles 14
1982 Ain't No Money Country Singles 4
1982 Blue Moon With Heartache Adult Contemporary 37
1982 Blue Moon With Heartache Country Singles 1
1981 My Baby Thinks He's A Train Country Singles 1
1981 Seven Year Ache Adult Contemporary 6
1981 Seven Year Ache Country Singles 1
1981 Seven Year Ache The Billboard Hot 100 22
1980 Couldn't Do Nothin' Right Country Singles 15
1980 Take Me, Take Me Country Singles 25
1979 No Memories Hangin' Round Country Singles 17

Jahr Rolle Film/Serie
     

vgw