Nicht nur, weil der momentan beliebteste Australier der Welt einen herrlichen Querschnitt durch sein mittlerweile beträchtliches Repertoire bietet. Nicht nur, weil die Band um Drummer und Musical Director Chris McHugh spielt, wie aus einem Guss. Auch nicht alleine, weil Keith Urban ein herausragend souveräner - und dazu höchst charmant und bescheiden wirkender- Frontman mit klasse Stimme und erstaunlichen Fähigkeiten an Gitarre und Klavier ist. Sondern weil den Konzertbesucher ein echtes Gesamtkunstwerk erwartet: Sound, Licht, Choreographie, Setlist, Dramaturgie und Entertainmenteinlagen sind auf höchstem Niveau und perfekt aufeinander abgestimmt. Diese Live-DVD beweist es. Kein Wunder, dass die Fans in der Mega-Arena mit jedem Song stärker in seinen Bann gezogen werden. Zum Ende hin sind sie alle ganz schön aus dem Häuschen. Beileibe nicht nur weibliche Teenies...
Love, Pain and the Whole Crazy World Tour Live wird dem Superstar-Status von Keith Urban gerecht
Los geht die Show mit "Once in a Lifetime" - optisch geradezu phänomenal in Szene gesetzt. Vor einem glitzernden Sternenhimmel, Sternschnuppen inklusive, steht Keith Urban mit seiner Gitarre, nur als Silhouette im Gegenlicht zu sehen. Die ersten Gänsehautschauer dürften da bei den Besuchern schon mal garantiert sein. Die nächsten sind bereits mit dem zweiten Song geordert: "Where the Blacktop Ends", in druckvoller Version. Spätestens beim dritten Titel "Shine" wird klar, dass diese DVD dem Superstar-Status von Keith Urban gerecht wird. In rotes Licht getaucht, sieht man da den Gatten von Nicole Kidman hollywoodreif am Flügel sitzen. Ein getragener Song mit gewissem Pathos. Dennoch gelingt ihm das Kunststück, Eindruck zu machen, ohne dabei Eindruck schinden zu wollen. Nein, er gibt lediglich das Bild eines ehrlichen Musikers, eines ernsthaften Storytellers ab. Und das nicht nur in dieser Sequenz ...
Zu den weiteren Titeln der DVD gehören u.a. "Making Memories of Us", "I Told You so", die mit privaten Super-8-Filmen untermalte Bio-Hymne "Days Go by", das mit einem kurzen aber würzigen Drumsolo eingeläutete "You Look Good in My Shirt" und natürlich das immer wieder berührende "Used to the Pain". Ein Probemitschnitt in einer Arena ("I Told You so"), der Umzug auf eine kleine, mitten in der Halle postierte Bühne, diverse Akustik-Einlagen und eine Prise Herz und Kinderliebe (eine Neunjährige überreicht ihm einen Blumenstrauß) sorgen für Abwechslung und - jawoll! - für perfekte Unterhaltung.
Neben dem in Hi-Def und 5.1 Surround Sound gebotenem Konzert hält der Silberling noch weitere Glanzlichter parat: "Shirt in the Studio", das ihn mit Band bei der Studioarbeit zeigt; "Outtakes" von Songs; eine - Mädels werden das begrüßen - "Foto Galerie" und ein super-sympathisches, super-launiges "Making of the Tour". Hier ist Keith Urban bei, wenn nicht allen, so doch vielen Stationen seiner 13 Monate dauernden 2007/08-Tour zu sehen: vor dem Konzert, vor der Halle, nach dem Konzert, Backstage, im Bus, im Flieger, in der Halle. Keith gibt dabei charmant und immer gut gelaunt den Reiseleiter. Bis zum letzten Termin, am 26. April 2008 in Lexington, Kentucky. Mit Tränen in den Augen zieht er eine persönliche Tour-Bilanz und bedankt er sich bei seiner Band und den Fans. Echte Gefühle von einem echten Superstar.
Fazit: Besser als "Love, Pain and the Whole Crazy World Tour Live" kann man eine Live-DVD nicht machen. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Label: Capitol Nashville (EMI) | VÖ: 5. Dezember 2008 |
01 | Once In A Lifetime |
02 | Where The Blacktop Ends |
03 | Shine |
04 | Raining on Sunday |
05 | Stupid Boy |
06 | Used To The Pain |
07 | You're My Better Half |
08 | Making Memories Of Us |
09 | You'll Think Of Me |
10 | I Told You So |
11 | Days Go By |
12 | You Look Good In My Shirt |
13 | Tonight I Wanna Cry |
14 | Who Wouldn't Wanna Be Me |
15 | Somebody Like You |
16 | Got It Right This Time (The Celebration) |
17 | Better Life |
18 | Everybody |