DVD Besprechungen
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- von Harald Harland
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Garth Brooks ist der Countrysuperstar schlechthin und hat mit seiner Musik in den Neunzigern das Genre Country revolutioniert und neuen Pepp hineingebracht. Als neuesten Streich Brooks' gilt nach dem Erscheinen seiner Limited CD-Box bei Wal-Mart sein aktuelles Produkt: eine 5 DVDs umfassende Blechbox mit all seinen Videos und Bonusmaterial, welches ebenfalls exklusiv über Wal-Mart vertrieben wird.
Zum Inhalt der Box. Alle DVDs sind gleich aufgebaut. Im Hauptmenü findet man neben dem "Starten des Filmes" lediglich noch die "Titelauflistung" der enthaltenen Songs sowie "Spezial Features". Also ein scheinbar bewusst leicht gehaltenes Menü ohne Schnörkel und der sofortigen Erkenntnis, wo man was findet. In den "Special Features" kann man im Punkt "Audio" zwischen 5.1 Sound und 2 Kanal Stereo wählen, sich eine "Fotogalerie" des Konzertes ansehen und man findet dort das Bonusmaterial.
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- von Daniel Kappla
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Goldene Zeiten für Johnny-Cash-Fans. Nach und nach graben die Archivare der Plattenfirmen und Fernsehanstalten die Konzerthighlights des "Man in Black" aus. Diese DVD führt den Zuschauer zurück ins Jahr 1993, etwa ein Jahr bevor sich Johnny-Cash unter der Ägide von Produzent Rick Rubin neu erfand. So wird im legendären Dubliner Olympia-Theater auch hauptsächlich klassisches Cash-Material dargeboten, inklusive der hinlänglich bekannten Cash-Entourage: Frau June mit ihren Schwestern und Sohn John Carter. Für zusätzliche Highlights im Konzertprogramm sorgen die irische Country-Sängerin Sandy Kelly und Cashs Highwaymen-Kumpel Kris Kristofferson.
Auch bei der Back-Up-Band handelt es sich ausnahmslos um Genre-Größen. Unter anderem mit von der Partie: "Mr. Honky-Tonk Piano" Earl Poole Ball, der legendäre Tennessee-Three-Drummer W.S. Holland und Gitarrist Bob Wootton, der seit "Live at St. Quentin" für Cash in die Saiten greift.
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- von Gunther Matejka
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So, genau so stellt man sich eine Live-DVD vor: Lupenreiner Sound, angenehm ruhige, aber intime Kameraführung, ein ausführlicher Blick hinter die Backstage-Kulissen, Infos über die Songs, aufschlussreiche Interviews und dazu natürlich eine Live-Performance, die über jede Kritik einfach erhaben ist. All das - und noch mehr - bietet der im Gibson Amphitheatre, Los Angeles, Kalifornien,aufgenommene Live-Mitschnitt von Mark Knopfler & Emmylou Harris: "Real Live Roadrunning", wie die DVD in Anspielung an ihre im Sommer 2006 erschienene CD "All The Roadrunning" heißt.
Chronologisch los geht die DVD mit der "Pre-Show". Im großen Backstagebereich haben sich alle Musiker mit akustischen Instrumenten plus etlichen Freunden und einem Kamerateam eingefunden. Zum Warmspielen kredenzen Mark Knopfler und seine All-Star-Band, bestehend aus Matt Rollings (Keyboards), Stuart Duncan (Fiddle), Glenn Worf (Bass), Danny Cummings (Drums), Richard Bennett (Gitarre u.a.) und Guy Fletcher (Keyboards u.a.), ein paar Bluegrass-Songs. Echte Stuben-Musi! Gemütlich, voller Herzenswärme, trotzdem aber auf höchstem virtuosen Niveau. Zu den Instrumentals erläutert Emmylou Harris aus dem Off die Ursprünge ihrer Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Dire-Straits-Chef. Begonnen habe alles, als sie sich bei einem Hank-Williams-Tribute in einem Studio kennen lernten. Schnell habe man festgestellt, dass die Chemie zwischen dem Ex-Rockstar und der Country-Queen stimme. Wie Recht sie damit hat...
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- von Gunther Matejka
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Ein typischer Countryschuppen, mit einer kleinen Menschentraube davor. Eine Leuchtschrift besagt, dass Dale Watson & His Lone Stars auf dem Programm stehen. Schnitt. Der Club ist mittlerweile gut gefüllt. Ein buntes Publikum. Ältere, nicht mehr ganz so junge und richtig junge. Männer und Frauen. Schnitt. Backstage: Man sieht Finger am Gitarrenhals ein paar Griffe wechseln. Dann sieht man den ganzen Typen, der sich hier warm spielt: Dale Watson. Ein kerniger, knorriger Kerl, angegrautes Haar, Kotletten, dezente Tolle, kantiges Gesicht. Der hat was. Er plaudert ein bißchen mit irgendwem, lächelt, ist locker, selbst jetzt noch, zwei Minuten vor der Show. Nicht nur eine Show: Sie wird für eine DVD mitgeschnitten: "Dale Watson & His Lone Stars - Live@Newland".
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- von Daniel Kappla
Seit dem Kinoerfolg von "Walk the Line" reißt die Veröffentlichungswelle um den "Man in Black" nicht ab. Da ist es nicht leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen bei all den Re-Issues, Compilations, Best-Of- und Tribute -Alben und DVDs, die derzeit fast schon inflationär auf den Markt geworfen werden.
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- von Daniel Kappla
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Ein weiterer Schatz aus den Archiven der legendären amerikanischen Musik-TV-Show "Austin City Limits" ist die DVD "The Sir Douglas Quintett - Live from Austin, TX".
Das 1981 aufgenommene Konzert, der seit Mitte der 60er Jahre aktiven Band um den texanischen Tausendsassa Doug Sahm, besticht nicht nur durch hervorragende Bild- und Tonqualität (das Konzert wurde für die DVD-Veröffentlichung digital gemastert und mit 5.1-Surround -Sound ausgestattet), sondern auch durch eine ganz besondere musikalische Qualität. Denn die texanische Band, seinerzeit als Antwort auf die britische Beat-Invasion gegründet, hat viel mehr zu bieten als ihren All-Time-Evergreen "Mendocino".
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- von Gunther Matejka
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Billy Joe Shaver ist einer der großen Unbekannten Söhne Nashvilles. Obwohl der aus der texanischen Gegend um Taco geborene, unter ärmlichen Umständen aufgewachsene Singer/Songwriter Titel für über 50 Stars der Szene geschrieben hat, blieb er dennoch ein Nebendarsteller des Genres. Warum das so ist, belegt auch dieser am 14. August 1984 aufgezeichnete Mitschnitt seiner Austin City Limits-Show.
Billy Joe Shaver mag ein sympathischer Kerl mit stämmiger Bühnenpräsenz sein - Star-Appeal oder Charisma gehen ihm aber eindeutig ab. Vermutlich ist sich der ehemalige Farm- und Sägewerk-Arbeiter (bei letzterer Tätigkeit verstümmelte er sich bei einem Unfall einige Finger) dieser Mängel durchaus bewusst. Denn so richtig wohl scheint sich Billy Joe Shaver nicht auf der Bühne zu fühlen: Seine Motorik wirkt ungelenk, seine Posen gewollt. Nein, ein Johnny Cashs, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Waylon Jennings oder gar ein Elvis war Billy Joe Shaver nie in seinem Musikerleben.
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- von Gunther Matejka
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Ein weiterer Mitschnitt aus der DVD-Reihe "Live From Austin Tx", welche die Höhepunkte der 1974 ins Leben gerufenen TV-Konzertreihe "Austin City Limits" serviert. Ein echtes Highlight - schließlich entert niemand Geringerer als Kris Kristofferson die Bühne. Mehr noch: Die am 14. Septebmer 1981 aufgezeichnete Show zeigt den charmanten Tausendsassa möglicherweise am Zenit seiner physischen und kreativen Schaffenskraft. Schlank, drahtig, souverän und durch seine vielfältigen Erfolge als Football-Star, Box-Champion, Hubschrauber-Pilot, Hollywood-Star, Sänger und Songwriter mit einem beneidenswerten Selbstbewusststein ausgestattet, nimmt der Mann - so scheint es - jeden Quadratzentimeter Bühnenboden für sich in Anspruch. Vermutlich merkt der sensible Künstler das sogar selbst. Denn Kris Kristofferson gibt sich gleich bei den ersten beiden Songs - "Star Crossed", "You Show Me Yours (And I'll Show You Mine)/Stranger" -redlich Mühe, das Rampenlicht mit seinen Bandkollegen zu teilen. So lässt er seine verdienten und versierten Begleitmusiker ran, gibt ihnen Platz zur Entfaltung, beginnt einen Song mit mehrstimmigen Harmony-Vocals. Motto: Die Kris Kristofferson-Band spielt auf.
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- von Gunther Matejka
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Austin City Limits ist eine 1974 ins Leben gerufen, im amerikanischen Fernsehen übertragene Konzertreihe. Musiker aus allen Genres treten dabei in einem intimen Rahmen auf - von Sheryl Crow bis Bob Wills' Texas Playboys, von B.B. King über den seligen Ray Charles bis zu Protestsänger-Legende Leonhard Cohen. Alle waren sie da - doch niemand war öfters in dem TV-Live-Studio zu Gast, als einer der Wegbereiter des Formats: Willie Nelson. Etliche Male hat Willie mit Mannen hier seine musikalische Visitenkarte abgegeben, so auch am 6. September 1990.
Gemeinsam mit einer achtköfigen Begleitband streift der geniale Songschreiber und der genauso unverwechselbare Sänger und Gitarrist durch sein mehrere Dekaden umfassendes Repertoire und diversen Fremdkompositionen. Und das macht er enorm lässig. So locker, dass man sich bei den ersten Takten des Openers "Whiskey River" schon etwas Augen und Ohren reibt: Als ob die Combo nur mal so zum Spaß im Übungsraum zu einer munteren Session wäre, so klingt das. Der eine quatscht noch mit seinem Bandkollegen, der andere schraubt noch an der Stimmung herum, der nächste probiert ein paar verwegene Griffe aus. Und Big Willie? Der rezitiert schmunzelnd und auf seiner genauso wie sein Gesicht zerfurchten Holzgitarre "Trigger" schrammelnd die von John Bush Shinn geschriebenen Liedzeilen. Lampenfieber sieht anders aus...
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- von Harald Harland
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Es gibt sie kaum noch, die Nischen für ehrliche, handgemachte Musik im deutschen Fernsehen. Lange Jahre bot die Reihe "Ohne Filter - Musik pur" eine der seltenen Gelegenheiten, die Stars des traditionellen Blues, Rock oder auch Country zu erleben. Nach und nach erscheinen die Highlights der Reihe auf DVD und nun auch Jim Lauderdales rundumgelungener Auftritt, der am 16. Mai 1998 in Baden Baden mitgeschnitten wurde. Lauderdale ist nicht nur ein exzellenter Songwriter und mit einer ebenso traditionellen wie beseelten Country-Stimme gesegnet, er versteht es auch, mit großer Selbstverständlichkeit zwischen den Musikgenres zu wandeln. Er tourte mit Hootie & The Blowfish, Nick Lowe oder Johnny Cash und egal ob er Blues, Bluegrass, Roots-Rock, Americana oder auch mal etwas Soul spielt: Seine Country-Wurzeln sind unverkennbar.
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