Über 40 Jahre machen Knut Bewersdorff, Teddy Ibing, Cisco Berndt & Co ihr Ding. Nicht nur Titel und Mitschnitt machen deutlich, dass es tatsächlich genau ihr Ding ist. Ihren unverkennbaren Mix aus Country, Rock 'n' Roll und Schlager präsentieren sie seit eh und je im kompletten Cowboy-Outfit. Resultat: Truck Stop ist nicht nur Europas erfolgreichste Country-Band, sie ist längst auch eine Marke.
Mit Markenbildung beginnt auch der Live-Mitschnitt. Ein Ansager spricht salbungsvolle Worte (von Casting und echten Cowboys), dann legt der graubärtige Schlacks hinter dem Schlagzeug mit einem Rock 'n' Roll-Ryhthmus auf der Snare-Drum los: "Hello Josephine", die alte Fats-Domino-Kamelle - astrein "tight", wie der Musiker zu sagen pflegt, gespielt. Das gilt natürlich für alle 27 hier versammelten Live-Tracks. Die Band hat's drauf, weiß worauf es ankommt, weiß, was sie ihren Fans schuldig sind.
Ihr Live-Streifzug macht halt in "Jackson", "Arizona, Arizona" und "Detroit City" (als letzter Track); sie würden selbstverständlich gerne Dave Dudley hör'n, singen von "Wilde Pferde, Wilde Wölfe" und ihrem "Studio in Maschen". Lebens- und Liebesweisheiten wie "Dein Mann", "So ist der Sommer" und "Some Broken Hearts" kommen genauso zur Aufführung wie ihre unermüdlichen Bekenntnisse, echte Cowboys zu sein ("Ich bin Cowboy", "Der wilde, wilde Westen").
Ein Best of also. Garniert mit zwei Medleys: ein sechsminütiges "Super Hit-Medley" und ein über vierminütiges "Bluegrass-Medley". Nun ja, Bluegrass. Damit haben Titel wie "Wir sind noch lange keine Opas" oder "Mein Opa das bin ich" natürlich nur sehr wenig am Cowboyhut. Aber egal. Es macht jedenfalls Laune.
Das macht auch die Einlage von Trommler Teddy. Bei "Gelbe Säcke, Blaue Engel" gibt er den Sänger und Tanzbär, bei "Wandrin' Star" dimmt er seinen Bass noch um eine vermutete Terz unter den Brummgesang von Weiland Lee Marvin. Allemal eine Leistung.
Gegen Ende der Show in dem vollbesetzten Club müssen natürlich noch ein paar Evergreens her: "Orange Blossom Special" und "Ring of Fire" vom guten, alten Johnny Cash.
Ob Cover-Version oder Eigengewächs: die Band interpretiert das Programm souverän und mit maximaler Spielfreude. Ihre eher dem Schlager zugeordneten Titel blühen live überdies erfreulich auf. Dafür sorgt vor allem Lead-Gitarrist Dirk Schlag mit Brent-Mason-typischen Licks.
Fazit: Seit 40 Jahren im Country-Geschäft - von Verschleißerscheinungen aber keine Spur. Die ruhige Kameraführung und der gute Ton runden den Mitschnitt ab. Für Fans von Truck Stop unbedingt empfehlenswert.
Sound: DTS Surround Sound/Dolby Digital 5.1; Bild: 16:9; Ländercode: 2; Laufzeit: 93 Minuten Label: Gloriella (Sony) |
VÖ: 22. November 2013 |
01 | Hello Josephine |
02 | Von Arizona bis Old Texas Town |
03 | Ich möcht so gern Dave Dudley hör'n |
04 | Jackson |
05 | Love-Medley (Großstadtrevier, Sie wird schöner mit jedem Glas Bier, Träume von den Cowboys, Mein Stiefel kommt in Himmel) |
06 | So ist Sommer |
07 | Some Broken Hearts |
08 | Studio in Maschen |
09 | Die Lady und der Tramp |
10 | Wilde Pferde, wilde Wölfe, wildes Land |
11 | Arizona - Arizona |
12 | Super Hit-Medley (Old Texas Town, die Western Stadt, Die Frau mit dem Gurt, Die Cowboys der Nation, Easy Rider, Hilly Billy Country Lilly) |
13 | Dein Mann |
14 | East Bound And Down |
15 | Blue Grass-Medley (Lass dir nie den Tag verderben, Wir sind noch lange keine Opas, Mein Opa das bin ich, Cisco, Lucius, Erich, Uwe, Teddy und ich) |
16 | 300 Jahre |
17 | Ich bin Cowboy |
18 | Was soll'n wir denn in Nashville |
19 | Gelbe Säcke, blaue Engel |
20 | Wandrin' Star |
21 | Tanz mit mir |
22 | Take It Easy Altes Haus |
23 | Der wilde, wilde Westen |
24 | Orange Blossom Special |
25 | Ring of Fire |
26 | A7 Blues |
27 | Detroit City |