John Hiatt - The Eclipse Sessions

CD Cover: John Hiatt - The Eclipse Sessions

John Hiatt meldet sich mit The Eclipse Sessions zurück.

John Hiatt blieb mit seinen Alben immer ein bisschen unter dem Radar. Sein erfolgreichstes Album "Mystic Pinball" schaffte es 2012 gerade einmal auf Platz 38 der US-Charts. Nichtsdestotrotz ist er schon seit über 40 Jahren im Geschäft. Satte 28 Alben brachte der 66-Jährige im Laufe seiner Karriere heraus. Also fast jedes Jahr eines. Das letzte Album "Terms of my Surrender" liegt nun aber schon vier Jahre zurück. Aber was lange währt wird endlich gut. Jetzt kommt John Hiatts neues Album "The Eclipse Sessions" heraus. Fans haben also wieder einen Grund sich zu freuen. Und vielleicht schafft John Hiatt diesmal einen Nummer-Eins-Hit.

Wie begehrt John Hiatt schon immer war, sieht man an der Liste der Cover-Versionen seiner Lieder. Die Namen lesen sich wie das who is who der Musik- und Country-Music-Branche. Bob Dylan, Willie Nelson, Bruce Springsteen, Joe Cocker und Iggy Pop sind nur die bekanntesten Namen der Musiker, die den ein oder anderen Song von John Hiatt neu aufgelegt haben. Kaum ein anderer Musiker kann wohl auf solch eine prominente Liste blicken.

John Hiatt der Sänger und Songschreiber

John Hiatt bezeichnet den Entstehungsprozess seiner Lieder als einen wilden Ritt. Wenn er erst einmal die ersten Verse geschrieben hat, entsteht ein Fluss, auf dem er sich treiben lässt. Vielleicht haben seine Lieder auch deswegen immer so ein hohes sprachliches Niveau, mit vielen Metaphern, Symbolen und Allegorien.

Das trifft natürlich auch auf "The Eclipse Session" zu. Hiatt hat auch im Jahr 2018 noch nichts von seiner Schaffenskraft verloren. In seinen Liedern geht es nicht um Partys, Autos oder Frauen, sondern um lebensverändernde Situationen, prägende Momente in seinem Leben und sentimentale Erinnerungen. Das alles wird in wunderbare Worte verpackt, wie es eben nur ein Sänger und Songschreiber von allererster Güte schafft.

The Eclipse Sessions liefert kraftvolle Töne

Der Sound von "The Eclipse Sessions" dürfte vielen bekannt sein. Wer Bob Seger, Willie Nelson oder Chris Hillman kennt und mag, wird auch John Hiatts neustes Album "The Eclipse Sessions" gut finden. Viele Lieder fühlen sich an, wie für die Straße geschaffen. Manche Songs sind aber auch nachdenklich und leise ("Aces Up Your Sleeve", "Hide Your Tears" und "Robber’s Highway").

Die meisten der elf Tracks von "The Eclipse Sessions" besitzen allerdings eine eigene Kraft, die sich auf den Zuhörer überträgt und die Power zeigen, welche John Hiatt mit seinen 66 Jahren noch besitzt. Und wie wir alle wissen, fängt da das Leben ja auch erst an. Allerdings gibt es einen Ausreißer. Das Lied "Outrunning My Soul" liefert Zündstoff. Es ist sehr eigenwillig und gewöhnungsbedürftig. Die einen werden es lieben, die anderen hassen.

Vieles kommt einem bekannt vor

Es gibt allerdings ein Problem mit "The Eclipse Sessions". Wer John Hiatt bisher nicht kannte und das neue Album jetzt kauft, wird den Stil definitiv wiedererkennen. Die Mischung aus Country Music, Folk und Blues Rock ist nicht wirklich neu und kann dem Genre auch nicht viel Neues hinzufügen. Wer Alben der weiter oben genannten Künstler kennt, kennt auch John Hiatt.

Das bedeutet nicht, dass "The Eclipse Sessions" ein schlechtes Album ist, ganz im Gegenteil. Allerdings fehlt der Wiedererkennungswert. Es drängen sich einfach zu starke Vergleiche mit Seger, Hillman und anderen Künstlern auf. Das ist alles nichts Schlimmes, verdeutlicht aber vielleicht ein bisschen, warum es bei John Hiatt bisher nie zu einem richtigen Durchbruch gereicht hat.

Fazit: Mit "The Eclipse Sessions" veröffentlicht John Hiatt ein starkes Album, dem es etwas an Eigenständigkeit fehlt.

Label: New West / PIAS (roughTrade) VÖ: 12. Oktober 2018
01 Cry to Me
02 All the Way to the River
03 Aces Up Your Sleeve
04 Poor Imitation of God
05 Nothing In My Heart
06 Over the Hill
07 Outrunning My Soul
08 Hide Your Tears
09 The Odds of Loving You
10 One Stiff Breeze
11 Robber’s Highway
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