Fans von reinrassiger Country Music dürften also jetzt schon die Augen verdrehen. Zu sagen, Jordan Davis' Debüt-Album wäre misslungen, trifft es aber Gott sei Dank nicht. Auch wenn man Country Music nur sporadisch zu Ohren bekommt, besitzen viele Lieder eine ganz eigene Kraft, die "Home State" definitiv aufwerten. Trotzdem schwächelt das Album an manchen Stellen.
Home State: Qualitativ durchwachsen
Ein wirklich großer Pluspunkt von "Home State" sind die ehrlichen Texte. Jordan Davis hat bei allen Liedern als Songwriter mitgewirkt und das merkt man. In vielen Momenten besitzen die Lyrics eine wunderbar frische Naivität, die man gerade bei alten Hasen des Business vermisst. Gleichzeitig wirken sie authentisch.
Leider können die Melodien nicht immer mit den Texten mithalten. Während die Texte erfrischend anders sind, bleiben viele Melodien ("Take It From Me", "Going 'Round", "Made That Way") auf generischen Bahnen. Das hat man alles schon einmal gehört. Gut, dass "Home State" auch die andere Seite bietet.
Einige Songs haben das Zeug zum Hit
Im Gegensatz zu den teilweise sehr durchschnittlichen Liedern, gibt es auf "Home State" auch richtige Perlen. Dazu muss man nicht einmal die Single-Auskopplung "Singles You Up" zählen. Das Lied, welches in den USA die Charts gestürmt hat, bietet zwar noch den höchsten Anteil an Country Music, kommt aber auch nicht über die Qualität eines etwas überdurchschnittlichen Songs hinaus.
Nein, die richtigen Hits liegen ganz woanders. Es sind Songs wie "More Than I Know" "Sundowners" und "Leaving New Orleans", die aus "Home State" dann doch ein gut hörbares Album machen. Balladen und flottere Songs halten sich dabei in einer guten Balance. So soll es sein.
Jordan Davis überzeugt mit Country-Popt
Wie schon erwähnt hält sich der Anteil an Country Music in engen Grenzen. Wie bei vielen jungen und aufstrebenden Sängern, wird auch hier Country Music als Basis genommen, um dann einen poppigen Beat drüberzulegen. Was anderen Sängern allerdings verwehrt bleibt, schafft Jordan Davis: Er schafft es seinen glattgebügelten Pop-Songs Charakter zu geben. Das gelingt ihm nicht bei allen Liedern, aber immerhin bei der Mehrzahl.
Fazit: "Home State" von Jordan Davis ist das typische Debüt-Album. Wenig Country Music, viel Pop. Das gefällt nicht jedem, hat bei ihm aber Stil.
Label: MCA Nashville (Universal) | VÖ: 23. März 2018 |
01 | Take It from Me |
02 | Going 'Round |
03 | More Than I Know |
04 | Slow Dance in a Parking Lot |
05 | Singles You Up |
06 | Sundowners |
07 | Tough to Tie Down |
08 | Selfish |
09 | Made That Way |
10 | So Do I |
11 | Dreamed You Did |
12 | Leaving New Orleans |