Lange, blonde Mähne, Kinnbart, bullige Statur. Wenn für einen Nashville-Star das Etikett "harte Schale, weicher Kern" passt, dann wohl für Cody McCarver. Das belegt der ehemalige Confederate Railroad-Keyboarder auch mit seinem neuen Album "Rise Up", auf dem er christlich inspirierten Country-Rock bietet. Also: Songs mit sanfter Message in kerniger Verpackung - harte Schale, weicher Kern gilt demnach auch für seine Musik.
Auf "Rise Up" geht Cody McCarver mit sich selbst ins Gericht
Schon mit seinem 2006 erschienenen Solo-Debüt "Peace, Love & Coondawgs" offenbarte der Country-Rocker ein sanftes Gemüt. Das galt auch für seine beiden letzten Alben "I Just Might Live Forever" und das bereits spirituell motivierte "The Lord’s Will". Mit den zehn Titeln von "Rise Up" geht Cody McCarver jetzt aber noch mehr in die geistige Tiefe, und mit sich selbst noch strenger und schonungsloser ins Gericht. Das machen Titel wie "Commend My Spirit", "What I Know", "I Have Decieded to Follow Jesus" und - das für den Soundtrack zu "Billy The Kid: Showdown In Lincoln County" entstandene - "Here I Am Lord" deutlich, die alle irgendwie von Fehlern, Fehlleistungen, Schwächen und schließlich vom Finden seiner spirituellen Heimat und der damit verbundenen Läuterung erzählen.
Mit christlich motiviertem Country ist Cody McCarver ohnehin in guter Gesellschaft in der Nashville-Gemeinde. Nahezu alle Größen haben in ihrer Karriere irgendwann einmal ein Country-Gospel-Album aufgenommen - angefangen von Johnny Cash bis hin zu Alan Jackson. Kaum einer aber hat das vielleicht so konsequent gemacht, wie jetzt Cody McCarver. Und keiner bedient sich bei der musikalischen Umsetzung der erhebenden Inhalte wohl so eindeutig bei klassischem Country-Rock wie der Mann aus Dunlap, Tennessee.
Cody McCarver ist musikalisch in den 80ern und 90ern verwurzelt. Das hört man natürlich - und so lassen, wie beispielsweise bei der Southern-Rock-Ballade "He'll Make A Way", Bands wie Lynyrd Skynyrd oder die Allman Brothers grüßen.
Bei dem getragenen, Stadion-tauglichen "Commend My Spirit" ähnelt der allemal zum singenden Priester taugende McCarver indes an Bono und seine U2. Und bei "Sing Halleluja" bedient sich Cody McCarver, dazu recht eindeutig, bei Leonard Cohens großer Song-Hinterlassenschaft "Halleluja".
Scheinbar scheint es ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, dass es kein christliches Musikalbum geben darf, ohne eine Version von "Amazing Grace". Also: auch Cody McCarver stimmt den Gospel-Klassiker an - und ringt dem Kirchen-Evergreen mit wuchtigen Percussion-Grooves und einem strammen Gitarrensolo doch glatt neue Momente ab.
Fazit: Cody McCarver legt mit "Rise Up" erneut ein christlich motiviertes Album ab. Die erbauliche Message der zehn Tracks verpackt er in solidem Rock und Country-Rock. Gut gemacht! Amen!
Label: AGR Television (Soulfood) | VÖ: 25. August 2017 |
01 | Rise Up |
02 | No Such Thing as a Miracle |
03 | Sing Hallelujah |
04 | Commend My Spirit |
05 | What I Know |
06 | Amazing Grace |
07 | He'll Make a Way |
08 | I Have Decided to Follow Jesus |
09 | Here I Am Lord (From the Motion Picture "Billy the Kid: Showdown in Lincoln County") |
10 | Rise Up (Remix) (mit Shawn Cooley) |