Gesagt, getan, dachte sich der damals fünfundzwanzigjährige Frankie Ballard. Der aus Battle Creek, Michigan, stammende Musiker gewann mal eben den Wettbewerb in seinem Heimatstaat und durfte prompt bei drei Konzerten die Massen für Chesney anheizen.
Ähnlich rasant ging es für Frankie Ballard weiter. Er zog nach Nashville, Tennessee, unterschrieb einen Plattenvertrag bei Reprise Records und veröffentlichte 2011 sein erstes Album, welches schlicht seinen Namen trug. Mit zwei Singles in den Top 40 machte Ballard schnell von sich reden, und auch das Album erzielte mit Platz 33 in den Country Charts einen Achtungserfolg.
Nun soll mit dem zweiten Album "Sunshine & Whiskey" der nächste Karriereschritt für Ballard folgen. Die erste Singleauskopplung "Helluva Life" steht aktuell auf Platz 15 der Charts und stellt somit den bisher größten Erfolg des jungen Künstlers dar.
Wird Ballard nun der ganz große Sprung gelingen? Das bleibt abzuwarten, doch die Voraussetzungen sind mit "Sunshine & Whiskey" durchaus gegeben. In elf abwechslungsreichen Tracks bedient Ballard sich an den klassischen Zutaten der modernen Country Music, setzt dabei jedoch auch einige eigene Akzente.
Den Auftakt macht "Young & Crazy", das mit satt durchgestrichenen Akkorden und Ballards markanter Stimme schon mal eine erste Durftmarke setzt. Gute Laune garantiert! Heiter und fröhlich geht es weiter. Der Titeltrack "Sunshine & Whiskey" gleitet dahin wie ein lauer Sommerabend und macht auch jetzt, im tristen Februar, richtig Lust auf Sommer und Sonne.
Nach dem eingängigen "It Don’t Take Much" folgt dann mit dem bereits erwähnten "Helluva Life" der Grund, warum viele Country Fans zu diesem Album greifen werden. Die Songschreiber Josh Kear, Chris Tompkins und Rodney Clawson haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Melodie geht sofort ins Ohr, der Text lässt einen irgendwie nostalgisch werden, und Ballards Gesang rundet das Gesamtwerk perfekt ab. "Helluva Life" ist ohne Zweifel das absolute Aushängeschild des Albums und setzt einen hohen Standard, an dem sich die nächsten Singles werden messen müssen.
Wer jetzt allerdings befürchtet, dass die restlichen Tracks auf "Sunshine & Whiskey" abfallen, kann ganz beruhigt sein. Ballard offenbart im Folgenden nämlich noch diverse Facetten seines Könnens und zeigt ganz deutlich, dass er keine Eintagsfliege sein möchte.
Mit "Drinky Drink" und "I'm Thinking Country" gibt es das volle Brett auf die Ohren (soweit man das bei Country Music überhaupt sagen kann). Die beiden Songs machen richtig Laune und animieren zum Lautstärke aufdrehen und mitsingen.
Aber auch die etwas gemäßigteren Töne bringt Ballard weiterhin gnadenlos gut rüber. Mit "Tell Me You Get Lonely" könnte bereits die nächste Single in den Startlöchern stehen. Etwas auf Massentauglichkeit getrimmt kommt der schmissige Refrain rüber, und auch die Strophe überzeugt vom ersten Moment. Klasse! "Sober Me Up" und "Don't You Wanna Fall" schießen nahezu in die identische Sparte und bleiben schon beim ersten Hören hängen.
Die beiden verbleibenden Songs "Tip Jar" und "Don't Tell Mama I Was Drinking" runden das mit achtundreißig Minuten recht kurz geratene Album erfolgreich ab.
Fazit: Ballards zweites Studioalbum verdient das Prädikat "Vom ersten bis zum letzten Song gelungen". Für die Spitze der Charts dürfte es in absehbarer Zeit zwar nicht reichen, aber etablieren wird sich der talentierte Künstler mit diesem Silberling auf jeden Fall.
Label: Warner Bros Nashville (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 11. Februar 2014 |
01 | Young & Crazy |
02 | Sunshine & Whiskey |
03 | I Don't Take Much |
04 | Helluva Life |
05 | Drinky Drink |
06 | Tell Me You Get Lonely |
07 | Sober Me Up |
08 | I'm Thinking Country |
09 | Tip Jar |
10 | Don't You Wanna Fall |
11 | Don't Tell Mama I was Drinking |