14 Songs weist "Silver Bell" auf. Ursprünglich wurde das Album im Studio von Daniel Lanois (Bob Dylan, Neil Young, Emmylou Harris) in New Orleans aufgenommen. Komplett neu gemischt von Produzent Glyn Johns (The Beatles, The Rolling Stones, The Eagles) feiert es nun seine Wiedergeburt. Griffins bisher unveröffentlichtes Album markiert den Übergang zwischen ihrem vorherigen rocklastigen "Flaming Red" und dem folkigen Folgewerk "1000 Kisses". So finden sich auf "Silver Bell" sowohl Songs, die Griffins rockige Seite zeigen, als auch reduzierte Balladen.
Ihre Wurzeln macht Griffin gleich bei dem Opener klar. Mit "Little God" liefert sie rockigen, fast psychedelisch anmutenden Sound mit einer röhrenden E-Gitarre. Das folgende Ballade "Truth #2" ist eines der Aushängeschilder des Werkes. Nicht nur, dass die 12-fache Grammy-Gewinnerin Emmylou Harris als Backing Vocals dem Song ihre Stimme lieh, eingängiger kann ein Song kaum sein. Zudem ist der Track neben dem ebenfalls auf "Silver Bells" enthaltene "Top of The World" einer der wohl bekanntesten von Patty Griffin geschriebenen, jedoch selbst unveröffentlichten Songs. Bekannter sind beide Songs als Versionen von den Dixie Chicks, die sie auf ihrem alleine in den USA über sechs Millionen Mal verkauften Album "Home" coverten. "Top of The World" wurde in dieser Version 2005 mit dem Grammy ausgezeichnet. Griffins Album-Titeltrack "Silver Bell" nahm Dixie Chicks-Leadsängerin Natalie Maines zudem für ihr Solo-Werk "Mother" auf. Auch sonst wurden zahlreiche Tracks aus dem Album über die Jahre von weiteren Künstlern gecovert. Unter anderem Solomon Burke, Dolly Parton, Emmylou Harris, Kelly Clarkson, Martina McBride, Bette Midler, Ben Harper, Melissa Etheridge und Miranda Lambert bedienten sich an ihren selbstgeschriebenen Songs.
Nach dem balladesken "Truth #2" zieht Griffin das Tempo wieder an und liefert mit "Boston", "Perfect White Girls" und "Silver Bell" rockige Nummern ab. Mit den Balladen "Sooner or Later" und "What You Are" zeigt die Grammy-Gewinnerin von 2011 ihre zerbrechliche Seite und erinnert mit dem fast nur auf Vocals und Gitarre reduzierten "Fragile" an die zeitgleich mit ihr groß gewordene Jewel. Für einen entspannten Ausklang des Albums sorgen nach dem mit eingängigem Bass und E-Gitarren-Riffs unterlegten "Driving", das folkige, Akustikgitarre versetzte "So Long".
Fazit: Das fehlende Glied zwischen Patty Griffins Rock-Album "Flaming Red" und ihrem vierten Album "1000 Kisses" wird nach 13 Jahren veröffentlich. Rock trifft auf Folk – und über allem schwebt Griffins starke, zugleich zerrissene traurige Stimme.
Label: A&M (Universal) | VÖ: 4. Oktober 2013 |
Titelliste
01 | Little God | 08 | Fragile |
02 | Truth #2 | 09 | Mother of God |
03 | Boston | 10 | One More Girl |
04 | Perfect White Girls | 11 | Sorry and Sad |
05 | Sooner or Later | 12 | Driving |
06 | What You Are | 13 | Top of the World |
07 | Silver Bell | 14 | So Long |