Gary Allan - Set You Free

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Redaktionswertung Bewertung: 3 Sterne = OK
Userwertung

Als extrem produktiv könnte man Gary Allan nicht bezeichnen. Schließlich ist "Set You Free" erst sein neuntes Album in seiner Karriere, die immerhin bereits 1996 begann. In 17 Jahren neun Alben. Das ist nicht sonderlich viel. Andererseits setzt der aus Kalifornien stammende Sänger, Gitarrist und Songschreiber seit jeher auf Qualität. Da darf die Quantität gerne darunter leiden, zumal der dunkelhaarige, kernige Kerl einen grundsoliden Kurs eingeschlagen hat. Einen Erfolgskurs. Sein Debüt landete auf Platz 20 der Country- und auf Platz 136 der amerikanischen Top 200-Charts. Sein letztes Werk, das 2010 erschienene "Get Off On The Pain" kletterte auf Platz zwei der Country- und auf Platz fünf der Top 200-Hitparade. Alles klar, der Mann ist nicht nur erfolgreich, er ist auch längst mehrheitsfähig.

Mehrheitsfähig, das heißt Pop. Oder zumindest Rock. Und genau das serviert der bekennende Republikaner. Obwohl er die zwölf, von drei verschiedenen Produzenten(-teams) in Szene gesetzten Tracks in Nashville aufnahm, kommt Country schon sehr kurz. Das Gros der Songs bietet soliden Rock - mal etwas brav poppig gewürzt und öfters mal mit balladesken Moll-Harmonie versehen. Vor allem aber geht es richtig zur Sache. Titel wie "Tough Goodbye" und "Every Storm (Runs Out Of Rain)" erinnern an 80er Jahre Rock-Kapellen wie Bon Jovi. Das ist in Ordnung, aber nicht sonderlich originell und schon gar kein Country.

Auch das anschließende "Bones" bietet vor allem heftigen Blues-Rock und ähnlich viel Originalität und genauso wenig Country-Feeling. Als sich der geneigte Hörer dann bereits sicher ist, dass Gary Allan endgültig von der Country-Fahne gegangen ist, kommt "It Ain't The Whiskey": eine wirklich gelungene Country-Ballade mit prächtigen Harmoniewendungen. Und leider einem ganz im Stile von Rock-Urvieh Slash gehaltenen Gitarren-Solo. Diese Klänge stören. Aber offensichtlich will sich Gary Allan Herzberg, wie der Musiker laut Geburtsurkunde heißt, nicht so ganz auf Country einlassen. Nicht einmal für einen einzigen Song.

Das bleibt auch für den Rest der CD so. Sicher, er serviert mit "One More Time" eine nette Rock-Ballade, mit dem von Mark Wright produzierten "Hungover Heart" schlägt er erdige Soul-Töne an und mit - der Titel ist Programm - "No Worries" schlägt er in die Kenny-Chesney-Jimmy-Buffett-Karibik-Kerbe. Ziemlich schräg und fast schon experimentell mutet dagegen das an eine zugekiffte Blues-Session denken lassende "Drop" an. Mit "Good As New", erneut von Mark Wright in Szene gesetzt, klingt das Album immerhin mit dezenten Country-Tupfern und einem opulenten Klang-Arrangement versöhnlich aus.

FazitGary Allan ist heute ungefähr so Country wie Jon Bon Jovi. Ein Rocker, der sich gelegentlich mal den Stetson überzieht. Vermutlich aber wird er mit dem Album erneut in den Top 200 landen.

Label: MCA Nashville VÖ: 29. Januar 2013

  • Titelliste

01 Tough Goodbye 07 One More Time
02 Every Storm (Runs Out of Rain) 08 Hungover Heart
03 Bones 09 No Worries
04 It Ain't The Whiskey 10 Drop
05 Sand In My Soul 11 Pieces
06 You Without Me 12 Good As New


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