In seinem aktuellen Album "Save Haven" verarbeitet Ned LeDoux die Erkenntnisse, die er aus dem Verlust seiner Tochter gewonnen hat
Für "Save Haven" holte er sich erneut Produzent Mac McAnally zur Seite. Zwölf bewegende Songs packten die beiden zusammen mit ihrer Crew auf "Save Haven" und am Ende entstand ein ehrliches und bewegendes Album voll purer Country Music. Dabei hat Ned LeDoux wohl auch immer inspiriert, selbst auf einer Ranch aufgewachsen zu sein und den "echten" Cowboy-Spirit quasi in die Wiege gelegt bekommen zu haben.
Legendäres Duett von Ned LeDoux mit seinem verstorbenen Vater Chris LeDoux
Obwohl Ned LeDoux mit Country Music groß geworden war, schlug er den Weg als Country-Sänger erst sehr viel später ein. Seine Leidenschaft war das Schlagzeug. Mit fünf Jahren bekam er sein erstes Drum-Set, nahm kurze Zeit auch Unterricht, doch das meiste brachte er sich selbst bei. In der Band seines Vaters Chris LeDoux spielte er von 1998 an bis kurz vor dessen Tod. Dieser Einschnitt brachte ihn wohl dazu, eine Wandlung zu vollziehen und selbst am Mikro zu stehen. Doch die Erfahrung, selbst für so viele Jahre eher im Hintergrund Mitglied einer Band gewesen zu sein, mag ihm geholfen haben, die Musik noch besser zu verstehen.
Den Stolz, die Tradition seines Vaters fortzuführen, verarbeitete Ned LeDoux nun auf "Save Haven" in einem ganz besonderen Song. Die moderne Technik macht es möglich: "One Hand in the Riggin'". Die vor seinem Tod aufgenommen Tracks von Chris LeDoux mit denen seines Sohnes zu vereinen. Geschrieben wurde "One Hand in the Riggin'"vor über 20 Jahren von Brenn Hill, einem Songschreiber aus Utah und großem Fan von Chris LeDoux, der diesem den Song mit der Hoffnung gab, ihn vielleicht aufzunehmen. Tatsächlich, Chris LeDoux meinte, das sei ein guter Rodeo-Song und ging damit ins Studio. Es sollte seine letzte Aufnahme sein und bis zu dem Tag unvollendet bleiben. Sein Glaube, dass es für alles einen Plan gäbe, habe Ned LeDoux bestärkt, "One Hand in the Riggin'" wieder auszugraben. Einziges Problem war, dass die damaligen Aufnahmen mit einer Technik vorgenommen worden waren, die es heute eigentlich nicht mehr gibt. Doch man fand einen Weg, den Song wieder zum Leben zu erwecken. Nach der Fertigstellung sei es für ihn ein besonderer Moment gewesen, so Ned LeDoux, zum ersten Mal sich selbst mit seinem Vater im Duett singen zu hören.
Ned LeDoux hat für "Save Haven" seinen Stil nicht verändert
Eine weitere Besonderheit auf "Save Haven" ist der Song "Haven's Lullaby". Obwohl ein Instrumentalstück, hört man in jeder Note die sentimentale Stimmung und die Trauer um den Verlust des Kindes und den Versuch, sich selbst Halt zu geben. Unglaublich beklemmend und doch auch wunderschön.
Er habe für "Save Haven" seinen Stil nicht verändert, die Fans würden sich immer noch wiederfinden, so Ned LeDoux. Doch habe seine Musik dennoch eine gewisse Reife entwickelt. Er erzählt in seinen Songs von den Männern, die sein eigenes Leben bereichern, den Cowboys und Farmern, den einfachen Arbeitern, die ihren Alltag bestreiten ("Legend Born", "Six Bucks a Day") und den Vätern, wie seinem, oder wie er selbst es ist ("My Fathers Boots"). Nicht, dass sich nicht auch Cowboys verlieben, doch das komplette Album kommt ohne Liebesgeschnulze aus und ist dabei doch nicht rauh.
Fazit: Selten schafft es ein Künstler, die traditionelle amerikanische Kultur so authentisch zu transportieren, wie Ned LeDoux. Mit "Save Haven" hat der Sänger zurück ins Leben gefunden und gleichzeitig ein wunderschönes Erinnerungsstück geschaffen.