Die fünfte Staffel von Yellowstone

Yellowstone

Was wir über "Yellowstone" Staffel 5 wissen

Im Hause Paramount wird man sich verwundert die Augen reiben. Sicher, niemand produziert eine TV-Serie, wenn er oder sie glaubt, dass sie beim Publikum durchfallen wird. Dass aber ausgerechnet eine Neo-Westernserie einen ganzen Sender rocken würde, das dürfte im fernen Los Angeles manch eine Stirn in krause Falten werfen. Aber seit 2018 ist "Yellowstone" die erfolgreichste Serie des Paramount Networks.

Am 13. November 2022 sind die neuen Folgen in den USA gestartet; 14 Episoden wurden produziert, beziehungsweise befinden sich die letzten Episoden noch in Arbeit. Geplant ist allerdings keine Ausstrahlung im Wochenrhythmus bis Februar, sondern zwei Blöcke à sieben Episoden, sodass mit einem Ende der Staffel erst im April oder gar Mai zu rechnen sein dürfte.

Nachdem im Jahr 2018 aus dem Sender Spike das Paramount Network wurde - es fand, wie man Neudeutsch sagt, ein Re-Branding statt, wurde mit "Yellowstone" eine durchaus edel ausgestattete Serie ins Rennen um die Aufmerksamkeit des Publikums geschickt, welche mit Kevin Costner einen veritablen Namen auf der Besetzungskiste präsentieren konnte. Mit der Produktion einer Neo-Westernserie hat das Paramount Network mit Sicherheit auch daraufgesetzt, eine Serie ins Rennen zu schicken, die es so bei der Konkurrenz nicht gibt. Der Western ist nicht gerade ein Genre des aktuellen TV-Zeitalters. Auf der anderen Seite erzeugt es natürlich Aufmerksamkeit, wenn eine solche Serie, und das auch noch mit dem Namen Kevin Costner, an den Start geht. Die Neugierde des TV-Zuschauers auf ungewöhnliches Seriengut, eine Alleinstellung gar, ist nicht zu unterschätzen. Dass aber die letzte Episode der vierten Staffel rund 11 Millionen Zuschauer in den USA verfolgten, womit die Serie alle anderen Formate des Networks hinter sich gelassen hat, dürfte dann selbst die optimistischsten Produzenten überrascht haben.

Was ist über die fünfte Staffel von "Yellowstone" bekannt?

Yellowstone Season 5 Official Trailer | Paramount Network

Kevin Costner kehrt natürlich in die Rolle des John Dutton III. zurück. Die Faszination der Figur John Duttons lässt sich damit erklären, dass John ein Drecksack ist. John mag ein Drecksack sein, auf seine Art und Weise ist er jedoch ehrlich. Ein Mann, ein Wort. Er schaut seinen Gegnern ins Gesicht, und das unterscheidet ihn von denen, die es auf sein wertvolles Land abgesehen haben: John agiert mit offenem Visier. Im Verlauf der vierten Staffel hat John allerdings begonnen, sich die Hände schmutzig zu machen, indem er in die Politik gegangen ist und damit beginnt auch Staffel 5: mit seiner Vereidigung als Gouverneur von Montana. In welche Richtung sich dieser Gouverneur entwickeln wird, dazu schweigt sich Hauptdarsteller Kevin Costner aus. Ein Grund, weshalb er den Weg gegangen ist, ist die Verhinderung des Paradise Valley Airport Projects. Dessen Planung stoppt er als neuer Gouverneur. Womit er sich nicht nur Freunde macht. Als ein Gefangener seiner eigenen Interessen, beginnt John nach und nach zu realisieren, welche Verantwortung nun als Gouverneur tatsächlich auf seinen Schultern liegt. Es wird interessant sein, diese Entwicklung zu beobachten, denn John ist kein Populist, der den Menschen nach dem Mund redet. Ob er sich möglicherweise gar zu einem anständigen Politiker entwickelt? Oder zumindest zu einem, dessen Wort zählt?

Unheil droht derweil durch seinen Sohn Jamie (Wes Bentley). Im Verlauf der dritten Staffel hat sich herausgestellt, dass Jamie adoptiert worden ist. Sein leiblicher Vater hat seine leibliche Mutter ermordet; es gab Verbindungen zur Familie Dutton, daher hat John getan, was getan werden musste - und dem Jungen eine Zukunft gegeben. Während seine verstorbene Ehefrau Evelyn Jamie als ihren Sohn betrachtet hat, gab es jedoch immer eine unausgesprochene Distanz zwischen Jamie und John. Vor allem in der ersten Staffel der Serie ist dies immer wieder thematisiert worden. Obwohl Jamie (als Politiker) immer im Sinne der Familie als treuer Sohn agiert hat, fiel die Anerkennung Johns für seine Arbeit doch etwas schmal aus. Es war / ist eine Hass-Liebe, die Jamie dadurch letztlich gegenüber John empfand / empfindet. Nun ist es zum Ende der vierten Staffel zu Konfrontation von Jamie und seinem leiblichen Vater gekommen. Diese hat sein Vater nicht überlebt. Weiterhin stellt sich heraus, dass Jamie von einem Komplott gegen die eigene Familie wusste. Jamie entwickelt sich im Verlauf der fünften Staffel zu jenem Unsicherheitsfaktor, der durch sein Handeln die Familie zu Fall bringen kann, denn er ist psychisch labil<.

Rip (Cole Hauser) und Beth (Kell Reilly) sind seit dem Ende der vierten Staffel verheiratet. Beth ist Johns hochintelligente, aber im Leben immer wieder auch gestrauchelte Tochter. Rip ist Johns Vorarbeiter, offiziell zumindest. Tatsächlich ist Rip auch Johns Mann fürs Grobe. Rip hat in gewisser Weise die Position von Kayce übernommen, jenem Sohn von John, der den Mut aufgebracht hat, sich seinem Vater entgegenzustellen und sein eigenes Leben zu leben. Nun ist Rip tatsächlich ein Teil der Familie, was, das wird verraten, nicht ohne Konsequenzen bleiben wird. Negativen Konsequenzen, denn als Schwiegersohn hat er indessen eine Position im Familienclan auszufüllen. Dazu gehört auch Unterordnung gegenüber dem Patriarchen. Rip gehörte in seiner Position als Vorarbeiter zu den wenigen Menschen, denen John tatsächlich stets auf Augenhöhe begegnet ist. Als Schwiegersohn steht er jedoch nicht mehr auf einer Stufe mit John. Wohin dies führen wird, scheint im zweiten Block der fünften Staffel thematisiert zu werden.

Kayce (Luke Grimes) und seine Frau Monica (Kelsey Asbille) erwarteten zum Ende der vierten Staffel ihr zweites Kind. Im Gegensatz zu seiner Schwester Beth, die ihrem Vater sklavisch ergeben ist, und seinem Bruder Jamie, hat sich Kayce tatsächlich von seinem Vater abgenabelt und lebt sein Leben. Zwar verbunden mit der Familie, doch auf eigenen Wegen wandelnd. Sein vergleichsweises freies Leben gerät mit Beginn der fünften Staffel aus den Fugen. Bei einem Unfall verliert Monica ihr Kind.

Thomas Rainwater (Gil Birmingham) wird in dieser dieser 5. Staffel außerdem eine größere Rolle spielen. Der Chief des Broken Rock Indian Reservats, war zu Beginn der Serie ein Gegenspieler der Duttons, der keinesfalls nur für die Belange seines Volkes eintrat, sondern sich auch selbst gut ins richtige Licht zu setzen pflegte. Nachdem sich jedoch herauskristallisierte hat, dass nicht wenige Landentwickler, die es auf Duttons Land und Macht abgesehen haben, auch das Reservat bedrohen – ist eine Art Waffenstillstand zwischen Dutton und Thomas Rainwater entstanden. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Dieser Aspekt soll in der fünften Staffel ausgebaut werden. Gerade auch in Bezug auf Kayce, der mit seiner Frau in dem Reservat lebt und auf diese Weise eine Brücke zwischen Dutton und Broken Rock darstellt.

Neue Darsteller der 5. Staffel "Yellowstone" sind...

Kai Caster. Der 1999 geborene Schauspieler stellt einen neuen Cowboy dar. Dessen Rolle im Spiel der Duttons ist zwar bislang weitestgehend unbekannt, Caster wurde jedoch stark vom Paramount Networkt als neues Gesicht beworben, daher dürfte seine Rolle größer ausfallen.

Freunde der Country Music dürfen bei der Besetzung Lainey Wilson aufhorchen. 2021 hat die 30-jährige, gebürtig aus Louisiana stammende Sängerin und Songwriterin bei den Academy for Country Music Awards gleich zwei Preise abräumen können als "Neue Sängerin des Jahres" und für den "Song des Jahres" - "Things a Man Oughta Know." Was sie darstellt? Eine Country-Sängerin.

Lainey Wilson - Things A Man Oughta Know (Visualizer)

Für die Handlung wohl die größte Bedeutung hat die Besetzung der Rolle der Sarah Atwood: Dawn Olivieri stellt diese Frau dar, die im Auftrag von Duttons Gegenspielern nach Montana geschickt wird, um neue Projekte an den Start zu bringen. Sarah Atwood wird als ein Hai beschrieben, gewissenlos, skrupellos, eine Frau, die keine Angst hat, sich auch mit den ganz großen Tieren anzulegen.

Wann die fünfte Staffel "Yellowstone" hierzulande zu sehen sein wird

Nun, eigentlich ist sie das schon. In den USA ist sie, wie bereits erwähnt, am 13. November 2022 gestartet. Via Sony AXN gibt es die neuen Episoden, die im Wochenrhythmus veröffentlicht werden, auch hierzulande zu sehen (Sony AXN ist über verschiedene Streamingportale wie Amazon Prime, Apple etc. buchbar). Allerdings wurden die Episoden bislang nicht synchronisiert und nur untertitelt. Am 8. Dezember 2022 startet in Deutschland Paramount+, Paramounts Streamingdienst mit "Yellowstone" auf der Liste.

Eine DVD-Auswertung dürfte auf sich warten lassen, ist im September 2022 doch erst die dritte Staffel hierzulande auf physischem Bildtonträger zur Veröffentlichung gelangt.

Und sonst?

Wie es mit dem "Yellowstone"-Serienuniversum weitergeht? Ende 2021 ging das Zehn-Stunden-Epos "1883" auf Sendung, ein Prequel zur Serie, das von den Anfängen der Duttons in Montana berichtet. Es gab Irritationen über die geplanten Fortsetzungen. Während Serienerfinder Taylor Sheridan "1883" als eine in sich geschlossene Mini-Serie bezeichnet hat, vermeldete Paramount, die Serie fortsetzen zu wollen, wenngleich auch nicht in Form einer zweiten Staffel. Im Mai 2022 ist schließlich ein Spin-off des Prequels angekündigt worden: "1883: The Bass Reeves Story". Ein weiterer Ableger, "1932", wurde inzwischen in "1923" umbenannt. Außerdem steht mit "6666" ein Ableger im Produktionsportfolio, dessen Geschichte parallel zu "Yellowstone" angesiedelt sein soll und in Texas spielt.

vgw
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