Laut dem Co-Chairman von Universal Music Group Nashville und Präsidenten von Lost Highway, Luke Lewis, versucht das Label noch immer, "das Alt-Country-Image loszuwerden, mit dem wir anfingen." Deshalb überlegt er sogar, Hip-Hop-Musiker unter Vertrag zu nehmen, die von manchen im Unternehmen als "geniale Songschreiber" beschrieben werden.
In die diesjährige Grammy-Verleihung startet das Label mit einer Nominierung in der Sparte "Best country collaboration with vocals" für "Dreams Come True" von Willie Nelson mit Norah Jones.
Lewis führt die Grammy-Erfolge von Lost Highway auf seine Künstlertruppe zurück. "Wir sind mit diesen begnadeten Musiker einfach gesegnet," meint er. "Sie weisen alle einen Korpus an Werken auf, der auch von ihren Kollegen voll anerkannt wird."
Lost Highway beheimatet derzeit Elvis Costello, Van Morrison, Willie Nelson und Lyle Lovett (letzteren zusammen mit Curb Records) und das Werkverzeichnis von Hank Williams. Drei Künstler sind schon von Anfang an bei Lost Highway dabei: Williams, Ryan Adams und Tift Merritt. Erst kürzlich unter Vertrag genommen wurden hingegen Mary Gauthier, Golden Smog, Tim O´Reagan von den Jayhawks und Donavon Frankenreiter.
Das kleine, aber feine "Boutique-Label" aus Nashville wurde Anfang 2001 von Universal Music Group Nashville in Zusammenarbeit mit Island Def Jam Music Group ins Leben gerufen.
Obwohl Lost Highway relativ klein ist, bringt es - zur Freude von Lewis - im Schnitt 10 Releases pro Jahr heraus. Doch Lewis merkt schmunzelnd an, dass dieses Volumen maßgeblich von Adams aufrechterhalten wird. Er veröffentlicht bekanntlich drei Alben im Jahr. Und nicht zu vergessen sei auch Nelson, der fast gleich produktiv wie Adams ist.
Bei der Jagd auf Grammys nützten nicht nur gute Kritiken, sondern natürlich auch die intensiven Touren der Künstler, von denen Lewis manche als Kultfiguren bezeichnet.
Sein großer Traum ist es, eines Tages von jedem Künstler mindestens ein "klassisches" Album herausgebracht zu haben. "Irgendwann einmal sitze ich im Schaukelstuhl - vielleicht schon sehr bald," meint Lewis, "und dann werde ich sagen können, dass es mir vergönnt war, mit Lyle Lovett und Willie Nelson und Lucinda Williams gearbeitet zu haben. Ich kann mir kein größeres Glück vorstellen."