Nun werden sich einige von Ihnen Fragen: "Little Banjo was?" Und genau da liegt das erste Problem. Die Mehrheit der Saloonbetreiber machen nur wenig Werbung, um ihre Läden bekannt zu machen. Oftmals wird nur eine eigene Webseite erstellt und schon ist man der Auffassung, dass dieses langt, denn der Country-Fan könnte die Informationen auf der Webseite finden. Bleibt aber die Frage: "Wie findet der Country-Fan den Weg zu dieser Webseite?" Eine Webseite, die man nicht kennt, besucht man auch nicht. Hier helfen die Terminkalender, die auf vielen Webseiten, so auch auf CountryMusicNews.de, zu finden sind. Hier kann ein Veranstalter seine Veranstaltungen zu meist kostenlos eintragen, aber aus Bequemlichkeit, Dickköfigkeit oder sonst einem nicht nachzuvollziehbaren Grund nutzen viele Saloonbetreiber diese kostenlose Möglichkeit nicht.
Für EUR 10,00 pro Monat kann der Saloon bei uns auf der Seite auch eine Visitenkarte hinter jede Veranstaltung legen lassen, die den Saloon etwas ausführlicher - mit Link auf die Webseite - vorstellt, aber gerade einmal ein halbes Dutzend Saloons nutzen diese kostengünstige Werbemöglichkeit.
Alleine unser Terminkalender verzeichnet im Schnitt 1.000 Aufrufe am Tag. Der Besucher von CountryMusicNews.de nutzt also diesen Service. Dennoch werden die Mehrzahl der Termine von den Künstlern eingetragen. Aber seit wann ist ein Künstler verantwortlichen für seine Termine zu werben? Als Shania Twain oder Keith Urban in Deutschland auf Tour gingen, haben sie bestimmt nicht selbst dafür gesorgt, dass die Plakate an den Litfasssäulen hingen. So etwas fällt in die Verantwortung der Veranstalter.
Wenn ein Saloon dann genug Werbung gemacht hat, gilt es natürlich den Kunden zu halten. Es ist schon ein paar Jahre her, da war ich in Kassel und bin in den "It's Easy" Saloon gegangen. Angezogen durch den Auftritt einer Band, die ich gerne sehen wollte, war das mein einziger Besuch in dem Schmuddel-Saloon. Die Gläser waren dreckig, die Tische klebrig und ich habe mich einfach nur geekelt etwas zum Essen zu bestellen. So kann es natürlich nicht gehen. Ein Saloon lebt nicht von den Eintrittsgeldern, wenn ein Künstler auftritt, sondern von dem, was die Gäste verzehren. Denen sollte aber der Appetit aber nicht vergehen. Übrigens: Das "It's Easy" ist inzwischen auch geschlossen.
Als dritter Punkt muss auch der Künstler angesprochen werden. Viele Veranstalter neigen dazu einen Künstler nach seiner Gage und nicht nach seinem Können oder der Qualität auszusuchen. Je niedriger die Gage desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Künstler gebucht wird. Anstatt der Buchung einer ganzen Band werden diese von Veranstaltern genötigt Solo- oder Duo-Programme anzubieten, damit die Kosten kleiner gehalten werden. Wenn ich Countrymusic hören möchte, möchte ich eine ganze Band sehen und nicht einen Solokünstler, der vielleicht nicht einmal alle Akkorde auf seiner Klampfe beherrscht.

CountryMusicNews.de veranstaltet seit einigen Jahren Konzerte und sucht nach geeigneten Partnern. In Hamburg und Berlin arbeiten wird mit Konzertveranstaltern zusammen, die Clubs anmieten. In Bayern ist das "Four Corners" unsere erste Anlaufstelle. In den anderen Ecken Deutschlands, zum Beispiel Stuttgart, Frankfurt/Main oder Köln-Düsseldorf, findet sich niemand, der bereit ist ein wenig Geld zu investieren und ins Risiko zu gehen.
Während unsere Konzerte von Chely Wright, Mark Chesnutt und Kris Kristofferson für volle Häuser sorgten, spielten Danni Leigh und John Arthur Martinez fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Hamburg. Etwas über 60 Country-Fans fanden den Weg in den Knust und waren begeistert von dem Doppel-Konzert, aber mehr Fans fanden kamen leider nicht. Was lief falsch? Vielleicht waren die Künstler nicht attraktiv genug, vielleicht war der Club der falsche oder der Termin passte nicht? Fakt ist, dass die Country-Fans nicht kamen, aber ist es wirklich die Schuld der Country-Fans oder war unser Angebot nicht passend?