Wynn Williams Premiere im Four Corners

Wynn Williams im Four Corners

Das Four Corners im bayrischen Untermeitingen ist unter Country-Fans längt kein Geheimtipp mehr, denn schließlich hat der Saloon in den letzten Jahren und Jahrzehnten große Country-Künstler zu Gast gehabt und einigen Newcomern den Weg bereitet. So auch Wynn Williams.

Im Four Corners feierte der Texaner Wynn Williams seine Deutschland-Live-Premiere

Der aus Texas stammende Wynn Williams lässt mit seiner Country Music den beliebten Country-Sound der 90er Jahre wieder aufleben.

Der ehemalige Rodeo-Cowboy verfolgte seinen Traum von einer Country-Musikkarriere, nachdem eine Verletzung ihn dazu zwang, den Sattel zu verlassen. Acht Jahre später hat sich der Country-Sänger einen Namen gemacht, indem er mit Künstlern wie Randall King auftrat und weltweit mehr als 12 Millionen Streams verzeichnete.

Aber was Williams' Motor wirklich antreibt, ist ein großartiger Song, genauer gesagt ein großartiger Country-Song. Wenn man an die glorreichen Zeiten von Garth Brooks, George Strait und Clint Black erinnert, dann erkennt man den Sound, den Williams in seiner Musik anstrebt. Schon auf seiner ersten EP "Words Fly" kann man den Einfluss dessen hören, was Wynn Williams als "goldene Ära des Country" bezeichnet, die sich von Mitte bis Ende der 90er bis Anfang der 2000er Jahre erstreckt. Besser noch, man könnte Williams' Musikstil als neotraditionellen Country bezeichnen, ein Genre, das den instrumentalen Hintergrund und den traditionellen Country-Gesangsstil betont, den er in Hülle und Fülle hat.

Mike & The Dudes heizen im Four Corners ein

Wie üblich im Four Corners gab es auch eine Vorband: Mike & The Dudes. Strenggenommen war es nur Mike und ein Dude, aber das hat nicht wirklich jemanden gestört, denn die beiden Musiker beherrschten ihre Instrumente und wussten das Publikum zu begeistern.

Mike & The Dudes ist aus der Band Rebel Bunch hervorgegangen, die sich 2019 aufgelöst hatte. Für Frontmann und Schlagzeuger Michael "Mike" Willings dürfte das Four Corners daher ein Heimspiel gewesen sein, denn als Mike & The Dudes stand er bereits zweimal im Four Corners im Hauptprogramm auf der Bühne.

Im Vorprogramm für Wynn Williams spielten sie fast eine Stunde lang die größten Hits aus ihrem Programm, wie zum Beispiel "Cocaine", "I Love This Bar" und natürlich durfte auch "Thank God for Jack Daniels nicht fehlen. So war der perfekte musikalische Teppich für Wynn Williams ausgerollt.

Wynn Williams überzeugt mit eigenen Liedern und Cover-Versionen

Wynn Williams eröffnete sein erstes Set mit den Eigenkompositionen "Long Gone" und Her Silhouette", bevor er beim Keith Whitley Klassiker "When You Say Nothing at All" feststellte, wie Textsicher die Gäste des Four Corners waren und einen hervorragenden Chor bildeten. Es folge ein weiterer Klassiker, dieses Mal von George Strait, "Here for a Good Time", was definitiv auf den Abend zutraf.

Zeit für Wynn Williams ein paar neu gewonnene Freunde zu begrüßen und ein wenig mit dem Publikum zu kommunizieren. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Hoodie der Texas A&M University eines Gastes. Prompt folge der Hinweis auf die Footballmannschaft Texas Aggies, die nicht nur im schönsten Freudenhaus schon einkehrten, sondern an dem Abend des Konzertes ein Spiel bestritten.

Bei "Neon Moon", im Original von Brooks & Dunn, verschonte er uns dankenswerterweise mit dem TikTok-Trend und beschränkte sich auf seinen außergewöhnlichen Gesang.

Am stärksten war Wynn Williams aber immer bei seinem eigenen Repertoire. So erzählte er, dass er während seiner Studienzeit in einer Bank gearbeitet hatte, einen Urlaubsantragstellte, dieser nicht genehmigt wurde und er darauf den Job hinschmiss. Aus dem erlebten schrieb er den Song "Down in Mexico".

Nach der Pause kehrte er mit "Shold've Been a Cowboy" von Toby Keith zurück und sang mit "Like She Does" eine Liebeserklärung an seine anwesende Frau.

Zum Abschuss des Abends gab es als Zugabe die Eigenkomposition "Tornado" und auf Zuschauerwunsch "(Take Me Home) Country Roads" von John Denver, was zwar zum Mitsingen anregte, aber irgendwie als Fremdkörper im Musikprogramm wirke. Das ursprünglich geplante "Something Like That" von Tim McGraw hätte da besser gepasst.

Unterm Strich war es ein gelungener Abend mit zwei talentierten Künstlern und ein Haufen netter Begegnungen, wie halt im Four Corners üblich. Wynn Williams deutete an, dass er im Februar 2025 vielleicht wiederkommen möchte. Wenn dem so ist, kann die Veranstalterin Marianne Theil gleich einen Sitz für uns reservieren.

vgw
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