Trotzdem ist es jetzt nicht so, dass Nashville und die gesamte Country-Gemeinde auf den vollkehligen Sänger gewartet hätte. Seine Single "Holler If You're With Me" landete auf dem recht unspektakulären 50. Platz der Country-Charts; die Bombast-Ballade "Power of a Love Song" musste sich mit Platz 51 der US Country-Airplay-Charts zufrieden geben. Ein Raketenstart ist etwas anderes. Aber gut, mit 38 Jahren ist der stramme Grungebart im besten Country-Alter, da kann noch einiges kommen.
Zumal Tate Stevens nicht nur über eine kräftige, warme, modulationsfähige Stimme verfügt (er klingt ein bisschen wie Randy Houser), sondern auch als Songautor ein Händchen für gute Melodien besitzt. Bei gleich mehreren Titeln zeigt er sein Können. Zum Beispiel im tonnenschwer dahinwalzenden, rockenden Opener "I Got This". Aber auch im gemütlichen, recht traditionell
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Es ist aber trotzdem nicht so, dass Songs und Interpretation aus dem Gros des Music-Row-Ausstoßes herausragen würden. Es ist: top-solide, unspektakuläre Wertarbeit. Profis sind hier am Werk. Das gilt für den Casting-erprobten Interpreten genauso wie für Produzent Blake Chancey (Dixie Chicks, Montgomery Gentry) und die Musikerriege um Drummer Greg Morrow und Gitarrist Pat Buchanan. Das Mastering besorgte schließlich der legendäre Bob Ludwig.
Mit diesen vereinten Kräften reicht es für elf zeitgenössische Country-Songs. Die rock-orientierten Tracks (wie "Sweet", "That's How You Get The Girl", "The Last Thing I Do") sind höchst druckvoll eingespielt und mit interessanten Arrangements und Gitarren-Riffs versehen. Die Midtempo-Titel ("That’s Where We Live") verströmen ein entspanntes Wohlfühl-Ambiente, das den Gasfuß im Auto spürbar entspannt. Und die Balladen (wie "Ordinary Angels") sind mit genügend Kitsch ausgestattet, um jederzeit als Kitsch durchzugehen. Unterm Strich: das übliche Futter für die Mainstream-Radios.
Da Tate Stevens kein Risiko eingeht, fällt diese CD weder besonders positiv noch negativ auf. Er schwimmt mitten im Mainstream. Um ein eigenes Profil zu schärfen, wäre allerdings etwas mehr Mut für Außergewöhnliches wünschenswert. Zumal der stämmige Kerl über eine echt starke Stimme verfügt.
Fazit: Ein weiterer Casting-Star mit Potential - aber auch ohne echtes Profil.
Label: Syco / RCA Nashville (Sony) | VÖ: 19. April 2013 |
Titelliste
01 | I Got This | 07 | El Camino |
02 | Can't Get Nothin' Done | 08 | That's How You Get the Girl |
03 | Ride It Out | 09 | Ordinary Angels |
04 | Power of a Love Song | 10 | The Last Thing I Do |
05 | Sweet | 11 | Holler if You're with Me |
06 | That's Where We Live |