Lawson, Doyle & Quicksilver - Roads Well Traveled

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Redaktionswertung Bewertung: 4,5 Sterne = sehr gut
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In diesem Jahr, so schreibt Bandleader Dolyle Lawson in den Liner-Notes zu "Roads Well Traveled", feiere er sein 50. Jahr als professioneller Musiker - 34 davon leitete er seine eigene Band "Quicksilver". Eine Bilanz, die den 69-Jährigen als festen Bestandteil der traditionellen amerikanischen Musikszene ausweist.

Seit 2012 ist Lawson Mitglied der erlauchten Bluegrass Music Hall of Fame.  Völlig zu Recht, wie auch sein neues Album bestätigt. Denn seine Musik hat alles, was das Genre zu bieten hat: Herz, Hingabe, Gefühl, Virtuosität. Alles da, im Überfluss sogar. Doyle Lawson ist bei seiner Formation "Quicksilver" nicht nur Bandleader. Er dürfte für seine fünf Wegbegleiter an den traditionellen Bluegrass-Instrumenten auch so etwas wie eine Vaterfigur sein. Wie er auf einem Coverfoto so inmitten der recht jungen Truppe steht - das wirkt wie Bonanza-Pa und seine Jungs von der Ponderosa.

Doch auch der Routinier war einmal jung und auf der Suche nach einer Leitfigur. Für ihn war es Bluegrass-Pionier Bill Monroe. Zu Beginn seiner Karriere widmete er ihm mit "Rosine" sogar eine Komposition. Knapp ein halbes Jahrhundert später, wandelt der ergraute Sänger, Mandolinen-Spieler und Produzent immer noch auf den Pfaden Monroes. Wobei Lawson & Quicksilver ihre Roots-Musik mit zeitgenössischen Melodien aufladen. Titel wie der im Midtempo angesiedelte Opener "Dixie Road"  oder die Ballade "How Do You Say Goodbye to Sixty Years" lassen mit ihren eingängigen Harmonien an Alison Krauss & Union Station denken.

Das gilt auch für "One Small Miracle". Eine weitere Ballade, von  Meisterhand gefertigt: Bill Anderson und Steve Wariner haben das gefühlvolle Schmuckstück mit Finesse und ihrem ganzen harmonischen Ideenreichtum komponiert.

Obwohl Dolye Lawson selbst ein talentierter Songschmied ist - das belegen das flotte "It’s Hard to Be Forgotten" und das Instrumental "By The Waters of The Clinch" - greift er bei dem Album vorwiegend auf Fremdkompositionen zurück. Für die herrliche Ode an den rechtschaffenen Arbeiter "The King" ist beispielsweise Harley Allen verantwortlich; der lässige Country-Song "I’m That Country" stammt von Tom Botkin (u.a. Craig Morgan) und Quicksilver-Gitarrist Mike Rogers und für das gutgelaunte, temporeiche "Fiddlin' Will" stehen Jim und Jesse McReynolds Pate.

Dolye Lawson hat das in Greenbrier, Tennessee, aufgenommene Album mit der Kompetenz eines Könners und dem Erfahrungsschatz eines Veteranen produziert. Das Ergebnis ist zeitloser Bluegrass vom Feinsten.

Fazit: Bluegrass ohne Schnick-Schnack - dafür mit Gefühl und Virtuosität. Zeitlos schön. Mit gut 37 Minuten Spielzeit gibt sich der Altmeister allerdings etwas knausrig.

Label: Mountain Home (hier nicht veröffentlicht) VÖ: 16. April 2013

  • Titelliste

01 Dixie Road 07 Say Hello to Heaven
02 How Do You Say Goodbye to Sixty Years 08 By the Waters of the Clinch
03 One Small Miracle 09 The King
04 It's Hard to Be Forgotten 10 I'm That Country
05 When Love Is All You Want (It's All You Need) 11 Fiddlin' Will (Uncle Will Play the Fiddle)
06 Dobro Joe    

vgw
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