Um dem TV-Star größtmögliche Country-Authentizität angedeihen zu lassen, hat Tom Beck sein ganzes Album in Nashville aufgenommen - mit der Crème der örtlichen Studioszene. Mit Musikern wie Drummer Nir Z, Bassist Jimmy Sloas und Gitarrist Pat Buchannen. Gebucht wurden die Quad Studios, die durch Aufnahmen mit Johnny Cash und Elvis einen legendären Status genießen. Jetzt also Tom Beck aus Deutschland ...
Als Produzenten sicherte sich Beck die Dienste von Sängerin Rebecca Lynn Howard ("Forgive") und Songwriter Elisha Hoffmann, die beide auch als Co-Autorinnen mitmischen. Dass Beck - neben Benzin - wohl auch die Musik im Blut hat, belegen: seine satte, angenehme Stimme und sein Songwriting. Bei allen zwölf Tracks war der coole Mime als Co-Autor beteiligt. Und nun? Wie klingt’s?
Gar nicht schlecht! Mann und Musik müssen sich keinesfalls gegenüber den amerikanischen Stars der Szene verstecken. Vom ersten bis zum letzten Track bietet der Sänger grundsoliden, modernen Country-Pop-Rock. Bereits der Opener "Dead Yet" macht dies deutlich: ein flotter, gut gelaunter Country-Rocker, der mit Bläsern und Slide-Gitarre für ein schwungvolles Entrée sorgt. Auch nicht schlecht das anschließende "Perfect Day". Ganz wie Kenny Chesney oder Uncle Cracker kredenzt Beck hier einen entspannten Country-Reggae - Ohrwurmmelodie inklusive. Auch hier beweist der Schauspieler sein Talent als Sänger. Respekt!
Dass er aber auch introvertierte Folk-Klänge im Repertoire hat, belegt er bereits mit dem nachfolgenden "What Part of Forever" - eine wirklich gelungene Ballade mit Akkordeon und wunderbaren Harmoniebögen. Keine Frage: das ist jederzeit konkurrenzfähig.
Dass das Autorenteam eher begrenzt ist, legt "Ain’t Got You" nahe. Trotz angezogenen Tempos kommen einem Aufbau und Arrangements und - vor allem - die Refrain-Melodie sehr, sehr bekannt vor. Hat man schon gehört - in den vorherigen Songs.
Bei "When You Go" teilt sich Beck mit Trevor Rosen und Matt Ramsey die Autoren-Credits. Das hört man. Der Song rockt härter und druckvoller, die Harmonien überraschen.
Wie so viele coole Jungs hat auch Tom Beck seine stärksten Momente, wenn es gefühlig wird. In Herz-Schmerz-Liedern wie "Almost You" und "Love You With My Eyes Closed" gibt er erneut überzeugend den (Liebes)Schmerzensmann.
Die Glanzlichter der CD zündet der talentierte Franke gegen Ende der CD: das erfreulich subtil klingende und federnd swingende "Macho Man" hat allemal Hitqualitäten. Und mit dem finalen, akustischen "Holding Hands When We Die" dürfte er das Herz einer jeden Frau erobern. Ein Macho - aber mit viel Gefühl also.
Fazit: Der singende Schauspieler überzeugt als konkurrenzfähiger Country-Rock-Sänger. Und auch als Autor solider Song-Kost. Aufgenommen in Nashville lässt er auch musikalisch nichts anbrennen.
Label: Check One Two Perfect (Tonpool) | VÖ: 5. Oktober 2012 |
Titelliste
01 | Dead Yet | 07 | Almost You |
02 | Perfect Day | 08 | Nice Guys Finish Last (mit Rebecca Lynn Howard) |
03 | What Part of Forever | 09 | Go My Way |
04 | Ain't Got You | 10 | Macho Man |
05 | Love You With My Eyes Closed | 11 | Can't Turn Off Love |
06 | When You Go | 12 | Holding Hands When We Die |