"Ich wollte einfach sicher gehen, dass sich mindestens ein Hit auf der Platte findet", kommentiert Holy die Auffrischung seines bislang größten Songs mit einem Lächeln. Denn momentan sieht es so aus, als könnte Holy auch mit dem Titelsong "Love Don't Run" neue Erfolge einfahren, denn die schöne Piano-Ballade ist sein bislang dritthöchster Charteinstieg. Ein Song, mit dem Holy sicher keine neuen Wege beschreitet, aber nach einer immerhin fünfjährigen Zeit ohne eine Album-Veröffentlichung ein gutes Comeback hinlegt. Für die Pause aus dem Musikgeschäft gab übrigens es einen guten Grund, denn Holy wurde in dieser Zeit stolzer Vater von zwei Töchtern und wollte diese Zeit mit der Familie ausgiebig genießen.
Ein Highlight erlebt das also erst dritte Holy-Album gleich zu Beginn. "ItGets You Where You Wanna Go" ist eine pulsierende Rock-Nummer - sozusagen ein Stück, bei dem die "Hände glühen" sollten. Die Credits für den flotten Opener teilen sich Rodney Atkins, Rodney Clawson und Jim Collins. Ebenfalls im schnelleren Bereich findet sich "Hauled Off And Kissed Me" ein. Das von Steve Holy, Jim Collins und Produzent Lee Thomas Miller verfasste Lied erinnert durch die Gute-Laune-Stimmung an Holys letzten (und zweiten) No.1 Hit, der ihm vor fünf Jahren mit dem tanzbaren "Brand New Girlfriend" gelang. Southern Rock-Feeling trifft hier auf groovenden Country - vielleicht kein zukünftiger Platz 1-Erfolg, aber sicher eine prächtige Nummer für das Live-Repertoire des 39-Jährigen.
Groove - wenn auch ein ganz anderer - ist auch das Codewort für "Until The Rain Stops". Ein geschmeidiger und sympathischer Song, der in seiner Leichtigkeit an Stücke von Billy Currington erinnert. Inhaltlich geht es darum, was man mit seiner Freundin anstellen kann, wenn er draußen Bindfäden regnet. Insofern passt auch der lockere und sexy Groove sehr gut in die überzeugende 3-Minuten-Nummer.
Auf das Tempo drückt Holy wieder bei "Wonders" und "Let The Sun Shine". Beide Songs sind aber eher klassischer Country-Mainstream und bieten dem Hörer nicht viel neues. "Let The Sun Shine" erinnert dazu zumindest beim Refrain ein wenig zu stark an "Feel That Fire" von Dierks Bentley. Ein weiterer Up-Tempo Rocker folgt mit "Like I'm Famous". Wer denkt, als Familienvater würde Holy es ruhiger angehen lassen, kann sich hier vom Gegenteil und statt dessen ein weiteres Mal den Rocker-Qualitäten des Texaners überzeugen lassen.
Dass Holy über eine gute Stimme verfügt, wird besonders bei den ruhigeren Songs deutlich. So meistert der Sänger die Cover-Version des bekanntlich von Kris Kristofferson geschriebenen "Help Me Make It Through The Night" mit viel Gefühl. Dennoch muss er sich die Frage gefallen lassen, warum er ausgerechnet diesen Song aufnehmen musste, von dem es bereits gefühlte 735.294 Neuauflagen gibt. Freunde von Balladen im typischen Nashville-Sound dürften zudem Gefallen am kraftvoll-patriotischen "Heart ofa Hero" finden.
Der finale Bonus mit "Good Morning Beautiful" ist nicht so gut produziert wie der Rest des Albums. Der Song aus der Feder von Todd Cerney und Zack Lyle allerdings bleibt trotzdem ein wirklich guter und verfehlt auch im Jahr 2011 nicht seine Wirkung.
Fazit: Auch wenn die erste Single "Love Don't Run" eine Ballade ist, meldet sich Steve Holy nach längerer Auszeit recht rockig zurück und beweist, dass er eher ein Rocker als ein Softie ist - selbst wenn die Fotos mal wieder eine andere Sprache sprechen.
Label: Curb (in Deutschland nicht veröffentlicht) | VÖ: 13. September 2011 |
Titelliste
01 | If It Gets You Where You Wanna Go | 06 | Everyday Should End Like This |
02 | Love Don't Run | 07 | Wonders |
03 | Hauled Off And Kissed Me | 08 | Let The Sun Shine In |
04 | Until The Rain Stops | 09 | Like I'm Famous |
05 | Heart of A Hero | 10 | Help Me Make It Through The Night |