Tracy Grammer interpretiert auf "Flower Of Avalon" erstmals unveröffentlichte Songs ihres 2002 an Herzschlag verstorbenen Partners Dave Carter. Als Dave Carter & Tracy Grammer haben sie in der Zeit von 1998 bis 2001 drei Alben ("When I Go" `98, "Tanglewood Tree" 2000 und "Drum That Buddha" 2001) veröffentlicht und damit im Contemporary Folk neue Maßstäbe gesetzt. Mary Chapin Carpenter sieht Dave Carter als visionären Songwriter und lies es sich nicht nehmen die Liner-Notes des Booklets zu schreiben. Außerdem ist sie selbst auf "Laughlin Boy", "Mother I climbed" und "Any way I do" zu hören. Der langjährige Produzent von Mary Chapin Carpenter zeichnet sich zusammen mit Tracy Grammer verantwortlich für die Produktion von "Flower of Avalon".
Mystisch verklärt beginnt es mit "Shadows of Evangeline". Die betörende Stimme von Tracy verzaubernd mit der ersten Note und gibt ein Gefühl der Geborgenheit. "Gypsy Rose" ist ein trauriger aber Hoffnung gebend Lovesong mit einer sehr überzeugenden Tracy, die mit Dave Carter nicht nur musikalisch zusammen gehörte. "Laughlin Boy" besticht durch die gekonnt eingesetzte und rhythmisch gehaltene Arbeit an der Violine und dem Gesang von Mary Chapin Carpenter/Tracy Grammer. "Laughlin Boy" ist ein traditioneller Kriegs-Song namens "The Johnson Boys" mit einer Antikriegsbotschaft von William Jolliff. "Hard To Make It" behandelt das harte Leben in dieser Welt und den Verlust von Werten. Wehklagend durchdringt die Dobro aus weiter Ferne die spartanische Klanguntermalung.
Ebenfalls als Protestsong legte Dave Carter "Hey Ho" an. Es geht um Kriegs-Spielzeug und die Gefahr der frühen Erziehung zu Kriegsbefürwortern. Mit "Mother I Climbed" ersetzt Mary Chapin Carpenter die Harmony-Vocals von Dave Carter, der diesen Song bei Liveauftritten sang. "Preston Miller" ist eine mitreißende Nummer über einen unehelichen Sohn aus reichem Haus. Die Ballade beinhaltet ungarische und irische Elemente. Ruhiger wird es im darauf folgendem "Winter When He Goes". Zart wie eine Schneeflocke, so sind auch die Instrumente zart und zerbrechlich im Hintergrund zu hören. Piano, Akustik Gitarre ein Kontrabaß sowie ein wenig E-Gitarre unterstützen die leisen aber dennoch eindringlichen Vocals. Ein wenig Jazzfeeling kommt bei "Phantom Doll" auf und mit christlichen Imaginationen und einem Gospelchor endet das Album mit dem Titel "Any Way I Do".
Fazit: Mit "Flowers of Avalon" hat Tracy Grammer dem Hörer ein Vermächtnis des zu früh verstorbenen Songwriters Dave Carter geschenkt. Ein Album voller Poesie, das leider allzu schnell nach 10 Titeln und 45 Minuten Lauflänge endet. "Flowers Of Avalon" ein Album, das mit jedem erneuten Hören immer besser wird. Das Booklet enthält sämtliche Texte und die CD ist im aufwendigen Digipack verpackt. Das Cover der CD regt zum Nachdenken über dessen Bedeutung an. Dies wird durch die Textaussagen der Songs noch verstärkt. Tracy Grammer und die "Flowers Of Avalon", ein Pflichtscheibe für Musikkenner, die auch neugierig macht auf die ersten Werke des Gespanns Carter/Grammer.
Label: Signature Records (in-akustik) | VÖ: 17. Juni 2005 |
Titelliste
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01 | Shadows Of Evangeline | 06 | Mother, I climbed |
02 | Gypsy Rose | 07 | Preston Miller |
03 | Laughlin Boy | 08 | Winter When He Goes |
04 | Hard To Make It | 09 | Phantom Doll |
05 | Hey Ho | 10 | Any Way I Do |
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