Die aus Kleinstädten rund um Muncie, Indiana stammenden fünf Mitglieder von Flynnville Train, die Brüder Brian und Brent Flynn als Leadsänger bzw. Gitarrist, der Gitarrist Jeremy Kent Patterson und die energiegeladene Rhythmussektion, bestehend aus Bassist Tim Beeler und Schlagzeuger Tommy Bales, blicken alle auf eine lange Geschichte in der Musikszene von Indiana zurück. Nach 15 Jahren im Musikgeschäft und unzähligen Meilen auf Tour, kommen die fünf Männer von Flynnville Train mit ihrem gleichnamigen Debütalbum endlich an. Dies soll allerdings keineswegs heißen, dass sie nicht mehr in Bewegung wären. Im Gegenteil: Unaufhaltsam rollt der Zug nun mit Volldampf so richtig los. Ihr Album klingt wie die Einladung zu einer Party und lässt einen nicht mehr still sitzen.
Die Flynn-Brüder wurden früh in ihrer Karriere von Richard Young von den Kentucky Headhunters unterstützt, der einige Songs mit ihnen aufgenommen hat. Als Toby Keith diese Demos hörte, war er restlos begeistert und nahm die Band für sein Label Show Dog unter Vertrag.
Das Album startet mit "Last Good Times". In dieser Rock 'n' Roll-Hymne hört man den starken Einfluss der Kentucky Headhunters. "Nowhere Than Somewhere" kommt nachdenklicher daher, mit Brent Flynns Bluesgitarre und Brians Country-Rock-Stimme hat es dabei aber nicht weniger Ohrwurmstatus. Die Party geht weiter mit "Truck Stop In The Sky". Ein Song, der die Klischees des Genres bedient und von einem sagenumwobenen Fahrer handelt, der von einer himmlischen Raststätte mit göttlichem Kaffee träumt. Der Text ist dabei wunderbar ironisch. Neben "Red Nekkid" ein weiterer Rock' n Roll Stampfer, der nach den Kentucky Headhunters klingt. Mit einem ähnlichen Gute-Laune-Sound kommen "Tequila Sheila" und "Honky Tonk Jail" daher und erinnern an die Musik von den Georgia Satellites. Wobei Ersteres mit rockigen Twang-Gitarren überzeugt. Letzteres rollt mit schwerhändigem Parlor Piano und Rockabilly-Rhythmus an.
Mit einem Revival des Beatles-Songs "Baby's In Black" liefern Flynnville Train ein Stück, dass mit Geigen und Stahlsaitengitarren nach traditioneller Countrymusik klingt, während das anschließende Cover von Savoy Browns "Tell Mama" reiner Bar-Band-Rock ist. Mit "Redneck Side Of Me" und "High On The Mountain" sind noch zwei packende Songs auf dem Album enthalten, die frappierend an Alligator Stew erinnern.
Fazit: Zu sagen, dass Flynnville Train rockt, wäre eine glatte Untertreibung. Ihr Debutalbum bietet eingängigen, unverfälschten Partysound. Wer darauf steht, den wird das Album von den Gleisen fegen.
Label: Show Dog Nashville (in Deutschland nicht erschienen) | VÖ: 11. September 2007 |
Titelliste
Links
01 | Last Good Time | 06 | Tell Mama |
02 | Nowhere Than Somewhere | 07 | Redneck Side Of Me |
03 | Truck Stop In The Sky | 08 | High on the Mountain |
04 | Tequila Sheila | 09 | Red Nekkid |
05 | Baby's In Black | 10 | Honky Tonk Jail |