Kane Brown bezeichnet sein viertes Studio-Album "The High Road" selbst als sein bisheriges Lieblings-Album
Kane Brown ist dafür bekannt, mit diversen Sound-Elementen in seiner Musik zu spielen. Doch, wie er selbst äußert, sei Country, das Herz von allem, was er tue und werde immer seine Nummer Eins sein. Inzwischen müsse er sich jedoch auch nicht mehr verstecken, so der Künstler. Eine Fiddle und eine Pedal Steel in Pop-Songs einzubauen, funktioniert. Auf früheren Alben habe er sich immer darum gekümmert, was man davon denke. Darüber sei er nun hinaus. Er und sein Team hätten einfach alles für "The High Road" gegeben.
Gewohnter Genre-Mix auf "The High Road"
Für dieses Album hat sich Kane Brown auch einige interessante musikalische Partner gewählt. So haben er und der texanische Sänger Khalid, nachdem sie früher bereits zusammen dessen Song "Saturday Nights" aus 2019 eine Remix-Version verpasst hatte, nun "Rescue" gemeinsam eingesungen. Gegensätzlich dazu hat Kane Brown mit dem mexikanischen Country-Künstler Carin León "The One (Pero No Como Yo)" aufgenommen, das dann wieder den Country-Fan zufrieden stellen dürfte. Richtig Spaß macht auch "One Thing Right", für welches Kane Brown mit DJ Marshmello zusammenarbeitet.
In Kooperation mit Jelly Roll brachten beide Stars den Song "Haunted" heraus, den Kane Brown während seiner letzten Europa-Tournee in einem Hotel in England schrieb, um die Eindrücke dort zu verarbeiten. Auf "Things We Quit" hören wir Kane Brown gemeinsam mit Country-Top-Star Brad Paisley.
Kane Brown Duett mit Ehefrau Katelyn
Es mag ja Fans geben, die nichts rührender finden, als sich gegenseitig ansingende Ehepaare in der Country Music. Ob nun Garth Brooks & Trisha Yearwood, Tim McGraw & Faith Hill, Clint Black und Ehefrau Lisa Hartmann, die Liste ließe sich fortsetzen. Doch zu viel Schmalz kann manchmal auch das Maß übersteigen und Kane Brown war mit Ehefrau Katelyn 2022 mit dem Song "Thank God" hier schon sehr nah dran, wenngleich der Song in den Charts und was Awards betrifft unglaublich erfolgreich war. Auf "The High Road" nun gibt es eine Fortsetzung, einmal mit dem Pop-Song "Body Talk". Zum anderen, so Kane Brown, habe man immer etwas nach dem Vorbild ihres Lieblings-Duetts, nämlich Randy Travis' und Carrie Underwoods Version von "I Told You So" aufnehmen wollen. Versucht haben es die beiden nun mit "Do Us Apart". Vielleicht ein wenig zu viel Gefühl, doch der inzwischen dreifache Familienvater möchte sein Glück eben auch in seiner Musik festhalten. Jetzt auch einen Sohn zu haben, gebe ihm die Möglichkeit, seine eigene Kindheit noch einmal durch die seiner Kinder zu betrachten, so der Kane Brown.
"When You Forget" schrieb er über seinen an Alzheimer erkrankten Großvater. Hier wollte er die Country Music der 90er Jahre aufleben lassen.
Vorfreude auf die Tournee
Seinen Stand in der Musikindustrie dürfte Kane Brown inzwischen bewiesen haben. Mit "The High Road" hat er den Standard erneut gesetzt. Die Geschichten, die er erzählt, sind authentisch und für sein Publikum verständlich. Seine Shows bringen Freude und auch die deutschen Fans, die vielleicht vor genau zwei Jahren bei seiner "Drunk Or Dreaming"-Tour zum Teil durch den krankheitsbedingten Abbruch enttäuscht wurden, werden sich sicher wieder Tickets holen, wenn es ihn 2025 nun wieder in unser Land verschlägt.
Kane Browns Musik mag noch immer nicht ins gängige Country-Klischee passen, doch das genau ist auch nicht sein Plan. Seine Musik ist zum Teil weicher, oft gewaltiger, wenngleich er die typischen Instrumente, wie Akustikgitarre, Banjo oder Piano einsetzt. Oft gefüllt arrangiert, unverkennbar. Vielleicht auch deswegen clever, da Kane Brown thematisch die Altersgruppen und Schichten umspannt. Dabei gibt er dem Zuhörer einen Einblick in sein eigenes Leben und wer er ist.
"The High Road" schenkt dem Hörer 18 Songs, von denen einige sicher das Potential haben, wieder Hits zu werden. Das Album wird keine Rekorde brechen, doch es passt in unsere Zeit.
Fazit: Seit seinem Debüt-Album 2016 hat sich Kane Brown stetig weiterentwickelt und bedient einmal mehr den Geschmack derer, die sich auch mit smoothigem Country-Pop anfreunden können. "The High Road" setzt eine kapitale Markierung in der Karriere des Sängers.