Kid Rock meinte, er müsse seine "tolle Tat", nämlich einen Puma erlegt zu haben, öffentlich präsentieren. Doch nicht nur das, er kommentierte das Trophäen-Foto, auf dem er zusammen mit einem befreundeten Jagdkollegen und dem noch bluttropfenden toten Tier im Arm zu sehen ist, auch noch mit den unsäglichen Worten: "I can hear the braindead squawkers already with their obscene denial that killing lions is... wrong. Its legal, its necessary, its good its beneficial, its a damn riot! Praise the mighty life giving renewable protein/sport/trophy/FUN!" (frei übersetzt: "Ich kann die hirntoten Laberer jetzt schon hören mit ihren obszönen Ablehnungen, dass Pumas zu töten falsch sei...").
Sein Jagd-Freund, Musiker Ted Nugent, ging sogar noch weiter. Auf seiner Facebook-Seite stellt er sogar jene Jäger als Tierschützer dar, die für den Abschuss von Löwen und anderen Raubtieren zahlen, denn schließlich würden die auf diese Weise ja den Bestand der Nutztiere sichern. Irgendwas muss er da wohl falsch verstanden haben!
Es ist auch nicht das erste Mal, dass sich Musiker Ted Nugent ins Kreuzfeuer der Kritik begibt. Er ist in den USA wegen vieler seiner Aussagen unbeliebt. So forderte er, gegen den Irak Atomwaffen einzusetzen und liberalere Waffengesetze. Außerdem ist er radikal gegen Ausländer und Homosexuelle.
Zwar gehört der Puma, oder auch Berglöwe, in den Vereinigten Staaten nicht zu den bedrohten Arten und sein Abschuss ist offiziell reguliert erlaubt, dennoch ist es eine Frage der Persönlichkeitspositionierung und dessen, welche Reaktionsmuster ein Prominenter wiederum bei seinen Fans auslöst. Die Tierschutzorganisation AnimalsUnited e. V. rief auf Facebook zu einer Aktion auf, seine Meinung zu schreiben. Ob Ted Nugent und Kid Rock ihr Verhalten künftig überdenken werden, ist wird sich jedoch zeigen.
Auch andere Country-Künstler haben eine Vorliebe für Jagdausflüge und Selbstdarstellung in gleichem Maße. Mark Chesnutt oder Darryl Worley beispielsweise sieht man auf ihren privaten Facebook-Seiten immer wieder in Posen auf erlegten Hirschen und in Tarnkleidung durch die Wälder pirschen. Tradition hin und Hobby her, die Reaktionen auf die selbstgefälligen Äußerungen Kid Rocks haben gezeigt, dass die Hinnahmebereitschaft der Mordfreudigkeit einzelner in der Gesellschaft irgendwo auch ihre Grenzen hat. Vielleicht sollten Künstler (und nicht nur die) doch einfach besser eine Gitarre, statt ein Gewehr in die Hand nehmen!