Am Freitag bestätigte der französische Universal-Mutterkonzern Vivendi den Deal.
Der zweite große Geschäftszweig der EMI, der Musikverlag, geht an den japanischen Sony-Konzern, der mit Sony ATV bereits erfolgreich im Geschäft ist. Experten gehen von einem Kaufpreis von 2,2 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) aus. Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann geht damit auf der Zielgeraden doch noch leer aus. BMG Music Publishing galt lange als aussichtsreichster Bieter.
Die EMI wurde vor vier Jahren vom britischen Finanzinvestor Terra Firma übernommen, als der Konzern bereits tief in der Krise war. Terra Firma hatte kurz vor Ausbruch der Finanzkrise mit 4,2 Milliarden Pfund viel zu viel für die EMI gezahlt und die Musikfirma anschließend mit hohen Schulden belastet, die das Unternehmen zu erdrücken drohten. Viele bekannte Künstler wie die Rolling Stones, Radiohead, Snow Patrol oder Mando Diao verließen das Label. Im Februar konnte Terra Firma die Zinsen für EMI nicht mehr überweisen. Der Musikkonzern fiel an die US-Gläubigerbank Citigroup, hierzulande bekannt als die Citibank und die machte sich daran, die EMI so schnell wie möglich zu verkaufen. Weil die Gebote für EMI als Ganzes zu niedrig waren, hatte Citigroup beschlossen, den Konzern aufzuspalten.
Das Country-Label von EMI ist Capitol Nashville und die haben zum Beispiel Lady Antebellum, Dierks Bentley, Luke Bryan, Eric Church, Little Big Town und Darius Rucker unter Vertrag,
Vermutlich wird die EMI in Kürze ihre Selbstständigkeit verlieren und es wird diverse Entlassungen geben. Dann wird es nur noch drei Major-Plattenfirmen, Sony Music, Universal Music und Warner Music geben. Die Country-Künstler müssen vermutlich nicht bange sein, denn Capitol Nashville gilt zurzeit als eines der beiden wirklich erfolgreichen Plattenlabel im Country Genre und alle Künstler, außer vielleicht Little Big Town, sind finanziell erfolgreich.
Auch für Country-Fans hierzulande wird sich vermutlich nicht viel ändern.