Es war im Juli 2020, zu Zeiten großer Aufmerksamkeit für die Black Lives Matter (BLM) Bewegung, dass die Band Lady Antebellum sich nur noch Lady A. nennen wollte (wir berichteten). Der Schlamassel nahm seinen Lauf, da es bereits eine Lady A. gab und gibt, Anita White. Ohne sich wohl einig werden zu können zogen beide Seiten vor Gericht, forderten die beiderseitige Verwendung des Namens, zehn Millionen US-Dollar und am Ende des Tages war dem grundlegenden Hintergrund der Namensänderung, der Aufmerksamkeit gegenüber der schwarzen Gesellschaft, kein bisschen geholfen.
Was die langwierigen Verhandlungen und Gespräche rund um den Namensstreit auf jeden Fall hervorbrachten war ein neuer Song von Lady A., der Anita White-Lady A. "My Name is All I Got" greift thematisch die Schwierigkeiten des vergangen Jahres für White in dem Blues-Song erneut auf. Einige Zeilen frei übersetzend heißt es in dem Song, dass versucht wurde ihr Name zu stehlen, versucht wurde sie verrückt zu machen. Zum Ende des Songs richtet Lady A. einige direkte Worte an verschiedene Persönlichkeiten. Sie dankt Margot Price für ihre Unterstützung während des Streits und richtete sich dankend an Chris Stapleton für seine Aussagen in einem CBS Interview betreffend die BLM-Bewegung und das Erinnern an die Worte von Bettye Lavette: "You take our culture, our music, our artistry…leave us our name” (Ihr nehmt unsere Kultur, unsere Musik, unsere Kunst…lasst uns unsere Namen). Die Performance erscheint emotional aufgeladen und Anita White äußerte zu dem Song und den Geschehnissen, dass sie zu weit gekommen sei, um umzukehren.
My Name Is All I Got
Bei der ehemaligen Lady Antebellum Lady A. gab es bisher keine direkt bezogenen Songauskopplungen oder Ähnliches. Die Band bleibt ihrem Standpunkt nach wie vor treu und möchte, dass sich bei ihren Live Shows, ihrer Musik und bei allem was mit ihnen zu tun hat auch jeder Mensch wohl und willkommen fühlt ("The heart of our decision still rings true today as much as it did back in June when we made this announcement […] we want our music and our live shows, everything that we're a part of, for everyone to feel welcome and invited"). Weiter Äußerungen der Bandmitglieder besagen vor allem, dass man aus 2020 enorm viel gelernt habe und versichere auch schon zu vorherigen Zeiten Diversität gelebt hätte, privat wie auch beruflich. Die Änderung des Namens sollte keineswegs das Ende, eher ein Anfang für die Band sein.
Die Gerichte in den USA haben noch keine Entscheidung getroffen und in 2021 wird es vermutlich zu Verhandlungsterminen kommen.