Jaime Wyatt - Felony Blues (EP)

CD Cover: Jaime Wyatt - Felony Blues

Mit der Debüt-EP "Felony Blues" von Jaimy Wyatt ist das Duett mit Sam Outlaw "Your Loving Saves Me". 

Jaime Wyatt hat es nicht so mit Regeln. Bei Spaziergängen in ihrer Styler-Wahlheimat Los Angeles trägt sie einen Cowboyhut; weil sie ihren Dealer beklaute, saß sie fast im Knast, sie spielte schon Konzerte, als sie noch gar nicht in Clubs durfte und erhielt mit 17 ihren ersten Plattenvertrag. Und sie steht auf Musik, für die sie eigentlich zu jung ist. Es ist der 70er-Jahre-Country aus Kalifornien, der geschmeidig und sonnengetränkt Geschichten erzählt vom freien Leben und seinen reizvollen Versprechungen.

"Felony Blues"- Songwriting als Therapie

"Felony Blues" von Jaime Wyatt ist voll mit diesem Vintage-Sound, der an The Byrds, Buck Owens oder die späten Decca-Aufnahmen von Rick Nelson erinnert.

"Felony Blues" ist das starke Album einer starken Frau, für die es keine Grenzen zu geben scheint. Es sei schwer gewesen, diese Platte aufzunehmen, erzählte die sympathische Songwriterin neulich im Interview und spielt damit auf ihre Entziehungskuren und Gefängnisaufenthalte an. Zum Glück hat sie die Zeit genutzt, um sich zu gesunden und diese Songs zu schreiben. Wie eine Therapie muss das Komponieren für sie gewesen sein, ein Schutz vor Angst und Selbstaufgabe, denn das Album ist eine Demonstration ihrer Stärke und Lebenskraft.

Breite Palette

Lovesongs, Knastweisen und Honky-Tonk-Klagen: Wyatt und ihre Band tischen auf "Felony Blues" großzügig auf. Das zeigt schon der Opener "Wishing Well". "Always tried to Be a Good Girl, But I Can't Really Say That It's True" singt sie dort.

Outlaw Country In "Your Loveing Safes Me", einem Duett mit Sam Outlaw, geht es um die Kraft der Liebe, die gerade in kritischen Phasen besonders spürbar ist und Leben retten kann. Der Song im Mid-Tempo gehört zu den besten Songs der Platte.

Stark ist auch die Ballade "Giving Back The Best of Me", in der Wyatt zur gezupften Akustikgitarre reumütig singt, während eine Steel Guitar im Hintergrund sehnsüchtig heult. Stark ist auch das Cover von Merle Haggards "Misery And Gin", das in der Interpretation von Wyatt einen ganz eigenen Charme entfaltet. Und auch das letzte Stück des Albums, "Stone Hotel", kann mit seinem rollenden Beat und der sanften, und dennoch whiskeygestählten Stimme von Jaime vollends überzeugen.

Fazit: Jaime Wyatt ist mit "Felony Blues" eine authentische Outlaw Country-Platte gelungen - mit einer Handvoll starker Songs und Texten, die wahrhaftiger nicht sein könnten.

Label: Forty Below (H'Art) VÖ: 26. Mai 2017
01 Wishing Well
02 Your Loving Saves Me (Sam Outlaw)
03 From Outer Space
04 Wasco
05 Giving Back the Best of Me
06 Stone Hotel
07 Misery and Gin
vgw
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