Mary Sarah - Crazy Good (EP)

CD Cover: Mary Sarah - Crazy Good
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Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
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Was für ein süßer Fratz! Wie sie mit ihren treuen, braunen Augen und perlweißen Zähnen vom Cover ihres Debüt-Albums lächelt ... echt goldig, kann man da nur sagen. Wer die aus Tulsa, Oklahoma, stammende Mary Sarah deshalb aber musikalisch nicht ernst nimmt, macht einen Fehler. Merke: süße Optik schützt vor Talent nicht. Und das bringt sie zweifellos mit. Das belegt das jetzt neu aufgelegte erste Album "Crazy Good", das sie bereits als 14jährige aufnahm. Fünf der neun Tracks der EP gehen außerdem auf ihr Konto (als Co-Autorin), stimmlich weiß sie zu überzeugen, und ihre Arbeitsweise scheint höchst professionell zu sein. Sie sagt über "Crazy Good": "Innerhalb von zwei Wochen haben wir das Projekt in Austin, Texas, geschrieben, geschnitten und aufgenommen." Wow, eine reife Leistung.

Natürlich darf man sich von einer 14jährigen keine musikalischen Wunderdinge erhoffen. Mit Songs wie dem Titeltrack, der Ballade "One Time Around" oder harmlos-netten Country-Pop-Titeln wie "New Crush" und "Hiding Place" setzt die blonde Sängerin keine Meilensteine der Musikgeschichte. Bestimmt nicht. Dafür aber - und das ist schon eine ganze Menge - gelingt es Mary Sarah, gut und niveauvoll zu unterhalten.

Vielleicht sogar mehr als das: Alle neun Tracks zeichnet eine sonnige Unbeschwertheit aus, die binnen weniger Takte stimmungsaufhellend wirkt. Das gelingt natürlich nicht mit sozialkritischer Message und sperrigen Harmonien, sondern mit leichter, eingängiger, melodischer Kost. Als Tennager dreht sich für sie natürlich alles mehr oder weniger um Jungs. Bei "New Crush" verguckt sie sich in den "süßesten Jungen der Welt", bei "What About Me" geht es um die Rolle in einer Beziehung, bei "Dear Diary" ... na ja, man kann es sich denken.

Auch wenn das jetzt sehr nach "Doktor Sommer" und "Bravo" klingt - musikalisch gibt sich die Newcomerin aus Texas ziemlich erwachsen. So gelingt es ihr, ihre hormonell befeuerten Poesiealbum-Texte in soliden Country-Pop-Rock zu verpacken. Nicht selten erinnert sie dabei - wen wundert es? - an eine junge Ausgabe der großen Taylor Swift. Ganz wie das Muster-Role-Modell verfügen auch ihre Songs über enorm eingängige Melodien und zupackende Rhythmen. Wie reif diese junge Texanerin als Sängerin ist, wird im Verlauf der EP deutlich. So wandelt sie genauso souverän über rockiges Terrain wie über balladeskes Areal. Die größte stimmliche Herausforderung meistert sie ganz zum Schluss: "All I Need", eine langsame Ballade, die sie mit starker Phrasierung und erstaunlicher Power zum Glanzlicht der CD macht.

Mittlerweile 18jährig, hat sich Mary Sarah in der Country-Szene recht gut etabliert. Sie absolvierte prestigeträchtige Auftritte, gewann den einen oder anderen Award, siedelte nach Nashville um und - künstlerischer Ritterschlag! - sie arbeitet regelmäßig mit den Oak Ridge Boys. Demnächst soll ein weiteres Album folgen.

Fazit: Die 14jährige Mary Sarah beweist bei ihrer Debüt-EP bemerkenswertes Talent. Man darf von ihr noch einiges erwarten.

Label: AGR Television VÖ: 26. Juli 2013

  • Titelliste

01 Crazy Good 06 Nobody Knows Me Like You Do
02 One Time Around 07 Dear Diary
03 New Crush 08 I Don't Like You Like That
04 Hiding Place 09 All I Need
05 What About Me


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