Jonny Hill - In Nashville

CD Cover: Jonny Hill - In Nashville
CD bei Amazon bestellen
CD bei JPC bestellen
Leider nicht verfügbar
Leider nicht verfügbar
Redaktionswertung Bewertung: 3,5 Sterne = gut
Userwertung

Wie Jonny Hill so mit Ray Ban und Fliegerjacke vom Cover guckt, könnte man ihn glatt für einen waschechten Amerikaner halten. Ist er natürlich nicht. Der als Ferry Gillming im österreichischen Graz geborene Musiker und Entertainer ist so europäisch wie der Euro. Seit Ende der 60er Jahre macht der heute 72jährige Künstler bereits Musik. "In Nashville" ist sein 33. Album. Kurz: ein alter Hase also ...

Aber immer noch mit recht viel Elan und Begeisterung ausgestattet, wie "In Nashville" beweist. In den Linernotes der CD steht: "Jonny Hill war ein paar Mal in Nashville und hat dort mit den besten Country-Musikern der Welt Songs aufgenommen. Unter anderem mit den Musikern des Superstars Garth Brooks. Bei einer dieser Sessions ist dieses wunderbare Album entstanden." Neben Nashville-Musikern wie Keith Edwards (Drums), Bobby King (Bass) und Rick Gordon (Gitarre) standen dem deutschsprachigen Country-Haudegen auch heimische Musiker zur Seite, darunter Saiten-Experte Nils Tuxen und Pianist und Co-Produzent Ralf Metzler.

Ein Dutzend Songs präsentiert der erstaunlich gut erhaltene Hill auf dieser CD. Alles Titel aus eigener Feder. Alles Songs, die sich um Liebe, Natur und die Träume des Mann von der Straße drehen. Stimmlich und musikalisch bietet Jonny Hill erneut eine Mixtur aus Reinhard Mey, Truck Stop, Tom Astor und Freddie Quinn an. Kurz: ein Mix aus Country-Elementen und deutschem Schlager. Im Gegensatz zu anderen deutschsprachigen Country-Kollegen und -Kolleginnen verkneift er sich Song-Liebeserklärungen an Amerika, Highways und Cowboys. Seine Lieder bleiben inhaltlich immer im heimischen Kulturkreis angesiedelt. Das mag so manchen Country-Fan vielleicht enttäuschen. Andererseits bewahrt sich der Sänger damit seine Glaubwürdigkeit.

Natürlich ist sein Sound etwas in die Jahre gekommen. Kreuzbraver Country-Schlager mit harmlosen Texten. Seine Fans mögen ihn genau dafür - und sie werden deshalb auch bei "In Nashville" an seinen Lippen hängen, wenn er philosophisch Fragen wie "Suchst Du Gold" aufwirft, dem Alltag bei "Wär' ich jetzt nur auf einer Insel" entfliehen möchte oder mit "Es ist Dein Lächeln" charmant Komplimente verteilt. Musikalisch ist das gediegen, aber auch ohne Fehl und Tadel. Bei "Gott sei Dank gibt's das Radio" sorgt ein Akkordeon für dezenten Cajun-Flair, bei "Ich wär' ohne Dich verloren" gibt er einen gemäßigten Rock 'n' Roller. Ansonsten bleibt er dem leicht bekömmlichen Senioren-Sound konsequent treu. BossHoss-Fans wird er damit binnen weniger Akkorde in die Flucht jagen - seine eigene Fangemeinde aber wird er mit diesen Songs aufs vollste zufriedenstellen. Merke: mit 72 Jahren muss man sich keine neuen Zielgruppen mehr erschließen.

Fazit: Nett-harmloser Country-Schlager für die Ü-60-Generation - handwerklich tadellos gefertigt.

Label: MCP / VM (MCP) VÖ: 4. Mai 2012

  • Titelliste

01 Suchst du Gold 07 Lichter auf den Hügeln
02 Der Weg den du kreuzt 08 Die dunkelsten Augen
03 Gott sei Dank gibt's das Radio 09 Sie waren sich zu spät begegnet
04 Es ist Dein Lächeln 10 Da sind so viele Fragen
05 Ich bin für die Liebe 11 Wenn ich nur fliegen könnte
06 Wär' ich jetzt nur auf einer Insel 12 Ich wär' ohne dich verloren

Anmelden