Die besonders im Alternative-Country bekannte Sängerin und Komponistin Laura Cantrell stammt wie Kitty Wells aus Nashville, Tennessee,und möchte mit ihrem fünften Studio-Album "Songs of The Queen of Country Music" einen Beitrag dazu leisten, dass Wells dem Musikfreund nicht ausschließlich durch ihren bekanntesten Song in Erinnerung bleibt. Schließlich gehört nach ihrer Meinung viel mehr zum Lebenswerk und der Geschichte von Kitty Wells als nur das Stück "It Wasn't God Who Made Honky Tonk Angles".
Ein ganz lupenreines Tribut-Album hat die Country-Folkerin der Sängerin übrigens nicht beschert. Cantrell legt noch einen drauf und hat einen eigenen Song - inspiriert durch Wells - geschrieben, die derzeit mit ihren 91 Jahren das älteste Mitglied der Country Music Hall of Fame ist. "Kitty Wells Dresses" eröffnet das nur 30 Minuten lange Album und passt musikalisch gut zu dem, was folgt. Und das sind durchweg charmante Neuauflagen von Liedern wie "Amigo's Guitar", "Poison In Your Heart", "One By One" oder "Making Believe".
Für die Songauswahl hat sich Laura Cantrell nicht in erster Linie von früheren Chartpositionen beeinflussen lassen, sondern neben dem unumgänglichen "It Wasn't God Who Made Honky Tonk Angles" ebenso Stücke ausgesucht, aus ihrer Sicht für das Leben der ersten "Queen of Country Music" stehen. Dabei dürfen dann Songs wie "I Don't Claim to Be an Angel" oder "I Gave My Wedding Dress Away" nicht fehlen, die für die damalige Zeit durchaus diskussionswürdige Inhalte enthielten.
Musikalische Unterstützung erhielt Cantrell bei den Aufnahmen unter anderem von Chris Scruggs, der neben der Steel Guitar auch noch bei zwei Tracks am Kontrabass im Einsatz war. Noch besser zu hören ist Chuck Mead von BR5-49, der die Rolle des Duett-Partners bei "One by One" übernahm. Technische Tricks und Spielereien sind ebenso wie auffällige Background-Chöre auf der Platte nicht auszumachen - gut so, denn so kommt das Werk dem Klang der rund 60 Jahre alten Originale schön nah.
Fazit: Ein respektvolles, aber leider zu kurzes Tribut an die Sängerin, die für Stars wie Loretta Lynn, Dolly Parton oder Tammy Wynette den Weg für eine kommerziell erfolgreiche Karriere ebnete. Schade nur, dass Nummern wie "Heartbreak USA" oder "Lonely Side of Town" nicht mit dabei sind.
Label: Diesel Only (Soulfood) | VÖ: 21. Juni 2011 |
Titelliste
01 | Kitty Wells Dresses | 06 | It Wasn't God Who Made Honky Tonk Angels |
02 | I Don't Claim to Be an Angel | 07 | Making Believe |
03 | Poison In Your Heart | 08 | Amigo's Guitar |
04 | One By One (mit Chuck Mead) | 09 | I Gave My Wedding Dress Away |
05 | I Can't Tell My Heart | 10 | Searching For a Soldier's Grave |