Ryan Adams - Cold Roses

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Ryan Adams, nicht zu verwechseln mit dem kanadischen Rocker Bryan Adams, ist derzeit einer der fleißigsten Alternative-Country-Rocker der Welt: Seit sich vor vier Jahren das Album "Gold" zu Adams internationalen Durchbruch mauserte, verging kein Jahr ohne mindestens ein bis zwei Alben des Singer/Songwriters.

Und selbst die "Reste-Alben" wie "Demolition" oder "Love Is Hell, Part I & II" des Ex-Whiskeytown-Sängers waren meist immer noch um Längen stimmiger, als Veröffentlichungen der Konkurrenz. Obwohl es sich "nur" um Songs handelte, die Adams mal "so unterwegs" geschrieben und aufgenommen hatte. Und so verwundert es eigentlich nicht wirklich, dass Adams 2005 gleich mit einer Doppel-CD aufwartet. Die 80 Minuten Spieldauer hätten mit ein wenig Editing vielleicht auch auf eine CD gepasst, aber Ryan Adams ist bekanntermaßen kein Freund irgendwelcher Kompromisse.

Eingespielt hat Adams die 19 neuen Songs in New York mit seiner neuen Band, The Cardinals, die auch als Ko-Autoren der Songs fungierten: Das hübsche Faltbooklet (alle Texte!) listet nicht nur seine Mitspieler auf - J.P. Bowersock (Gitarre), Cindy Cashdollar (Steel & Lap Steel, Gesang), Brad Pemberton (Schlagzeug, Gesang) und Catherine Popper (Bass, Gesang, Piano) - sondern auch deren Equipment: Da liest man so schöne Dinge wie "Fender D-8 Steel Guitar von 1955", "Paul Beard Resophonic Guitar" oder "1967 Guild Starfire I". Und tatsächlich, das Album klingt einfach herrlich altmodisch. Warme Gitarren, etwas polternde Trommeln, sphärische Backing Vocals, die irgendwo in einem sonnendurchfluteten Raum dahinschweben. In feiner Countryrockmanier eröffnet Ryan Adams CD 1 mit dem Lapsteelseligen und wundervoll mehrstimmig gesungenem "Mangolia Mountain". Dann klampft ein Liedchen von "Sweet Illusions" und legt so viel Gewicht in eine Zeile wie "And I ain't got nothing but love for you", dass die bittere Süße seiner Worte beinahe aus den Boxen tröfelt." Wundervoll country-esk und folkig kommt "When Will You Come Back" daher: Vocals und Pianoakkorde, so sanft wie Staubflocken, die langsam niedersinken.

"Cold Roses" erzählt, wie eigentlich die meisten Ryan-Adams-Alben, von verflossener Liebe. Kaum jemand kann so schön öffentlich trauern, wie er. Trotzdem führt das Album durch verschiedene Stimmungslagen: "Beautiful Sorta" ist ein rumpelnder Rock'n'Roll-Song mit Bratziegen Gitarren, gleich darauf folgt die verzweifelte Ballade "Now That You're Gone": "I'm alone and I'm dancing with you know, in your old room, but there's nobody there" - "Ich bin allein und tanze mit dir: In deinem ehemaligen Zimmer. Obwohl gar keiner da ist." CD 1 schließt todtraurig: Adams haucht mit sterbender Stimme eine wirklich gute Frage: "How Do You Keep Love Alive?" - Wie hält man die Liebe am Leben? CD 2 eröffnet mit einer Hommage an Neil Youngs beste Country-Folk-Tage, "Easy Plateau", gefolgt von einem feinen Trainsong, "Let It Ride", dem mystischen "Rosebud" und dem spirituellen Schlüsselsong des Albums: Bei "Life Is Beautiful" überlässt Adams nichts dem Zufall, da spielt der Egomane alle Instrumente und Stimmen im Alleingang ein.

Fazit: Das Leben ist manchmal traurig, aber doch immer auch irgendwie schön: Der Ex-Whiskeytown-Sänger Ryan Adams und seine Band The Cardinals bastelten aus dieser Einsicht ein teilweise Hochinspiriertes, oft herrlich altmodisches 80-minütiges Alternative-Rock/Folk/Country-Album.

Label: Lost Highway (Universal) VÖ: 2. Mai 2005

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Titelliste
Disc 1 Disc 2
01 Magnolia Mountain 01 Easy Plateau
02 Sweet Illusions 02 Let It Ride
03 Meadowlake Street 03 Rosebud
04 When Will You Come Back Home? 04 Cold Roses
05 Beautiful Sorta 05 If I Am A Stranger
06 Now That You're Gone 06 Dance All Night
07 Cherry Lane 07 Blossom
08 Mockingbirdsing 08 Life Is Beautiful
09 How Do You Keep Love Alive 09 Friends


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