Nickel Creek sind der Mandolinen-Spieler Chris Thile (geboren am 21. Februar 1981) und die Geschwister Sara Watkins (geboren am 8. Juni 1981) an der Fiedel und Sean Watkins (geboren am 18. Februar 1977) an der Gitarre. Auf dem neuen Longplayer spielen sie auch mit Bouzouki, Mandola, Piano, Ukulele, Banjo und allen Arten von akustischen Gitarren. Einzig Mark Schatz begleitet sie bei einigen Songs am Bass. Es ist bemerkenswert welche Kraft in ihren Songs steckt, obwohl sie nur mit drei bis vier Instrumenten spielen, fragt man sich öfters, ob da nicht doch mehr Instrumente sind. Aber nein, der ganze Klangteppich wird meist nur von Mandoline, Gitarre, Fiedel und Bass erzeugt. Mit ihrem dritten Album haben sie es geschafft ihren eigenen Sound zu kreieren. Und bei der Begabung dieser drei jungen Virtuosen wundert es nicht, wenn sie auf dem vierten Album erneut neue Wege beschreiten sollten. Weg vom Bluegrass, wie bereits oben erwähnt, aber dennoch immer latent präsent in jeder Nummer, allein schon durch ihre Instrumentierung. Sie fangen an sich immer mehr im Bereich des Americana und Folk zu bewegen und versuchen in ihren noch recht jungen Jahren immer noch zu experimentieren. Obwohl das mit den jungen Jahren falsch verstanden werden könnte. Spielen sie ihre Instrumente doch schon seit dem sie laufen können und haben ein meisterliches Spiel, was manch einen erfahrenen Spieler erblassen lässt.
"Why Should The Fire Die?" ist ein reines Akustik-Album. Aufgenommen mit analogen Aufnahmegeräten sind einige Songs um ein einziges Stereo-Mikrofon herum entstanden. Bereits im Opener "When In Rome" ist ein Wechsel verschiedener Aufnahmen zu hören, der gleichsam als Wechsel zwischen Alt und Neu verstanden werden könnte. Ein Sprung in eine neue Realität von den alten Nickel Creek zu den neuen. Ihre musikalischen Wurzeln sind eindeutig im Bluegrass zu finden, aber auch andere Vorbilder, wie zum Beispiel die Beatles lassen grüssen. "Jealous Of The Moon" eine Nummer von Chris Thile und Jayhawks Mitglied Gary Louris als auch "Anthony", ein Song, der an "When I'm Sixty Four" erinnert, dienen als Beispiel. Es sind keine Kopien, lassen aber den Einfluss der Beatmusik erkennen.
Im Instrumentalbereich sind Nickel Creek schon immer stark gewesen. Drei Instrumental-Nummern auf "Why Should The Fire Die?" laden zum zuhören ein. " Scotch & Chocolate" mit wechselnden Tempi, das fröhlich beschwingte " Stumptown" und der melancholisch anmutende Track " First And Last Waltz". Unbedingt zum Kopfhörer greifen. Das Songwriting wird hauptsächlich von Chris Thile bestritten. Viele der Songs sind aber auch in Koproduktion mit Sara und Sean entstanden. "Anthony" stammt von Sara Watkins und eine der schönsten Lieder des Albums "Somebody More Like You" von ihrem Bruder Sean. Einzig " Tomorrow Is A Long Time" von Bob Dylan ist eine Fremdkomposition.
Durch die verschiedenen Stärken im Spiel und Schreiben der Songs ist ein abwechslungsreiches und absolut hörenswertes Album entstanden. Die unterschiedlichen Lead-Vocals tragen ebenso dazu bei, dass keine Langeweile im Vortrag aufkommt.
Label: SugarHill (Rough Trade) | VÖ: 29. August 2005 |
Titelliste
Links
01 | When in Rome | 08 | Stumptown |
02 | Somebody More Like You | 09 | Anthony |
03 | Jealous of the Moon | 10 | Best of Luck |
04 | Scotch & Chocolate | 11 | Doubting Thomas |
05 | Can't Complain | 12 | First and Last Waltz |
06 | Tomorrow Is a Long Time | 13 | Helena |
07 | Eveline | 14 | Why Should the Fire Die? |