Jane Comerford. Ein Name, den man schon mal gehört hat, aber erst seit ihrem Erfolg als Frontsängerin bei Texas Lightning richtig einordnen kann. Dabei war sie als Vocalcoach in der RTL 2 Starsuchserie "Fame Academy", bereits 2003 in den Fernehern der Republik zu sehen und hören. Jane Comerford ist in Australien geboren und aufgewachsen und besitzt eine Ausbildung im Gesang, am Klavier und der Geige. Des Weiteren beherrscht sie Ballet und Jazztanz. All dies brachte ihr 1984 eine Dozententätigkeit an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater im Fachbereich "Popkurs" ein, wo sie Gesang, Performance , Songwriting und Bandcoaching lehrt.
Der Song "No No Never", welcher der Gruppe Texas Lightning ein Ticket nach Athen zum Grand Prix d'Eurovision de la Chanson gelöst hat, stammt auch aus ihrer Feder. Aber Jane Comerford hat vorher schon Musik gemacht. So war sie die Eponine im Musical "Les Miserables" bei der deutschsprachigen Erstaufführung in Wien vor etwas über 10 Jahren und hat sie ein Jazzalbum veröffentlicht mit dem Titel "Loverman". Doch bereits 1998 hat sie ein Country-Pop-Album geschrieben und unter dem Titel "Somebody Sent me An Angel" unter Polydor auf den deutschen Markt gebracht. Warum es zum damaligen Zeitpunkt nur unter Kennern, wie zum Beispiel Jürgen von der Lippe, Beachtung fand, entzieht sich jeder Erkenntnis.
"Somebody Sent Me An Angel" beginnt mit dem ungewöhnlichen Titel "I Feel Herzschmerz". Jetzt braucht man aber keine Panik zu bekommen. Auf dem gesamten Album wird in Englisch gesungen. Doch zurück zum Opener. Ein gefühlvoller Song über die Emotionen einer Trennung. Einfühlsam und feinfühlig vorgetragen von Jane Comerford mit kleinem Orchester und Harmonievocals. Überhaupt überzeugt sie bei den ruhigeren Titeln wie zum Beispiel "My Love And I" (traditionel), "Head Over Heels" oder "Teardrop". Diese Verletzlichkeit in ihrer Stimme und das harmonische Zusammenspiel aller Instrumente prädestinieren das Album förmlich vor einem prasselnden Kaminfeuer zu hören. Auch die anderen sieben Songs von "Somebody Sent Me An Angel" sind nicht minder hörenswert. Etwas schneller aber immer mit viel Gefühl und schmeichelnden Instrumenten. Eine Wohltat für die Seele.
Fazit: Mit "Somebody Sent Me An Angel" hat Jane Comerford ein beachtliches Album vorgelegt, was Dank der Wiederveröffentlichung hoffentlich größeren Zuspruch finden wird. Es ist ruhiges Album mit nachdenklichen Texten und einer betörenden Stimme. Auch wenn keine Hitsingle auf dem Longplayer enthalten ist - muss auch gar nicht sein -, so erhält der Hörer ein Werk, das wahrscheinlich länger den CD-Player belegen wird, als es ein Hitalbum täte. Entspannende Musik mit Gefühl in Text und Stimme.
Label: Polydor / USM (Universal) |
VÖ: 2. Mai 2006 |
01 |
I Feel Herzschmerz |
07 |
My Shirell |
02 |
Do It Again |
08 |
Teardrop |
03 |
Deep in Distress |
09 |
Still Wild at Heart |
04 |
My Love And I |
10 |
Do It Again (unplugged) |
05 |
Secrets in My Daddy's Eyes |
11 |
Epilogue |
06 |
Head Over Heels |
|
|