Über die Gründe kann man nur spekulieren, aber es könnte sein, dass Fans, die sein Album "Old Boots, New Dirt" nicht so häufig digital gekauft haben und stattdessen nur gestreamt haben, was deutlich weniger Geld in die Kassen des Labels und der Interpreten spült.
Die Sachen hatte aber auch einen Haken: Um in den USA eine Gold- oder Platin-Auszeichnung zu erhalten, werden mittlerweile Streams hinzugezählt. Mehrere Streams zählen also wie ein digitaler Kauf. Wenn man also keine Songs bei Streaming-Diensten hat, kann es schwerer sein eine solche Auszeichnung zu bekommen.
Nun also macht Jason Aldean einen Rückzieher und stellt sein Album "Old Boots, New Dirt" wieder in die Streaming-Dienste ein.
Als Erklärung schreibt Aldean: "Jeder im Musikgeschäft versucht herauszufinden, wie man mit Musikstreams Geld verdienen kann, so dass jeder auch finanziell davon partizipieren kann. Ich war Teil dieses Dialogs und werde es bleiben, bis eine Lösung gefunden ist.
Den ganzen Sommer über haben wir meine Fans gesagt, dass sie es schade finden, dass sie meine Musik nicht Streamen können. Ich möchte unbedingt, dass meine Songs einfach zu finden sind und so werde ich sie wieder einstellen – JA."
In den USA zahlen Streaming-Dienste pro Stream zwischen 0,006 und 0,0084 US-Cent. Dieser Betrag muss noch zwischen dem Label, den Produzenten und den Sängern bzw. Sängerinnen geteilt werden. Kritiker meinen, dass sei viel zu wenig Geld.
Die Recording Industry Association of America (RIAA) gibt an, dass Jason Aldean der erfolgreichste aller Country-Sänger im digitalen Bereich ist. Jason Aldean und Jay Z unterstützen die Neueröffnung des US-Streaming-Dienstes Tidal, der Künstler einen höheren Anteil zusicherte. Der Neustart war aber ein Flop. Laut Bloomberg Business ist einer der Gründe, "dass Jay Z die Musik Industrie von der brutalen Wirtschaftlichkeit von Steaming-Diensten schützen wollte – und dabei ein kleines Vermögen verdienen wollte. Beides hat bisher nicht funktioniert."