
Im Moment ist einer der ganz großen Country-Künstler in den deutschen Clubs unterwegs. Toby Keith hat drei der vier geplanten Konzerte bereits gespielt. Nach einem guten Auftakt in München (Veranstaltungsbericht lesen) folgten Köln und gestern dann Hamburg. Das Konzert in Berlin findet am 19. November 2011 statt.
Während in München und Köln die Fans doch mehr zufrieden als unzufrieden mit den Konzerten waren, zeigt sich in Hamburg ein ganz anderes Bild.
Eigentlich sollte um 20.00 Uhr die Vorgruppe dem Publikum einheizen und nach einer kurzen Umbaupause Toby Keith das Publikum in die richtige Country-Stimmung versetzen. Aber da es ausdrücklich hieß, dass Toby Keith länger als in München und Köln spielen wolle, begann die Vorgruppe bereits gegen 19.30 Uhr, so dass einige Country-Fans nur noch die letzten zwei Lieder mitbekamen.
Gegen 20.15 Uhr, nachdem das Publikum durch Klatschen Toby Keith aufgefordert hatte, die Bühne zu betreten, fing das Konzert an. Da Toby Keith die deutsche Sprache nicht beherrscht, spielte er mehr Musik, als dass er sprach. Das hätte bestimmt auch keinen Country-Fan gestört, aber dass das Konzert abrupt nach nur 75 Minuten zu Ende war, erzürnte schon die teilweise von weither angereisten Konzertbesucher. Ohne Zugabe und ohne ordentliche Verabschiedung verlies der Country-Superstar die Bühne. Obwohl das Publikum in der Stimmung für eine Zugabe gewesen wäre und diese auch durch Klatschen und entsprechende Rufe einforderte, kam Toby Keith nicht noch einmal auf die Bühne, so dass es anstatt positiven Zugabe-Rufen bald Pfiffe des Missfallens gab.
Diverse Country-Fans waren sauer und wurden auch nicht müde, sich zu beschweren. Ein Country-Fan verbrannte sogar aus Protest seine Eintrittskarte direkt vor der Großen Freiheit.
Warum entgegen der Ankündigung das Konzert verkürzt wurde und Toby Keith den Saal so schnell verlies, konnte noch nicht geklärt werden, aber eins ist klar: wenn Toby Keith nicht begreift, dass da im Saal zahlende Kunden und Fans standen, wird seine nächste Tournee - zumindest in Hamburg - wohl nicht so erfolgreich sein, denn Fans wenden sich schnell einem anderen Künstler zu, wenn sie sich von ihrem Idol mit den Füßen getreten fühlen.