Zurück zu den Wurzeln mit Complete Country

Complete Country

Von altgedienten Country-Künstlern hört man immer wieder die Klage, dass nur noch wenige Country Fans wirklich Ahnung von dieser Musik hätten, von ihrem Ursprung und ihrer Historie. Und sich auch nicht mehr dafür interessieren. Man muss ihnen natürlich auch Gelegenheit geben, sich damit zu befassen. Das tut "Complete Country" in anschaulicher Weise. Es gibt sicher keine andere Musikrichtung, in die so viele Stile einfließen. Country Music ist ein Schmelztiegel, sie unterzieht sich ständiger Veränderung und Anpassung. Country Music erzählt Geschichten, große wie kleine, sie greift Begebenheiten und Gefühle aus dem Alltag auf. Ihre Interpreten und Songschreiber wollen etwas vermitteln und zwar auf unkomplizierte, auf direkte Weise.

"Complete Country" nimmt uns mit 10 CDsmit auf den Weg zurück in die 40er, 50er und frühen 60er Jahre als sich die Unterhaltungsmusik allgemein im Aufbruch befand. Ohne diese Phase hätte sich die Country Music nie zu einem Multi-Million-Dollar Business entwickeln können, ohne sie hätte es Top Stars wie, Linda Ronstadt, die Eagles, Garth Brooks, Alan Jackson bis hin zu Taylor Swift und Carrie Underwood nicht gegeben. Hier und von diesen Interpreten wurde die Basis gelegt für den kommerziellen Höhenflug, den die Country Music Jahrzehnte später genommen hat. Auch wenn man es bei dem, was heute als Country Music gilt, gar nicht glauben mag. Umso schöner, dass "Complete Country" uns zurück an die Wurzeln der Music führt, die man seinerzeit noch Hillbilly Music nannte.

Der Titel jeder CD deutet zutreffend an, welche besondere Bedeutung die jeweiligen Interpreten haben.The Stanley Brothers werden mit 25 "Songs von Tragödie und Sühne" in Erinnerung gebracht. Carter und Ralph Stanley stammen aus den Clinch Mountains in Virginia. Mit ihrem bestechenden, vollkommenen Harmoniegesang sind sie zu Vorbildern späterer Musikergenerationen. Diese Tradition wurde von den Louvin Brothers bis hin zu den Everly Brothers fortgesetzt. Mit einer Mischung aus Bluegrass, Mountain Music und Gospel setzten sie einen Standard, der bis heute unerreicht ist. In ihrer Band The Clinch Mountain Boys bekamen zahlreiche spätere Stars (z.B. Ricky Skaggs und Keith Whitley) das Rüstzeug für ihre Karriere. Carter Stanley starb am 1.Dezember 1966 im Alter von nur 41 Jahren. Ralph Stanley, inzwischen 84 und mit der Doktorwürde ausgezeichnet, ist weiter aktiv und gern gesehener Gast ganz unterschiedlicher Musikprojekte. Der Einfluss der Stanley Brothers geht weit über die Country Music hinaus, er findet sich sowohl im Rock 'n' Roll als auch beim Songschreiben eines Bob Dylan wieder. Das Album präsentiert einen eindrucksvollen Querschnitt durch das Repertoire der Brüder sowohl als Musiker wie als Songschreiber.

CD Cover: Complete Country - Bill Monroe
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Bill Monroe wird mit Recht als der "Vater des Bluegrass" bezeichnet. Keiner hat diese Musikrichtung so beeinflusst wie der in Kentucky beheimatete Künstler. Als ganz junger Bursche begann er mit seinen älteren Brüdern Birch und Charlie schon in den 30er Jahren die von Banjo, Fiddle und Mandoline geprägte Musik zu vervollkommnen. Das Rüstzeug hatte er weitgehend von seinem Fiddle spielenden Onkel Pendleton Vandiver erhalten, über den er später sein zum Klassiker gewordenes "Uncle Pen" schrieb. Ende der 30er Jahre schlug Bill Monroe seinen eigenen Weg ein, gründete eine Band, die als "The Bluegrass Boys" legendär werden sollte und entwickelte sich mit seiner neuartigen Musik, die man Bluegrass nannte ( in Anlehnung an das aufgrund des nährstoffreichen Bodens vielfach blau-grün schimmernde Gras im "Bluegrass State" Kentucky) zu einem der beliebtesten Musiker der USA. Bluegrass ist in erster Linie eine Live Musik, dennoch gelangen Monroe einige Platzierungen in den Country Charts: "Kentucky Waltz" und "Footprints In The Snow" erreichten 1946 sogar die Top Five. Selbst Superstars wie Elvis Presley nahmen seine Songs auf, auch in der Country Rock Music der West Coast finden sich Einflüsse des Bill Monroe. Seine Band galt als ideale "Schule" für andere Musiker, dutzende spätere Stars gehörten zeitweise den "Bluegrass Boys" an. Sein bekanntester Song dürfte "Blue Moon of Kentucky" sein. Bill Monroe, der viele Jahre Mitglied der Grand Ole Opry in Nashville war und 1970 in die Country Music Hall of Fame aufgenommen wurde, starb am 9. September 1996. Er war einer der kreativsten Künstler, den die Bluegrass- und Country Music jemals hatte.

CD Cover: Complete Country - Flatt And Scruggs
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Lester Flatt (geboren 1914) und Earl Scruggs(1924) gelten als die legitimen Nachfolger von Bill Monroe. In dessen Band verbachten sie wertvolle Lehrjahre, ehe sie 1946 mit den "Foggy Mountain Boys" ihre eigene Band gründeten und somit eigene Wege gingen. Ihr Sound wird bestimmt vom einprägsamen Gesang Flatt's und dessen akustischer Gitarre sowie von Scruggs' herausragendem, innovativen Spiel auf dem 5-string-Banjo. Earl Scruggs ist noch heute Vorbild und Lehrmeister für viele junge Banjo-Picker. Rasante Instrumentals beherrschten sie ebenso wie Balladen mit brillanten Texten. Auch ihrer Band gehörten spätere Stars an wie Mac Wiseman. Aus dem Bluegrass Bereich sind Flatt & Scruggs neben den Osborne Brothers die auf Tonträgern erfolgreichsten Künstler. Mit "The Ballad of Jed Clampett" gelang ihnen 1962 sogar eine #1 bei Billboard. Ihr bekanntester Song heißt "Foggy Mountain Breakdown". Ab Mitte der 60er Jahre öffneten sie ihren traditionellen Sound etwas. Nun waren auch Drums zu hören und sie griffen auf Songs aus dem Folk-Bereich zurück. Während Flatt der strikte Traditionalist war, zeigte Scruggs Interesse an Country Rock. Die Folge war die Trennung 1969. Bis zu seinem Tod am 11. Mai 1979 machte Lester Flatt mit seiner Band "The Nashville Grass" weiter traditionellen Bluegrass während Earl Scruggs mit seiner Band "Earl Scruggs Revue" (u.a. mit seinen Söhnen Steve, Randy und Gary) eine progressivere Richtung einschlug. Damit fand er vor allem bei jüngerem Publikum starkes Interesse. Flatt & Scruggs wurden 1985 in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.

CD Cover: Complete Country - Hank Snow
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Als "Meister der Melancholie" wird Hank Snow angekündigt. Das ist aber nur eine Facette des kleinen, im kanadischen Nova Scotia geborenen Superstars der Country Music. Ausgestattet mit einer prägnanten, leicht erkennbaren Stimme wurde er zu einem Trendsetter, dessen Verdienste 1979 mit der Aufnahme in die Country Music Hall of Fame gewürdigt worden sind. Seit 1950 Mitglied der Grand Ole Opry gelang Snow schon mit seiner 2. Chart-Single im gleichen Jahr die erste #1: "I'm Movin' On" Dieser von ihm auch geschriebene Song stand 21 Wochen ganz oben. Bis 1980 blieb er in den Charts präsent, wobei ihm insgesamt 7 Top-Platzierungen gelangen. Neben flotten Songs gehörten zu Snow´s Repertoire vor allem melancholische Balladen und Songs, in denen er den moralischen Zeigefinger hebt. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Phrasierung galt er nicht als idealer Duett-Partner, gleichwohl entstanden im Laufe seiner langen Karriere einige Duette. Dazu gehören die mit Anita Carter- ein Beispiel ist auf dieser CD enthalten. Mit seinem näselnden Bariton machte er sogar Zugeständnisse an aktuelle Trends wie Hawaii Songs und Rhumba.Die CD bietet einen treffenden Querschnitt durch das Schaffen des gern "The Singing Ranger" genannten Sängers in seiner erfolgreichsten Zeit von 1950 bis 1970. Noch bis kurz vor seinem Tod am 20.12.1999 trat Hank Snow in der Grand Ole Opry auf.

CD Cover: Complete Country - Ernest Tubb
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Längst bevor E.T. -Der Außerirdische auftauchte, waren diese beiden Buchstaben das Synonym für einen der beliebtesten Countrysänger aller Zeiten: Ernest Tubb, den man in Anlehnung an seinen Geburtsstaat liebevoll den "Texas Troubadour" nannte. Wer heute seinen musikalischen Nachlass kennt, für den ist sein Stellenwert vermutlich unbegreiflich. Er war alles andere als ein begnadetes Stimmwunder doch hatten Stimme, Gesang und Sound einen enormen Wiedererkennungswert. Noch ehe er den ersten Ton sang, war klar, das kann nur Ernest Tubb sein.Mit "Walking The Floor Over You" erzielte er bereits 1941 seinen größten Hit, dem bis Ende der 70er Jahre viele weitere folgen sollten.Tubb verkörperte den typischen Honky Tonk Sänger, der gerne Themen wie Beziehungsprobleme, Schicksalsschläge aber auch Lebensfreude aufgriff. In den Dance Halls war er ebenso populär wie in der Grand Ole Opry. Mit den "Texas Troubadours" ging er nahezu pausenlos auf ausgedehnte Tourneen rund um den Globus. Sein Repertoire spiegelt die Tagesaktualitäten wieder, die auf die Musik Einfluss nahmen wie etwa der 2. Weltkrieg, der Koreakrieg oder seine texanische Heimat. Ernest Tubb, dessen Vorbild Jimmie Rodgers hieß, war der vielleicht größte Talent-Förderer, den die Country Music je hatte. Willie Nelson, Johnny Cash, Loretta Lynn, Patsy Cline und sogar Hank Williams sind nur einige, die dem "Texas Troubadour" ihre Karriere zumindest teilweise verdanken. Zahllose spätere Stars unternahmen erste Gehversuche in seiner Band. Er war auch ein cleverer Geschäftsmann, denn sein Ernest Tubb Record Shop ist noch heute eine Kultstätte. Hier fand am Wochenende im Anschluss an die Opry das legendäre "Midnite Jamboree" statt, eine Radio-Live-Übertragung, die vor allem noch unbekannten Talenten Gelegenheit gab, sich einem großen Publikum vorzustellen. Kein Wunder, dass er die Vaterfigur der Country Music schlechthin wurde.Schon 1965 in die Country Music Hall of Fame aufgenommen, genoss Tubb bis zu seinem Tod am 6. September 1984 ungeheure Popularität und Achtung. Die CD stellt einen kleinen aber eindrucksvollen Streifzug durch den enormen musikalischen Nachlass des Texas Troubadours dar.

CD Cover: Complete Country - Don Gibson
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Die Bedeutung des Songschreibers Don Gibson ist vermutlich größer als die des Sängers Don Gibson. Stars von Ray Charles bis Jim Reeves, von Elvis Presley bis Tom Jones haben seine Songs zu Welthits gemacht. Roy Orbison nahm gleich ein ganzes Album mit Gibson-Songs auf. Auch wenn er schon mal flotte, fetzige Stücke schrieb und aufnahm, meistens glänzte er mit emotionsgeladenen, bitter-süßen Liebes-Balladen. Von 1956 bis in die späten 80er Jahre hinein war er Stammgast in den Country Charts, wenngleich ihm mit "Oh Lonesome Me", "Blue Blue Day" und "Woman (Sensuous Woman)" nur drei #1 Hits gelangen. Darunter allerdings auch eine historische Single, denn mit "Oh Lonesome Me" und "I Can't Stop Loving You" enthielt sie gleich zwei zu Evergreens gewordene Welthits aus seiner Feder, die bis in die Gegenwart gesungen und aufgenommen werden. Es war Chet Atkins, der sein Talent erkannte, förderte und an ihm festhielt. Gibson setzte sich in einer Zeit durch als Rockabilly und Rock 'n' Roll alles andere wegzuschwemmen drohten. Rockabilly-Einflüsse sind in der Collection der CD unüberhörbar, es sind alles Aufnahmen aus dem frühen Teil seiner Karriere bis Anfang der 60er Jahre. Man wird sich an etliche Songs erinnern, wenn auch vielleicht nicht in dieser Original-Version von Don Gibson. Dem seit 1958 der Grand Ole Opry treu gebliebenen Künstler, der 2001 in die Hall of Fame aufgenommen wurde, hat die Country Music Vieles zu verdanken, vor allem exzellente Songs. Don Gibson starb am 17. November 2003.

CD Cover: Complete Country - Eddie Arnold
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Obwohl Eddy Arnold an die 150 Singles in den Country Charts platzieren konnte (davon 28 ganz oben), misst man ihm bis heute nicht den Stellenwert für Country Music bei, den er aufgrund seiner Erfolge haben sollte. Das liegt daran, dass sich seine Musik in den 60er Jahren stark in Richtung Pop Music veränderte. Schmusesongs, die mit einem honigsüßen Teppich aus Streichern und Voices unterlegt wurde, prägten ab dann seine weiterhin erfolgreichen Produktionen.Über 80 Millionen Tonträger wurden von seiner Musik verkauft.Hatte man ihn zu Beginn seiner Solo-Karriere, die 1945 begann, noch den "Tennessee Plowboy" (Bauernjunge aus Tennessee) genannt, wurde später "Perry Como der Country Music" daraus.Hatte er zunächst bei den "Golden West Cowboys" von PeeWee King (größter Hit: "Tennessee Waltz") als Sänger begonnen, holte ihn 1944 die Grand Ole Opry, ehe er ein Jahr später einen Vertrag bei RCA Records bekam.Seine warme, einschmeichelnde Stimme kam auf Anhieb an, bis 1954 erreichte jede seiner Singles mindestens die Top Ten, insgesamt waren das bis dahin 57! Schon zu dieser Zeit wurde seine Musik für damalige Verhältnisse immer moderner und poppiger, wenngleich er mit manchem Album immer wieder zu den Wurzeln zurückkehrte.Seine Musik machte ihn für das Fernsehen und für so manche Variety Show interessanter. Über diese Schiene wurde die Aufmerksamkeit auf Country Music gelenkt bei Leuten, die sich ansonsten nicht dafür interessierten. Eine wichtige Vorstufe für spätere Crossover Hits und den Boom auf Country Music in den USA. Die 28 Songs des Albums stammen aus dem frühen Teil von Arnolds Karriere inclusive solcher Klassiker wie "Cattle Call" und "Tennessee Stud". Die Opry hatte Eddy Arnold übrigens 1948 schon wieder verlassen. 1966 schon Mitglied der Hall of Fame geworden starb er am 8. Mai 2008 im Alter von 90 Jahren.

CD Cover: Complete Country - Gene Autry
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Eine ganz andere Richtung vertritt Gene Autry. Der gebürtige Texaner verkörpert den "singenden Cowboy" schlechthin und gleichzeitig so etwas wie die "Einmann-Firma". Der ehemalige Cowboy und Telegrafenangestellte hat es von Beginn an verstanden, sich und sein Talent optimal zu vermarken. Früh erkannte er, welche Möglichkeiten sich dazu durch Radio, Film, später Fernsehen boten. Nachdem er bei der Arbeit immer gesungen hatte und von Entertainer Will Rogers ermutigt, es als Sänger zu versuchen, machte er sich 1929- damals 22 Jahre alt- auf nach New York. Erst ein Jahr später bekam er einen Plattenvertrag und landete schon 1931 mit "That Silver Haired Daddy of Mine" einen großen Hit. Das Cowboy-Image seines früheren Berufes hatte er beibehalten, schon bald holte ihn Hollywood für so genannte "B-Western" (Filme mit niedrigem Budget, kurzer Drehzeit, oft gedreht in Kulissen größerer Filme), bald war Gene Autry einer der populärsten Entertainer der USA. In über 100 Filmen wurde er der erfolgreichste Singende Cowboy, der Star der damals als Country & Western bezeichneten Musik.Seit Beginn der Billboard Country Charts war er dort natürlich bis 1951 dauernd notiert.Seiner Karriere konnte auch ein mehrjähriger Einsatz als Pilot der US Air Force im 2. Weltkrieg nichts anhaben. Vermutlich kennen die meisten Menschen weltweit seine Version von "Rudolph The Red-Nosed Reindeer", der Song, der ihm 1949 zur # 1 in den Charts verhalf. Gene Autry verstand es zudem, sein Geld gewinnbringend in diversen Firmen anzulegen z.B. in einer Hotelkette, einer Baseballmannschaft, diversen Radio- und TV Sendern, usw.. Als Sänger lag seine besondere Stärke darin, die Inhalte der Songs, die sich oft mit der Landschaft, den dort lebenden Menschen und deren Tätigkeiten befassten, schnörkellos und glaubhaft zu vermitteln. Seit 1969 Mitglied der Hall of Fame wurde Gene Autry 91 Jahre alt, er starb am 2. Oktober 1998.

CD Cover: Complete Country - Maddox Bros.
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Eine weitere, überaus schillernde Farbe in die Palette der Country Music fügen die Maddox Brothers and Sister Rose hinzu. Nicht von ungefähr werden sie als "The HillbillyParty Band" angekündigt. Ursprünglich aus Alabama stammend machte sich die Maddox Family in den 30er Jahren auf nach Kalifornien. Sie ließ sich in Bakersfield nieder. Da die Farm kein Auskommen bot, versuchte man, die Haushaltskasse durch Musik aufzubessern. Rose Maddox und ihre 4 älteren Brüder spielten überall, wo man sie hören wollte. Ende der 30er Jahre waren sie durch ihre Live Gigs und Radio-Auftritte schon ziemlich bekannt geworden, dann unterbrach der Krieg ihren Weg. 1946 fand sich die Gruppe wieder zusammen und dann ging die Post ab.Sie verarbeiteten alles an Musik, was "auf dem Markt" war: Country, Rockabilly, Western Swing, Gospel, Jazz- ihre Musik konnte man nicht definieren. Die Maddox Brothers waren für jede Überraschung gut und liebten den Kontrast.Auch wegen ihrer schillernden Kostüme nannte man sie die "Most Colourful Hillbilly Band in The Land" Hatte man gerade den Eindruck, bei einer wilden Party zu sein, ließen sie rührselige Balladen oder religiöse Songs folgen. Dabei gehörten Fiddle, Steel Guitar und jede Menge gute Laune immer dazu. Ihre mitreißenden Shows waren nur aufgrund hoher Musikalität und Vielseitigkeit sowie eines riesigen Repertoires an Songs möglich. Die Maddox Brothers & Rose blieben für etliche Jahre der Live Act schlechthin in der Country Music. Allerdings ist so etwas schwer auf Tonträger zu übertragen, ein wirklicher Plattenhit blieb ihnen deshalb leider versagt. Dennoch oder gerade deswegen macht es auch heute noch richtig Spaß, ihren Aufnahmen zu lauschen. Im Mittelpunkt der Show stand fast immer Rose Maddox mit ihrer kräftigen und so ausdrucksstarken Stimme. Sie strebte in den 50er Jahren eine Solo-Karriere an. Nachdem die Band auseinander ging, hatte sie als Solistin einige Chart-Erfolge u.a. mit "Sing A Little Song of Heartache" sowie im Duett mit Buck Owens.

CD Cover: Complete Country - Bob Wills
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Die letzte Klangfarbe der Serie steuert Bob Wills bei, den man den "King of Western Swing" nennt. Diese Stilrichtung, die besonders zum Tanzen geeignet ist und jahrelang die großen Dance Halls füllte, hat Wills zwar nicht erfunden aber er hat sie mitentwickelt, verfeinert und zu großer Popularität geführt. Man darf ihn getrost einen musikalischen Rebellen nennen, denn er verknüpfte diverse Einflüsse auf eine Weise, die man bis dahin nicht kannte. Da waren die mitunter auch mexikanisch eingefärbten traditionellen Melodien seiner texanischen Heimat, da gab es Western und Hillbilly aber auch Pop-Klassiker, Big Band und Jazz. Das verband Wills miteinander und hörte zeitlebens nicht auf, neue Einflüsse einzuarbeiten. Als er nach Fort Worth, Texas,gegangen war und u.a. in Medicine Shows Erfahrung gesammelt hatte, startete Wills 1929 seine erste Band. Es entstanden auch erste Plattenaufnahmen. Doch noch hatte die Stunde des streitbaren, schwierigen Charakters Bob Wills nicht geschlagen. Die kam erst als er den Sänger Tommy Duncan fand, mit ihm und seinem Bruder Johnnie Lee eine neue Band zusammenstellte und nach Tulsa, Oklahoma, ging. 1935 entstanden die ersten Plattenaufnahmen von Bob Wills & His Texas Playboys, damit war ein neues Markenzeichen geboren. Der sich über das ganze Land ausbreitete, beileibe nicht nur im amerikanischen Südwesten. Es wurde ein wechselvoller Weg für Bob Wills, auch unterbrochen durch den 2. Weltkrieg. Der Sound der Band änderte sich ebenso wie deren Größe und Besetzung, es tat der Beliebtheit keinen Abbruch. Als 1944 die erste Singles-Charts bei Billboard erschien, stand Bob Wills auf Platz 3 mit "New San Antonio Rose", in den folgenden 3 Jahren landete er mit 6 Singles ganz oben. Auch live war er auf dem Höhepunkt, es gab Zuschauerrekorde. Das ausschweifende Leben ging nicht spurlos an Wills vorbei, in den 60er Jahren wurde sein Gesundheitszustand nach und nach schlechter. Schließlich gab er die Band auf und trat nur noch gelegentlich solo auf. 1968 in die Hall of Fame aufgenommen, war Wills die letzten Jahre seines Lebens nach einem Schlaganfall teilweise gelähmt. Er starb am 13. Mai 1975. Seine Musik, der Western Swing, erfreut sich auch heute noch ungebrochener Beliebtheit. Wer das legendäre "Broken Spoke" in Austin besucht, der wird immer noch die Musik dort hören, die Bob Wills zur Blüte führte.

Zehn mal "Back to The Roots - Zurück zu den Wurzeln", eine Reise zurück in die Zeit als "Country" noch "Hillbilly" hieß. In die Zeit, in der die Weichen für den "Nashville Sound", "Crossovers", "Pop-Country" gestellt wurden. Anschauungsunterricht für Leute, die Musik hinterfragen. Treffliche Beispiele für die Vielfalt einer aufregenden Musik, die da "Country" heißt.

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