Seit fast vier Jahrzehnten berichtet das Magazin People nun schon über Populärkultur und Gesellschaft und hat nun auch Countrymusic in sein redaktionelles Programm aufgenommen. Mit einem Probeheft von People Country Special wurde vor zwei Jahren ein erster Versuchsballon mit ausführlicher und spezialisierter Berichterstattung über Countrymusic gestartet. Die Resonanz war so groß und die Absatzzahlen so gut, dass für 2008 nun vier Ausgaben des Magazins geplant sind - und möglicherweise wird es in Zukunft noch öfter erscheinen.
"People ist im Grunde seines Wesens eine gesellschaftliche Kraft", erklärt Paul Caine, der Vorstandsvorsitzende des Unterhaltungskonzerns Time Inc. "Es geht um die Definition von Prominenz. People setzt Impulse bei den Themen, über die man redet, und möchte Menschen bewegen. Wenn man sich klar macht, dass das die Essenz, die Formel unseres Magazins ist, dann kommt man darauf, dass sie nicht nur für das Wochenmagazin funktioniert, sondern auch für andere Lebensstile und Lebensbereiche - eben überall da, wo Menschen auf besondere Weise mit anderen interagieren. Darum war Country so interessant für uns. Es gibt eine klar definierte Gruppe von Käufern oder Lesern, für die Country ein Lebensstil ist. Dabei sind die Idole wichtig, die Prominenten, und wie diese Menschen über ihr Leben reden und über ihre Vorbilder und wie sie an deren Leben Anteil nehmen. Und das alles läuft letztlich auf eine eigene Kultur hinaus. In der wir eine potenziell einflussreiche Kraft sind."Caine merkt an, dass der ursprüngliche Auslöser für das Interesse von People an Country die Verleihung der CMA Awards 2005 im New Yorker Madison Square Garden war. Seitdem hat aber auch die Castingshow "American Idol" (US-Ausgabe von DSDS - Deutschland sucht den Superstar) eine wichtige Rolle dabei gespielt, das Medieninteresse an Country Music zu erhöhen. Folgerichtig erschien auf dem Titelbild der ersten Ausgabe von People Country Special des Jahres 2008 die "American Idol"-Gewinnerin Carrie Underwood - und diese Ausgabe verkaufte sich an Zeitungskiosken 400.000 Mal. Und da dank "American Idol" auch andere aufstrebende Countrymusiker - wie Bucky Covington, Josh Gracin, Kellie Pickler und Phil Stacey - im Mainstream-Rampenlicht stehen, schien die Zeit reif für eine Crossover-Publikation mit dem Thema Country Music.
Der Country-Fan als Leser Wenn Country-Fans nicht gerade Countrymusic hören, dann lesen sie darüber - oder sie beschäftigen sich mit Lesestoff zu anderen Themen. Das hat zumindest MRI (Market Research Insight) herausgefunden, eines der führenden Marktforschungsinstitute der USA. In der Erhebung hat MRI die 50 beliebtesten Zeitschriften der Leser ermittelt, die sich selbst als Fans von Countrymusic bezeichnen. Die Zahl neben dem Zeitschriftentitel gibt an, wie viel Prozent der Leser, die von MRI befragt wurden, sich selbst als Country-Fans sehen. 1. Country Weekly 100 |
Jede Ausgabe bietet persönliche, intime Einblicke in das Leben bekannter Countrymusiker - von der Homestory mit Brad Paisley, Baby Huck (William Huckleberry) und Ehefrau Kimberly Williams-Paisley bis hin zu den Lieblingsautos der Stars. Paul Caine versichert, dass viele Stars die Öffentlichkeit sehr gern über das Magazin an ihrem Privatleben teilhaben lassen wollten.
"Die Countrymusiker waren wirklich großartig", sagt Caine. "Die Zusammenarbeit mit vielen von ihnen war wirklich toll. Man hatte fast das Gefühl, als wollten sie ihren Teil dazu beitragen, dass unser Magazin ein Erfolg wird. Und das hat uns natürlich sehr, sehr gefreut. Wir hatten sogar Angebote aus der allerersten Reihe der Country-Größen, die uns nicht nur in ihre Häuser gelassen haben, sogar in ihre Kleiderschränke durften wir schauen. Wir hatten Zugang zu ihrem Leben, zu ihrem Talent und das war eine wirklich außergewöhnliche Erfahrung. Dass wir diese Erlaubnis bekamen, hat seinen Grund im Kern unseres Geschäfts: Die Stars sehen, was wir tun und ihnen gefällt die Glaubwürdigkeit unseres Wochenmagazins."
Als Folge dieser engen Zusammenarbeit denkt man bei People Country darüber nach, auf welche andere Weise Country Stars und das Magazin zusammenarbeiten können. Vor kurzem beispielsweise lief auf dem Country Music Channel das "People Country Special on CMT", eine dreißigminütige Sendung, die von Allison DeMarcus von "CMT Insider" moderiert wurde. Außerdem sponsert das Magazin Countrymusic-Konzerte und ist bei besonderen und wichtigen Ereignissen präsent. Beispielsweise wurden im Rahmen des CMA Music Festivals Exemplare von People Country in der truTV Fan Fair Hall verteilt.
"Bei den CMT Music Awards haben wir viele verschiedene Formen des integrierten Marketing eingesetzt," erzählt Paul Caine. "Wir haben Konzertkarten verteilt und waren zusammen mit CMT der Sponsor der After-Show-Party. Im Green Room hatten wir einen Stand mit Bildern, die schon in People zu sehen waren, und auch mit Fotos, die in zukünftigen Ausgaben von People Country erscheinen sollten. Es gab darüber hinaus auch Beiträge im Internet mit Aufnahmen, die hinter den Kulissen entstanden. Und in Zukunft werden wir auch Musik in allen Formaten vorstellen. Am 15. Mai 2008 hat Jewel in Chicago ein Akustikset gespielt, zu dem wir Leser, Trendsetter und andere VIPs eingeladen haben. Außerdem entwickeln wir eine Verkaufslinie und darüber hinaus wollen wir noch mehr Liveshows im Rahmen von großen Country-Events, Festivals und Touren präsentieren."
"Ich bin wirklich glücklich, dass es jetzt ein weiteres wirkungsvolles, landesweites Medium gibt, das Countrymusic promotet," freut sich Vanessa Davis, Chefin und Eigentümerin von Splash! Public Relations. "People hatte durch Abonnenten und den Absatz am Kiosk bereits eine breite Leserschaft und kann so für den Bereich Country auf einem Kundenstamm aufbauen. Ich freue mich besonders darüber, dass People Country Special auch eine Plattform für neue, junge Talente bietet, und zwar nicht nur im Magazin sondern auch dadurch, dass über die Webseite Downloads möglich sind. So bekommen die Leser die Möglichkeit, mehr über die Künstler zu erfahren und zugleich ihre Musik kennen zu lernen - das ist ein großartiges Promotion-Werkzeug. Ich konnte ein paar meiner 'Babys', meiner jungen Talente, im Magazin unterbringen - mit wirklich gutem Ergebnis."Als People seine Fühler in den Country-Bereich ausgestreckt hat, kamen auch viele Werbeagenturen auf die Idee, das Marketing-Potenzial in diesem Bereich anzuzapfen. "Die Resonanz in der Werbebranche war enorm," meint Paul Caine. "Es gibt bereits viele, die sich für dieses Segment interessieren, aber ich glaube, dass wir noch mehr Leute dazu bringen werden, sich auf diesem Markt zu engagieren. Beim Start von Teen People wurden auch schon viele Leute aufgeweckt. Damals gab es auch schon viele Agenturen, die ihr Marketing auf Teenager ausgerichtet hatten. Aber durch deren Erfolg haben wir noch einmal zwei- bis dreimal so viele auf diesen Markt aufmerksam gemacht. Das gleiche passiert gerade im Bereich Country. Wir bringen neue Marketing-Spezialisten und Firmen in diesen Bereich. Sie werden darauf aufmerksam und stellen fest: Auf diesen Markt müssen wir uns konzentrieren."
Da es zur Zeit sehr danach aussieht, dass People Country Special weiterhin auf Erfolgskurs bleibt, hofft Caine, noch mehr Werbekunden akquirieren und so möglicherweise noch mehr Ausgaben im Jahr veröffentlichen zu können.
Caine erklärt: "Ein Teil unserer Strategie für die Inkubationsphase hier bei People ist es, den Finger am Puls des Leserinteresses zu haben. Worüber reden unsere Leser und was wollen sie gerade lesen? Darum fragen wir uns ständig: Wie häufig sollen die Sonderausgaben erscheinen und wie viele von ihnen machen wir? Unser Konzept ist flexibel. Wir möchten weiterhin eng am Käufer dranbleiben, und so sichergehen, dass wir ihm die Informationen genau so liefern, wie er sie braucht. Es ist ein kommunikativer Austausch. Mit einer Ausgabe von People Country im Jahr haben wir angefangen. Jetzt sind es vier. Wir hören dem Kunden zu, und wenn er daran interessiert ist, dass unser Magazin häufiger erscheint, dann wird es häufiger erscheinen."
Caines Überlegungen, People Country Special häufiger erscheinen zu lassen, beruhen nicht nur auf dem unmittelbaren Interesse des Publikums am Magazin. Genauso wichtig ist für ihn die anhaltende Popularität des Genres. "Countrymusic ist schon lange sehr erfolgreich", meint Caine. Das ist kein bloßer Trend. Die Popularität anderer Musikstile nimmt zu und ab, je nachdem, wie zeitgemäß sie sind und ob sie gerade zum Lifestyle passen. Man kann es an Pop und Hip-Hop und R&B sehr gut sehen: Dort ändert sich der Markt mit der Zeit. Aber Country ist anders, einzigartig. Es gibt Country schon sehr lange und es wird Country auch noch sehr lange geben.