Michael Martin Murphey, der Cowboy-Sänger
Das Rolling Stones Magazine bezeichnete Michael Martin Murphey als einen der besten Songwriter des Landes. Künstler wie Lyle Lovett bestätigten den Einfluss, den er auf sie ausgeübt hat. Michael Martin Murphey selbst sieht seine musikalischen Vorbilder in Hank Williams, Woody Guthrie oder Bob Wills. Sein Weg als Songwriter begann in den 60er Jahren in Los Angeles, Kalifornien, wo er in die Folk-Szene eintauchte. Später jedoch kehrte Michael Martin Murphey in seine Heimat Texas zurück und schloss sich dort der Outlaw-Bewegung an. Doch war seine Suche nicht abgeschlossen, denn obwohl man bereits in Nashville auf ihn aufmerksam wurde, ordnete man seine Musik noch immer eher der Pop als der Country Music zu. Mitte der 70er Jahre konnte Michael Martin Murphey immer mehr seiner Songs und Alben in den Country-Charts platzieren und definierte Anfang der 90er Jahre seinen Stil nochmals komplett neu, indem er sich auf klassische Cowboy und Western Songs spezialisierte. Von da an war Michael Martin Murphey diesem Rand-Genre zugeordnet und konnte sich damit etablieren.
High Stakes
Das nunmehr 34.(!) Studio-Album von Michael Martin Murphey, "High Stakes", enthält 11 gut durchmischte Lieder. Beschwinge Western Songs mit klassischer Instrumentierung mit Banjo, Steel Guitar und Fiddle ("High Stakes", "Running Gun"), solche, die mit irischem Einschlag vom Leben eines Cowboys erzählen ("Master's Call", "The Betrayal of Johnnie Armstrong", "Three Sons") und poetische Folk Songs ("Emilia Farewell", "Campfire On The Road"). Zum Teil erinnern die Lieder stark an die Werke des verstorbenen John Denver. Malerisch und den Hörer mitnehmend in eine andere Welt. "High Stakes" hebt sich ab vom gängigen Einheitssound und Michael Martin Murpheys Art, die Songs zu interpretieren, wirkt so glaubhaft und leicht, als sei er tatsächlich aus einer anderen Zeit zu uns herüber gereist.
Michael Martin Murpheys Botschaft
Mit "High Stakes" hat Michael Martin Murphey jedoch auch eine Absicht. Natürlich möchte er seinen Fans wunderschöne Musik schenken, was ihm gelingt. Doch nur dies, wäre zu banal. Wer es versteht, erkennt die Andeutungen einer politischen Unzufriedenheit, seine Absicht, auf die Menschen aufmerksam zu machen, die häufig dem Missverständnis unterliegen. "High Stakes" sei den "Abtrünnigen und Rebellen" gewidmet, wie Michael Martin Murphey sagt, die aufstehen und herausrufen, es seien nicht sie, die die Umwelt zerstören, sondern sie würden ihr helfen. Nur Landwirtschaft könne die Menschheit ernähren, nicht die Technik, dies sei seine Haupt-Botschaft, die Michael Martin Murphey verkünden wolle. Auch, wenn die Cowboy-Romantik nicht mehr das sei, was sie einmal war -– noch immer seien es diese hart arbeitenden Menschen, denen das Land seinen Wohlstand und das Überleben verdankt.
Fazit: Cowboy und Western Songs sind wohl nicht massentauglich, werden von Michael Martin Murphey auf "High Stakes" jedoch gewohnt hochqualitativ dargebracht. Wer diese spezielle Musik mag, wird das Album genießen können.
Label: Murphey Kinship (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 22. April 2016 |
01 | High Stakes |
02 | Campfire On The Road |
03 | Running Gun |
04 | Emila Farewell |
05 | Master's Call |
06 | The Drover Road to Amulree |
07 | The Betrayal of Johnnie Armstrong |
08 | Three Sons |
09 | I Got The Guns |
10 | Honor Bound |
11 | The End of The Road |