Wheeler Walker Jr. nimmt kein Blatt vor den Mund
Derber "Redneck Shit"
Der Opener "Redneck Shit", der dem Album den Titel gibt, macht gleich deutlich, was den Hörer auf der Platte inhaltlich erwartet. Mit einer treibenden Gitarre rast Wheeler Walker, Jr. durch alle noch so bösen Klischees, die den Rednecks nachgesagt werden. Sein Credo lautet allerdings: "I love that redneck shit." Zu klassischem Country-Sound mit Slide-Guitar eröffnet Walker worauf der Redneck am Abend neben Honky-Tonk-Musik noch so steht: "Beer, Weed, Cooches". Auch Country-Love-Songs sind vor ihm nicht sicher. Der Song "Family Tree" der zunächst als mit akustischer Gitarrenbegleitung unterlegtes Liebeslied anmutet, entpuppt sich schnell als vulgäre Breitseite, in der sich Walker durch den Familienstammbaum vögelt. Wo in den meisten Country-Liedern den Trennungen der Verflossenen häufig nachdenklich nachgetrauert wird, setzt es bei Wheeler Walker, Jr. gleich den nächsten verbalen Tiefschlag: "Can't Fuck You Off My Mind". Und mit dem folgenden "Fuck You Bitch" gibt es quasi noch einen Tritt hinterher. Nach den beiden etwas ruhigeren und etwas anderen Herzschmerz-Songs kommt die Party-Nummer "Drop Em Out". Was die Damen herausholen sollen, ist dabei wohl klar.
Mitreißend und eingehend sind die Songs auf "Redneck Shit" musikalisch gesehen allesamt. Die Texte bleiben Geschmackssache, wie beispielsweise bei "Eatin' Pussy/Kickin Ass" dessen Sound ein wenig an ZZ Top erinnert, dem groovigen "Fightin', Fuckin', Fartin'" oder der rockigen Ballade "Better Off Beatin' Off". Den Abschluss des 11-Track starken Albums "Redneck Shit" bilden das mit einem eingängigen Gitarrenlick versehene "Sit On My Face" und das äußerste rockige "Which One O' You Queers Gonna Suck My Dick?".
Fazit: Musikalisch gesehen überzeugt das Album "Redneck Shit" von Wheeler Walker. Jr., die Texte sind allerdings Geschmackssache und definitiv nichts für zart Besaitete. Allerdings ging es Ben Hoffman bei der Erschaffung seines Alter Egos wohl auch in erster Linie darum, zu schockieren..
Label: Pepper Hill (hier nicht veröffentlicht) | VÖ: 12. Februar 2016 |
01 | Redneck Shit |
02 | Beer, Weed, Cooches |
03 | Family Tree |
04 | Can't Fuck You off My Mind |
05 | Fuck You Bitch |
06 | Drop 'Em Out |
07 | Eatin' Pussy / Kickin' Ass |
08 | Fightin', Fuckin', Fartin' |
09 | Better off Beatin' Off |
10 | Sit on My Face |
11 | Which One O' You Queers Gonna Suck My Dick? |