Katie Armiger - Fall Into Me

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Redaktionswertung Bewertung: 4 Sterne = gut
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Kaitlyn Michelle Armiger, wie die rotlockige Texanerin bürgerlich heißt, ist seit 2007 im Geschäft. "Fall Into Me" ist bereits Album Nummer vier. Die drei Vorgänger-CDs haben allerdings nicht gerade granatenmäßig in den Charts gezündet. Ganz im Gegenteil: Bis auf Platz 58 - für ihr letztes Werk "Confessions Of A Nice Girl" - ist bisher wenig kommerziell Zählbares herausgesprungen. Warum eigentlich? Die Frau hat Stimme, Temperament, Talent und zur Seite steht ihr ein top-professionelles Musiker- und Produktionsteam. Warum also klappt's bei ihr nicht so recht? Warum will bei ihr die bewährte Hitformel aus Pop, Rock und Country-Roots nicht aufgehen?

Wer jetzt sagt, dass ihre Songs zwar nett wären, aber doch nur leidlich bis wenig originell, hat zwar recht - aber das trifft schließlich für das Gros der aktuellen Country-Stars zu. Und dass sie klingt und singt wie Taylor Swift - es wimmelt in Nashville nur so vor Me-Too-Acts, also auch keine schlüssige Erklärung. Was also dann?

Vielleicht ist es eine Frage des Marketings, der Vermarktung. Vielleicht ist ihre Rolle nicht klar definiert. Sicher, sie singt, wie bereits gesagt, wie die große Swift. Wer sich die Bilder von ihrem Booklet ansieht, erlebt Katie Armiger in verschiedenen, alle nicht so recht authentisch wirkenden Posen. Meist gibt sie die langlockige Glamouröse. Dann stiefelt sie wieder in Cowboy-Boots, Kleinem Schwarzen und mit Brillis behängt über einen Kartoffelacker. Der Blick dabei so unentschlossen wie das Posing.

Doch jetzt mal zur Musik. Die kann sich auf alle Fälle hören lassen. Sie zeigt Power in rockigen Tracks wie "He's Gonna Change", "Cardboard Boxes", "Stealing Hearts" und "So Long". In den raren Balladen wie "Okay Alone" beweist sie emotionalen Tiefgang und müheloses Phrasieren mit der Kopfstimme; in dem mit Slide-Gitarre und Gospel-Chor ausgestatteten Country-Rock-Brett "Playin' With Fire" lässt sie glatt an Wynonna Judd denken und bei dem angenehm verhaltenen Country-Folk-Stück "Better In A Black Dress" besticht sie durch große Intonation. Dennoch sprang für den letztgenannten Titel - die erste Single-Auskopplung - wieder nur ein magerer 45. Platz in den US-Country-Charts heraus.

Doch kein Grund zum Frust. Schließlich ist die nette Katie noch keine 22 Jahre alt. Jung genug also, um die Hitparaden auch mal von ganz oben betrachten zu können. Das Zeug dafür hat sie jedenfalls allemal. Vor allem, da sie bei allen 14 Titeln auch als Autorin in Erscheinung tritt. Bei der Wahl ihrer Co-Autoren könnte sie vielleicht weitere Talente von der Music Row ausprobieren. Denn bis auf wenige Ausnahmen ähneln sich die Tracks schon sehr. Auch weil das Gros der Songs im gleichen Tempobereich angesiedelt ist. Wenn einen Katie Armiger mit dem langsamen, leisen, akustischen "Safe" entlässt, entdeckt man zu guter Letzt nicht nur eine neue Facette ihres Vortrags. Man freut sich auch über diese späte Abwechslung.

Fazit: Vierter Anlauf der talentierten Texanerin. Gäbe es nicht eine gewisse Taylor Swift, hätte sie alle Chancen. So aber bleibt ihr aber wohl auch mit "Fall Into Me" der große Wurf verwert.

Label: Cold River (hier nicht veröffentlicht) VÖ: 15. Januar 2013

  • Titelliste

01 He's Gonna Change 08 Merry Go Round
02 Man I Thought You Were 09 Baby You're Everything
03 Playing With Fire 10 Cardboard Boxes
04 Better In a Black Dress 11 Stealing Hearts
05 Okay Alone 12 Not Too Late
06 Black and White 13 So Long
07 I'm Free 14 Safe


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