Zona Jones - Prove Me Right

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Redaktionswertung Bewertung: 4,5 Sterne = sehr gut
Userwertung

Okay, der Name lässt nicht automatisch auf Countrymusik schließen. Zona Jones? Womöglich Ostzona? Nein, nein, werte Countryfreunde, keine Sorge. Der wuchtige Sänger mit Stetson und Kinnbärtchen ist schon ein echter Spross des Westens. Des Mittleren Westens der USA, um genau zu sein. Er stammt aus dem texansischen Beaumont, und sein Name steht für "Arizona". Warum? Weil sein Papa Rodeo-Profi war und er wegen der Geburt seines Sohnes das geliebte Rodeo in Arizona verpasst hat. Die Kurzform für Arizona ist bei den Amis, genau: Zona.

So viel zum Namen, der bei genauerer Betrachtung also genauso amerikanisch und Country ist, wie Background, Familie, Philosophie, Herkunft, Gesinnung und Musik des Interpreten. Der Mann ist durch und durch Countrysänger. Er ist mit dieser Musik aufgewachsen und groß geworden. Obwohl er zwischenzeitlich mit einer Juristen-Karriere liebäugelte, war die Liebe zum Klang der Pedal-Steel-Guitar und Fiddle dann doch größer als die Aussicht auf einen Lexus und 80-Stunden-Wochen im Büro. Kein Wunder, immerhin stammt Zona Jones aus Beaumont. Eine Kleinstadt, die regelmäßig große Sänger hervorbringt. Darunter Mark Chesnutt, Tracy Byrd, Clay Walker und der legendäre George Jones. Jetzt schickt sich Zona Jones an, die Erfolgsgeschichte dieser Stadt fortzuschreiben.

Mit seinem aktuellen Album "Prove Me Right" schließt der auf einer Ranch aufgewachsene Sänger tatsächlich an die großen Namen seiner Heimatstadt an. Mehr noch: Er belegt in dem Dutzend nahezu ausnahmslos im klassischen Country gehaltenen Songs eine eigene Handschrift und ein Talent als grandioser und facettenreicher Sänger. Wie bei einem Neo-Traditionalisten zu erwarten, bedient sich Zona Jones bewährter Mittel: Anstatt auf modernen Schnickschnack zu setzen, vertraut er ganz auf die zeitlosen Tugenden: starke Songs, warme Stimme, leidenschaftliche Interpretation. Mehr war auch noch nie für ein überzeugendes Album nötig.

Die Mischung aus klassischem, ganz im Stile der 90er Jahre angesiedelten Country-Rock, Balladen und dezent eingestreutem Rock ‘n‘ Roll passt überdies ziemlich perfekt. Die Übergänge sind homogen und trotz der emotionalen Vielfältigkeit weist die CD keinen einzigen akustischen Fremdkörper auf. Das liegt freilich auch an der überzeugenden Wandlungsfähigkeit des Sängers: So kann Zona Jones in den moderat rockenden Tracks wie "Could Not Stop Myself From Loving You", "You Should’ve Seen Her this Morning" (die beiden Opener) genauso überzeugen wie in aufgekratzten Spaßmachern wie "Blame It on Mexico" und den dem Rock ‘n‘ Roll zugewandten Titeln vom Schlage "Never Took My Eyes off You" und "Day off".

Der Mann mit der Figur eines Quarterbacks hat aber auch ein großes Herz. Das beweist er in einigen herausragenden Balladen. Im nostalgischen "She Showed Me" blickt er rührselig zurück, in "Go Away" offenbart er seine verletzte Seele, in dem wunderherrlichen "Two Hearts" gibt er sehr überzeugend den romantischen Romeo und in dem wunderbar traurigen "Bluer than Blue" – ein über 30 Jahre alter Song aus der Feder von Randy Goodrum – singt er sich garantiert nicht nur in die Herzen der Country-Damenwelt. Das ist, man kann es nicht anders sagen, Weltklasse. Die geschmeidigen, unaufdringlichen Arrangements und eine einfühlsam agierende Top-Studio-Besetzung sorgen für den Rest.

Fazit: Ein geradliniges, ganz den Roots der modernen Countrymusik verschriebenes Album eines höchst vielversprechenden Sängers. Wer Alan Jackson, George Jones oder Joe Diffie mag, wird auch Zona Jones lieben. Hand drauf!

Label: AGR Television (Universal) VÖ: 07. Juli 2009

  • Titelliste

  • Links

01 Could not stop myself from loving you 07 She showed me
02 You should've seen her this morning 08 Blame it on Mexico
03 Bluer than blue 09 Go away
04 When you love 'em like crazy 10 Prove me right
05 Never took my eyes off you 11 Drinkin'
06 Day off 12 Two hearts

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