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Dass auch sein elf Songs umfassendes Debüt mit christlicher Message aufgeladen ist, wird aber auch klar, wenn man sich das Booklet der CD etwas genauer ansieht. Schließlich sorgt Wayne Kirkpatrick für die Produktion. Der aus Louisiana stammende Nashville-Musiker gehört schließlich nicht nur zur ersten Riege der Produzenten und Songschreiber -u.a. Garth Brooks, Faith Hill; Claptons "Change the World" geht auf sein Konto -der Mann ist auch eine der führenden Triebfedern der vitalen christlichen Musikszene Amerikas.
Der Opener fällt deshalb ziemlich genauso aus, wie man es erwarten darf: dezent rockig, eingängig poppig, ausgefeilte Harmony-Vocals, lupenrein arrangierte Harmoniefolgen und - na freilich! - ein Text, der sich bei jeder rhythmischen Messe gut machen würde ("... you can walk on water ..."). Wer die Musik von Amy Grant und Michael W. Smith mag, wird auch an "It's Who You Know" seine Freude haben - und das gilt für die gesamte CD. So sind gleich mehrere Titel aus diesen erwähnten edlen aber auch etwas braven Zutaten gestrickt. Die Folge ist, dass man die Songs nicht so ohne weiteres unterscheiden kann, dass man - hört man die CD nur mit einem Ohr im Hintergrund - das Gefühl hat, immer dem gleichen Titel in einer Endlosschleife zu lauschen. So haben Lieder wie "Looking Like Love", "If You Didn't Love Me", "What I'm Fighting For" und "Still Going Through" den gleichen Spirit, sind Brüder im Geiste.
Erstaunlicherweise sind jeweils unterschiedliche Songautoren beteiligt. Deshalb ist die (zu große) Homogenität eindeutig der Interpretation und der Produktion geschuldet.
Auch wenn diese etwas geleckte und gediegene Gangart sowohl Reiz und Klasse hat, freut sich der geneigte Hörer dann doch zwischendurch über eine Prise Abwechslung. Diese bieten beispielsweise das sehr entspannte, akustische, mehr dem Folk als dem Country-Pop/Rock zugewandte "No Way Around a River" bei dem der Newcomer zeigen kann, was er gesanglich alles drauf hat; der herrliche, fast als A-Capella-Stück daher kommende zuckersüße Besitzanspruch "You Are Mine" (aus der Feder von Ex-Mister-Mister-Sänger Richard Page) und das aufgekratzt-euphorische, an Rascal Flatts erinnernde "Identity".
Produzent Wayne Kirkpatrick ist selbstverständlich auch als Songschreiber an dem Album beteiligt: Beim entfernt an Bon Jovi denken lassenden "'Round Here" als Co-Autor, das nachfolgende, brav rockende "Be Good to Each Other" schrieb er im Alleingang. Ein Geniestreich wie Claptons-Grammy-Ode "Change the World" ist ihm mit diesen zwei Durchschnitts-Songs leider nicht gelungen.
Fazit: Ein stattlicher Sänger trifft auf ein nicht selten zu braves Country-Rock-Pop-Gemisch. Fein arrangierte Songs zur seelischen Erbauung - denen es aber meist an Ecken und Kanten fehlt.
Label: Lyric Street (in Deutschland nicht erschienen) | VÖ: 29. April 2008 |
Titelliste
Links
01 | It's Who You Know | 07 | Find You |
02 | Looking Like Love | 08 | You Are Mine |
03 | If You Didn't Love Me | 09 | What I'm Fighting For |
04 | No Way Around a River | 10 | Still Going Through |
05 | 'Round Here | 11 | Identity |
06 | Be Good to Each Other |