Bereits seit Monaten wurden an zwei Konzerten geplant. Für zwei Konzerte sollten Brad Paisley und Chris Young nach Deutschland kommen. Das eine Konzerte sollte in Berlin stattfinden und das andere in Frankfurt am Main. Über Gagen für die beiden Country-Sänger hatte man sich bereits geeinigt und selbst die Hallen waren schon für feste Termine reserviert worden. Doch dann kam der britische Agent und wollte mehr Geld rauspressen. Sein Spiel? Er behauptete, dass ein anderer Veranstalter mehr Geld für die Konzerte geboten hatte. Dumm nur, dass die beiden Veranstalter sich seit Jahren kennen und einfach miteinander gesprochen haben. So platzte die falsche Behauptung des Agenten.
Jetzt hätte der Unterzeichnung nichts mehr im Wege gestanden, wenn der Agent den Mut gehabt hätte zu seinen Taten zu stehen. Er ließ aber ganz den Vorgang bewusst so lange schleifen, bis er Gesichtswahrend aus der Sache kam. Denn ohne eine Unterschrift auf dem Vertrag konnte der deutsche Veranstalter nicht in den Vorverkauf gehen. Da bis März sowieso nicht mehr viel Zeit ist und nun sogar das sehr wichtige Weihnachtsgeschäft fehlt, hatte der nationale Veranstalter keine andere Chance als die beiden Konzerte ad acta zu legen. So kann der britische Agent nun behaupten, dass Deutschland kein Interesse mehr gehabt hätte.
Das gilt natürlich nur für die März-Termine. Bei Gesprächen Anfang nächsten Jahres wird die Situation mit Brad Paisleys Management noch einmal persönlich erörtert. Auch unter Mitwirkung, oder vielleicht sollte man in diesem Fall besser sagen unter Einwirkung, von CountryMusicNews.de
Leider ist es nicht das erste Mal, dass die Briten den Deutschen im Wege stehen. Hintergrund hierfür ist, dass Deutschland und Großbritannien darum kämpfen, wer der wichtigste Musikmarkt in Europa ist. Zurzeit ist es die Bundesrepublik, was natürlich an dem Ego der Briten nagt. Also versucht man in England mit günstigeren Preisen Punkte zu machen und will sich dieses Geld über den deutschen Markt wiederholen. Beispiele, in denen Bundesbürger tiefer in die Tasche greifen mussten als in anderen europäischen Ländern, gab es in der Vergangenheit genug.
Manchmal werden sogar CDs auf der Insel eher veröffentlicht als in Deutschland, damit deutsche Händler diese dann importieren, die Verkäufe aber weiterhin als Verkäufe in Deutschland zählen. Prominentes Beispiel: Dolly Parton. Deutsche Fans mussten auf die lokale Veröffentlichung der letzten CD drei Monate länger warten, als britische Fans und als Dank sollte Deutschland auch noch eine größere Summe vorab überweisen, was das Label natürlich nicht gemacht hat. Aber die Queen of Country Music hat aus ihren Fehlern gelernt und wird ihr neues Album, "Blue Smoke - passend zur Tournee, im Mai nächsten Jahres zeitgleich in Großbritannien und Deutschland veröffentlichen.